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Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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fachmännischem Blick. Ich nicke, immer noch ein bisschen fassungslos über den plötzlichen Stimmungswechsel von Toyboy .
    „Kiba“, sagt Katja tonlos. Bevor eine von uns beiden protestieren kann, hat Toyboy den Kellner herbeigewunken: einen knackig aussehenden jungen Mann, der nur mit einer schwarzen Schürze und Jeans bekleidet die Bestellung annimmt.
    „Drei Kiba!“
    Oha! Jetzt kommt Toyboy aber zur Sache. Katja wirft mir einen unheilschwangeren Blick zu. Ich zucke mit den Schultern und setze mich erneut auf den Barhocker.
    „Ich bin übrigens Georg“, stellt sich Toyboy vor und lächelt. Wir stoßen an.
    Mein Blick fällt auf einen Mann. Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ...
    „Katja!“ Ich tippe ihr sanft auf die Schulter.
    „Was?“
    „Da hinten steht der Pfleger von heute Mittag.“
    „Wer?“ Katja sieht mich fragend an.
    „Na, der Pfleger aus dem Krankenhaus. Der, der Haralds Händchen gehalten hat.“
    In diesem Moment hat mich der Mann auch entdeckt.
    „Scheiße, der kommt auf uns zu“, sage ich.
    Keine Minute später steht der Pfleger, nur in Jeans und T-Shirt bekleidet, neben uns.
    „Hallo“, begrüßt er uns mit ruhiger Stimme. Er lächelt ein wenig verlegen.
    „Hallo“, grüße ich zurück.
    „Entschuldigen Sie bitte ...“, fängt er an, „... ich wollte nur kurz nachfragen, wie es Ihrem Freund geht?“ Oha! Das ist kein Zufall, da bin ich mir sicher.
    „Gut, soweit ich weiß,“ sage ich. Georgs gezupfte Augenbrauen schnellen nach oben. „Äh, ich meine ... den Umständen entsprechend. Deshalb konnte er ja auch nicht zu seinem Blind Date mit Georg hier kommen.“
    Die beiden Männer mustern sich feindselig.
    „Tja dann, grüßen Sie ihn bitte von mir.“ Der Pfleger nickt mir zu. „Schönen Abend noch.“ Dann geht er.
    „Mache ich glatt!“, rufe ich ihm hinterher.
    „ Schwarzer Hengst6 muss ja ein toller Typ sein“, stellt Georg betrübt fest.
    „Allerdings“, nicken Katja und ich.
     
     
    „Er gehört zu mir, wie mein Name an der Tür“, trällere ich laut, während Katja die Haustür aufzuschließen versucht.
    „Schschsch. Du weckst mit deinem Geschrei noch die ganze Nachbarschaft auf“, ermahnt mich Katja mit diesem Super Nanny -Blick, der selbst schwer erziehbaren Kindern eine Gänsehaut wachsen lässt.
    „War doch ganz lustig“, kichere ich.
    „Ich dachte, ich sterbe, als der Typ plötzlich angefangen hat, zu weinen“, lacht Katja und stößt die Haustür auf.
    „Allerdings. Aber noch besser fand ich den Teil, als Georg plötzlich auf die Tanzfläche gestürmt ist und einen auf Guildo Horn gemacht hat. Ich sag nur, Guildo hat euch lieb ...“, johle ich und schenke mir ein Glas Wasser ein. „Du auch?“ Ich halte Katja die Wasserflasche hin.
    „Ein gutes Schlückchen“, sagt Katja, als sie das Glas absetzt. Wir brechen in lautes Gelächter aus.
    Mein Handy pupst leise in meiner Tasche. Ich muss unbedingt diesen albernen Ton gegen einen handelsüblichen Klingelton austauschen.
    „Das ist bestimmt Harald, der wissen will, wie es gelaufen ist“, vermute ich und ziehe das Handy aus der Tasche. Bennis Gesicht lacht mir vom Display entgegen. Das Bild ist während unseres Urlaubs auf Sylt entstanden. Mir wird ganz warm ums Herz.
    „Hallo Bennileini“, nehme ich den Hörer ab.
    „Wo hast du denn die ganze Zeit gesteckt?“, holt mich Benni von meiner Schlagerwolke runter. „Ich habe mir Sorgen gemacht.“
    „Das ist ne lange Geschichte“, antworte ich fröhlich. „War so eine Art Notfall.“
    „Notfall?“ Ich kann förmlich sehen, wie er die Stirn runzelt.
    „Ja, Harald hatte einen Notfall.“ Ich kläre ihn kurz auf.
    „Mensch, Julia. Ruf doch das nächste Mal einfach kurz durch, dann brauche ich mir keine Sorgen machen“, antwortet Benni. „Ich dachte schon, dir wäre was passiert.“
    „Habe ich ja, aber da war nur deine doofe Mailbox dran“, verteidige ich mich. Wobei ich es ja eigentlich ganz süß finde, dass er sich um mich Sorgen macht.
    „Mmh“, brummt Benni. „Was wolltest du mir eigentlich vorhin am Telefon erzählen?“
    „Ich habe einen Job im Fernsehen bekommen“, sage ich stolz. Katja hebt ihr Wasserglas und prostet mir zu.
    „Das hört sich ja spannend an. Und was ist das für ein Job?“, fragt Benni.
    „Deine Freundin wird ein Fernsehstar“, ruft Katja dazwischen.
    „Quatsch. Ich habe nur einen Gastauftritt im Stadt Journal . Das ist die Sendung mit Andreas Neumann, wo sie alle Themen rund um Hamburg

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