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Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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auserkoren, denn er ließ sich neben mich auf die Bank fallen.
    „Ist deine Freundin immer so schlecht drauf oder sollte das ein Witz sein?“, sprach mich der Bauch-Mann an. Haha! Glaubte der Typ im Ernst, ich würde ihn sympathisch finden, wenn er sich über meine Freundin lustig machte?
    Ich zog es vor, zu schweigen.
    „Ist das dein erstes Mal?“, fragte er unbeirrt weiter.
    „Bitte?“ Ich sah den Mann irritiert an.
    „Ob es dein erstes Mal hier in der Sauna ist? Eine schöne Frau wie du wäre mir bestimmt aufgefallen“, säuselte er.
    Katja stöhnte leise und verdrehte die Augen.
    „Ja“, antwortete ich. „Und gleichzeitig auch mein letztes Mal!“
    „Warum?“ Der Bauch-Mann glotzte mir in den Ausschnitt meines Bademantels.
    „Weil ich gerade festgestellt habe, dass ich Fußpilz habe“, antwortete ich. „Ist hochgradig ansteckend und dann noch diese Warzen. Willst du mal sehen?“ Ich hob mein Bein.
    „Äh, nein danke.“ Der Typ sprang wie von der Tarantel gestochen auf. „Ich muss los.“ Katja prustete laut los vor Lachen.
    „Ach übrigens, du solltest dringend mal dein Auge untersuchen lassen, das zuckt immer so eigenartig“, rief ich dem Kerl hinterher.
    In der Sauna war die Männersituation ebenfalls als schwierig zu bezeichnen. Zwar hatten nicht alle Männer dicke Bäuche, aber dafür entdeckte ich einige ungepflegte Füße, was nicht unbedingt eine Verbesserung darstellte.
    Man stelle sich nur mal vor, man lernt einen Mann kennen, der eigentlich ganz attraktiv aussieht, und verknallt sich in ihn zumindest so sehr, dass man mit ihm ins Bett gehen möchte. Und dann zieht sich dieser heiße Typ vor dir aus, und du siehst das erste Mal seine Füße, die vermuten lassen, dass das Wort Hornhauthobel und Nagelschere ein Fremdwort für ihn ist. Da will man doch keinen Sex mehr?!
    Fazit unseres Saunaausfluges war: Attraktive Männer sind dünn gesät und definitiv nicht oder nur sehr selten in der Sauna zu finden.
    Ich tippe einen kurzen Kommentar auf Lauras Pinnwand: Halte durch! Nur das Ziel zählt!
    In Lauras Fall ist es eine Gehaltssteigerung. Wenn Frau schon keinen Mann hat, dann sollte sie wenigstens finanziell unabhängig sein.
    Dann lese ich weiter.
     
    Facebook -Status La Cara: Coming home to my baby tonight ... Oha, die Glückliche hat heute Nacht wenigstens Sex, was ich für mich definitiv ausschließen kann.
    Facebook -Status Ole: Back on the Dark Side of life ...
    Ich seufze. Ole ist einer der Kandidaten, die sich einmal im halben Jahr vornehmen, nicht mehr bei Facebook abzuhängen, und ihre Mitgliedschaft ständig kündigen, um sich dann einen Monat später eingestehen zu müssen, dass sie doch nicht ohne können, und sich reumütig wieder anmelden.
    Mein Handy klingelt.
    „Liebelein, wo steckt sie gerade“, schreit mir Harald ins Ohr.
    „Im Büro. Wieso fragst du?“
    „Ich sitze gerade im Petite Café “, sagt Harald. „Die haben diesen absolut göttlichen Blechkuchen mit echter Konditorsahne. Ich dachte mir, vielleicht hat sie Lust, mir Gesellschaft zu leisten?“
    Schon bei dem Gedanken an Kuchen läuft mir das Wasser im Mund zusammen, und für Sahne würde ich sterben. „Ich kann in zehn Minuten bei dir sein.“
    „Liebelein, ich freu mich. Bis gleich!“
    Freudig packe ich meine Sachen zusammen und stürme nach draußen.

5. Julias Facebook-Status: Julia hat den Tag im Krankenhaus verbracht.
     
    Das Petite Café ist wie immer rappelvoll. Harald empfängt mich mit einem Schlachtruf, bei dem sich mir sämtliche Haare aufstellen.
    „Juhu! Liebelein! Hiiiieeer.“
    Alle Anwesenden starren verstört zu ihm hin, der, mit Sonnenbrille und jeder Menge Klunker behängt, an einem kleinen Tisch in der Mitte des Raumes sitzt. Ich bin mir sicher, dass sich die Hälfte der Gäste fragt, ob Harald so eine Art Rockstar ist. Ich winke zurück und gehe zu ihm.
    „Liebelein! Schön, dass sie kommen konnte. Gut sieht sie aus“, begrüßt mich Harald und küsst mich auf den Mund. Okay, diesen Teil finde ich etwas gewöhnungsbedürftig, aber das gehört zum Gesamtpaket Harald einfach dazu. „Wobei ich sie in ihrem Partyoutfit absolut hinreißend fand.“
    „Jetzt fängst du auch noch damit an“, knurre ich und lasse mich auf den Stuhl neben Harald fallen. „Ich hatte die ganze Sache gerade vergessen.“
    „Ich nicht“, zwinkert mir Harald zu.
    „Die Leute im Büro leider auch nicht“, seufze ich. „Jeder, der mir über den Weg läuft, klebt mir einen Spruch an die

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