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Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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„Auf das Schicksal, das uns heute Abend zusammengeführt hat.“
    „Auf das Schicksal“, hebe ich mein Glas. Mein Herz klopft mir bis zum Hals.
    „Hätten Sie etwas dagegen, wenn wir uns duzen ...“ Er macht eine kleine Pause und sieht mir tief in die Augen. Mein Herz rutscht eine Etage tiefer und ich fast vom Stuhl. Mist!
    „Hoppala!“ Andreas Neumann reicht mir seine Hand. „Ich wusste ja, dass ich eine umwerfende Art habe, aber deswegen müssen Sie nicht gleich vom Hocker fallen.“ Er lacht selbstbewusst.
    Ich setze mich wieder auf meinen Barhocker und streiche mir modelmäßig durchs Haar. Schließlich soll Andreas Neumann nicht denken, dass er es mit einem Volltrottel zu tun hat, auch wenn ich mir im Moment so vorkomme.
    „Ich bin die Julia.“ Ich hebe mein Glas. Ups. Anscheinend ist der restliche Wein meinem Sturz zum Opfer gefallen, jedenfalls ist das Glas leer. Andreas Neumann sieht mich amüsiert an. Er gibt dem vorbeilaufenden Kellner ein Zeichen. Wenige Minuten später bin ich wieder im Besitz eines vollen Rotweinglases.
    „Andreas. Schön, dass ich dich getroffen habe.“ Sein Glas stößt klirrend gegen das meine und mein Herz macht synchron dazu einen Hüpfer. „Danke.“ Ich senke die Augen und werfe Andreas einen Blick zu, von dem ich hoffe, dass er verführerisch ist.
    „Habe ich dir schon gesagt, dass ich ein absoluter Fan von d ...“, höre ich mich sagen.
    Eine zierliche Frauenhand tippt sanft auf Andreas‘ Schulter und verhindert , dass ich noch mehr Blödsinn erzähle.
    „Andreas, du böser Junge. Seit Tagen versuche ich, dich zu erreichen. Schließlich bist du mir noch ein Abendessen schuldig! Und jetzt treffe ich dich hier in dieser langweiligen Bar mit ...“ Grüne Katzenaugen mustern mich angriffslustig! „... dieser Frau!“ Das »langweilig« hat sie sich bestimmt verkniffen.
    Oh mein Gott! Vor mir steht Verena Kerra! Früheres Promisternchen und Ex-Geliebte eines bekannten Fußballers, mit dessen Hilfe sie es ins Fernsehen geschafft hat. Was macht die denn hier? Die tummelt sich doch sonst nur in der Münchner Edeldisco P1, um nach weiteren berühmten, schwanzgesteuerten Promis Ausschau zu halten, die als potenzielle Kandidaten für eine gewinnbringende Paarung infrage kommen.
    Verena Kerra gehört zu der Sorte Frau, die niemals mit einem Mann ins Bett gehen würde, der nicht wenigstens ein fettes Bankkonto hat und am besten auch noch berühmt ist.
    Ich kenne in Hamburg eine Menge Frauen, die genau so denken. Die sind nicht auf der Suche nach der großen Liebe, sondern nach einem Versorger, damit sie ihren Drang nach Konsumgütern stillen können. Diese Frauen wissen stets genau, an welchen Orten man reiche und einflussreiche Männer trifft. Nicht so wie die Frauen, zu denen ich mich übrigens zähle, die mit einem Mann ins Bett gehen, nur weil er so warme braune Augen hat und er ihnen sagt, dass er sie ganz süß findet. Manchmal erschrecke ich über meine eigene Naivität.
    „Verena, darf ich dir die bezaubernde Julia Zoe Löhmer vorstellen!“ Andreas lächelt noch immer, allerdings blitzen seine Augen gefährlich.
    „Nichts für ungut, Andreas, aber seit wann verbringst du deine Zeit in Bars, wo man höchstens verheiratete und einsame Frauen trifft?“ Ihr Blick fällt auf mich.
    „Och, ich bin nicht verheiratet“, entgegne ich fröhlich. Verena scheint mich gar nicht wahrzunehmen, ihre Augen kleben förmlich auf Andreas‘ Gesicht. Völlig selbstverständlich fährt sie ihm mit den Fingern durch das seidige Haar.
    „Immer noch dieselbe.“ Bilde ich es mir ein oder schwingt ein Hauch Spott in Andreas‘ Stimme mit? Verenas Hand ruht wieder auf seiner Schulter. „Keine Sorge, meine Liebe, ich fühle mich absolut wohl hier.“ Er wirft mir einen Seitenblick zu, der mein Herz klopfen lässt.
    „Ich wollte dich gerade auf einen Drink einladen“, schnurrt Verena Kerra.
    „Du? Hier?“ Andreas lächelt milde. „Ich möchte nicht, dass du dich für mich opferst und zwischen lauter verheirateten und einsamen Frauen mit mir trinken musst. Deshalb: Nein danke, meine Liebe, und auf Wiedersehen.“
    Ich kann nichts dagegen tun, als ich in das verdutzte Gesicht von ihr blicke. Ich muss kichern. Ehrlich! Andreas kann sich sein Grinsen auch nur mit Mühe verkneifen. Auf jeden Fall haben sich feine Fältchen unter seinen Augen gebildet, die darauf hindeuten, dass er kurz davor ist, in lautes Lachen auszubrechen.
    Die Verschmähte macht auf dem Absatz kehrt. Bevor sie

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