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Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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aber auch ein tolles Lächeln!
    „Darf ich dich anrufen?“ Die Frage kommt völlig überraschend. Ich zucke zusammen.
    „Äh ... klar. Hast du was zu schreiben?“, piepse ich.
    „Meine Assistentin hat deine Nummer“, entgegnet Andreas. „Hier.“ Er reicht mir einen Zettel, auf dem eine Telefonnummer steht. „Das ist meine Privatnummer.“
    „Na dann ...“ Ich schicke mich an, zu gehen, als mich Andreas zurückruft.
    „Julia!“ Ich drehe mich um. „Es war ein wunderschöner Abend. Ich hoffe, wir können das bald wiederholen.“
    Ich schlucke trocken. „Ja, das hoffe ich auch“, krächze ich. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als ich das Lokal verlasse. „Julia, Julia“, höre ich Katjas mahnende Stimme in meinem Ohr. „In was für eine Scheiße hast du dich jetzt schon wieder reingeritten!“

11. Julias Facebook-Status: Neues Jobangebot und Flugangst – nicht gut!!
 
    Als glücklich liierte Frau hätte ich Andreas auf der Stelle vergessen müssen. Leider Fehlanzeige. Je mehr ich mich bemühe, nicht an ihn zu denken, umso mehr geistert er in meinem Kopf herum. Das ist wie nicht an rosa Elefanten denken: Andreas ist mein rosa Elefant und ich muss pausenlos an ihn denken. Deshalb habe ich jetzt ein schlechtes Gewissen. Ich werfe einen Blick zur Seite auf den ahnungslosen Benni. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich Andreas nicht getroffen und mit ihm keinen Wein getrunken hätte. Dann wüsste ich jetzt nicht, was für ein netter Kerl dieser Mann ist, und würde immer noch denken, dass alle Fernsehmoderatoren eingebildete Idioten sind.
    Na ja, auch egal! Als emanzipierte Frau ist es mir schließlich erlaubt, mit einem Mann ein Glas Wein zu trinken und ihn gut zu finden. Außerdem habe ich ihm gesagt, dass ich in einer Beziehung stecke. Okay, vielleicht nicht so deutlich, aber das kann man sich doch denken.
    Benni lächelt mich arglos an.
    „Schön, dass du da bist.“ Er gibt mir einen Kuss. Seine Lippen fühlen sich herrlich weich an. Ob sich die von Andreas auch so weich anfühlen? Mein Gott, ich muss wirklich aufhören, an diesen Mann zu denken.
    „Ich habe eine Flasche Champagner kalt gestellt. Soll ich uns ein Gläschen einschenken?“ Benni zieht mich zu sich und gibt mir erneut einen Kuss.
    „Gerne“, antworte ich zerstreut. In meinem Kopf spielen die Gedanken verrückt. Benni geht zum Kühlschrank, während ich meine Jacke ablege. Er reicht mir ein Glas. Seine Augen glänzen.
    „Auf deinen Erfolg.“ Benni hebt sein Glas und prostet mir zu. „Ich bin sehr, sehr stolz auf dich.“
    „Danke, lieb von dir, dass du das sagst, aber ehrlich gesagt war es eher ein riesiger Reinfall.“ Ich leere das Glas mit einem Schluck. Benni hebt fragend die Augenbraue. „Ich glaube, ich habe mich noch nie in meinem Leben so blamiert.“
    „Ach Blödsinn! Ich bin mir sicher, du übertreibst wieder einmal total.“ Benni sieht mich besorgt an.
    „Du findest also, dass ich immer übertreibe?“ Ich spiele nervös mit einer Haarlocke.
    „Julia, du weißt doch selbst, dass du dazu neigst, die Dinge etwas ... äh ... dich in Situationen hineinzusteigern.“
    „Tue ich aber in diesem Fall nicht! Ganz im Gegenteil!“
    „Ach komm! So schlimm wird es schon nicht gewesen sein.“ Benni nimmt mich sanft in den Arm. Ich kuschele mich an seine Schulter und schließe die Augen.
    „Doch!“, widerspreche ich. „Dabei hatte mich Frau Bogner noch gebeten, mein Handy auszuschalten. Aber ich musste ja unbedingt noch mal mit meiner Mutter sprechen. Ich bin so doof.“
    Benni unterdrückt mühsam ein Lachen. „Du hast also vor laufender Kamera mit deiner Mutter telefoniert?“
    „Na ja, das war ganz anders, als es sich jetzt anhört“, erkläre ich. „Eigentlich habe ich keine Schuld. Nachdem die Visagistin fertig war, haben sie mich ins Studio gebracht, wo die Sendung aufgezeichnet wurde. In dem Studio war die Hölle los. Während ich gewartet habe, ist einer der Tonassistenten zu mir gekommen, hat mir das Mikrofon an der Hose befestigt und gesagt, dass er noch einen Tontest mit mir machen will. Also habe ich gedacht, das Mikrofon sei noch gar nicht eingeschaltet.“
    „Und dann hat dich deine Mutter angerufen?“, unterbricht mich Benni.
    „Jetzt lass mich doch mal zu Ende erzählen“, bitte ich ihn. „Nein, vorher ist noch ... äh ... Herr Neumann gekommen und hat mich kurz begrüßt. Und dann hat mein Handy geklingelt.“
    „Und anstatt es auszumachen, hast du das Gespräch angenommen?!“,

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