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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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sprach sie ein stummes Dankgebet an die Adresse seines Erfinders, verbunden mit der innigen Hoffnung, es werde noch ein Weilchen länger in Mode bleiben.
    Die Fahrt von ihrer Wohnung zum Rockefeller Center dauerte nicht lange, weil so früh noch kein Verkehr auf den Straßen war. Das einzige Geräusch kam von Julians Fingern, mit denen er unaufhörlich auf die Holzmaserung der Armlehne trommelte. Leo rief an, um ihnen mitzuteilen, dass er im Studio auf sie warte, ansonsten herrschte Schweigen. Als der Wagen vor dem Künstlereingang hielt, umklammerte Julian Brookes Hand, so fest, dass sie die Zähne zusammenbeißen musste, um nicht aufzuschreien.
    »Du machst das super«, wisperte sie ihm zu, während ein junger Mann mit Headset sie zum Greenroom , dem Wartebereich, brachte.
    »Es ist live und im ganzen Land zu sehen«, wiederholte Julian, den Blick stur geradeaus gerichtet. Er sah noch käsiger aus als vorhin, und Brooke betete nur, dass er sich nicht wieder würde übergeben müssen.
    Sie nahm eine Packung Kautabletten gegen Magenbeschwerden aus ihrer Handtasche, quetschte unauffällig zwei davon aus der Einschweißfolie und drückte sie Julian in die Hand. »Langsam zerkauen«, sagte sie leise.
    Sie kamen an ein paar Studios vorbei, aus denen die bezeichnende Grabeskälte drang, die dafür sorgte, dass die Moderatoren trotz der glühend heißen Scheinwerfer nicht ins Schwitzen gerieten, und Julian klammerte sich noch fester an Brookes Hand. Um die Ecke kam eine Art provisorischer Friseursalon ins Blickfeld, in dem drei Frauen Bürsten und Schminkzeug zurechtlegten. Schließlich waren sie am Ziel, einem Raum mit ein paar Sesseln, zwei Zweiersofas und einem kleinen Frühstücksbuffet. Alles in dem Greenroom war in Beige- und Fliedertönen gehalten. Nur Julian war grün im Gesicht.
    »Da ist er ja!«, erklang Leos dröhnende Stimme mindestens dreißig Dezibel lauter als nötig.
    »Ich, äh, bringe Sie dann in die Maske, sobald der Rest der Band da ist«, sagte der junge Assistent, der sich sichtlich unwohl in seiner Haut fühlte. »Nehmen Sie sich, äh, einfach Kaffee oder so.« Und husch, weg war er.
    »Julian! Wie geht’s uns denn heute? So weit, so frisch? Siehst nicht so aus, Mann. Alles okay mit dir?«
    Julian nickte. Leos Anblick schien ihn genauso wenig zu freuen wie Brooke. »Alles prima«, murmelte er.
    Leo klopfte Julian auf die Schulter und zog ihn nach draußen in den Flur, um ihn ein bisschen aufzumuntern. Brooke nahm sich eine Tasse Kaffee und setzte sich möglichst weit weg von allen anderen in eine Ecke. Sie ließ den Blick durch den Raum wandern und versuchte die übrigen Gäste der heutigen Morgensendung zu taxieren: ein kleines Mädchen, das, so wie es seine Geige umklammert hielt und schnippisch guckte, vermutlich ein musikalisches Wunderkind war; der Herausgeber eines Männermagazins, der gerade mit seinem Agenten die zehn Abnehmtipps durchsprach, die er zur Diskussion stellen wollte; und eine bekannte Chick-Lit-Autorin, in der einen Hand ihren neuesten Roman, in der anderen ihr Handy, die sich mit unendlich gelangweilter Miene durch ihre Anruferliste scrollte.
    Die anderen Bandmitglieder zockelten im Lauf der folgenden Viertelstunde herein. Sie wirkten allesamt abgekämpft und aufgekratzt zugleich, schlürften ihren Kaffee und verschwanden einer nach dem anderen in der Maske. Bevor Brooke noch einmal nach Julian sehen konnte, wurden sie auch schon hinausgescheucht, um die Fans zu begrüßen und einen letzten Soundcheck zu machen. Es war eine Riesenmeute, die sich da an diesem kühlen, klaren Herbstmorgen vor dem Rockefeller Center versammelt hatte. Als ziemlich genau um acht der Auftritt begann, war das Publikum auf Hunderte von Menschen angeschwollen, fast ausnahmslos weiblichen Geschlechts im Alter zwischen zwölf und fünfzig, die praktisch unisono Julians Namen brüllten. Brooke starrte auf den Monitor im Greenroom und versuchte sich vor Augen zu halten, dass Julian in ebendiesem Augenblick in ganz Amerika im Fernsehen war, da kam der junge Assistent wieder an und fragte, ob sie das Interview gern im Studio verfolgen wollte.
    Brooke war mit einem Satz auf den Beinen und folgte dem Knaben über eine Treppe hinunter zu dem Set, das ihr als langjähriger Zuschauerin der Sendung mehr als vertraut war. Nur die eisige Luft traf sie wie ein Schlag.
    »Wow, ist das schick hier. Ich dachte irgendwie, sie würden ihn draußen vor dem Publikum interviewen.«
    Der junge Mann hielt sich sein Headset mit

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