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Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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werden. Ich kichere hysterisch bei dem Gedanken. Der eiskalte Champagner läuft genau in meinen Bauchnabel und prickelt dort wie Ahoj-Brause . Das ist der Moment, in dem meine Hormone komplett die Oberhand gewinnen. Ich will mehr! Benni beugt sich nach unten, seine Hände umfassen meine Taille. Er lässt seine Zunge um meinen Bauchnabel kreisen. Ich stöhne. Das ist mehr, als ich erwartet habe. Er sieht mich mit seinen wunderschönen Augen an.
    „Das ist die schönste Art, Champagner zu trinken“, raunt er mir zu. Seine Zunge schlängelt sich in meinen Nabel.
    Ich kichere glücklich. „Gib mir noch etwas von die Champagner, das so schön geprickelt hat in meine Bauchnabel!“, ahme ich den französischen Akzent der Sprecherin aus der bekannten Bierwerbung nach. Allerdings finde ich ihn zu Champagner wesentlich passender als zu Bier. Ich meine, welche Frau will schon, dass der Mann sie mit Bier verführt.
    Zum trinken komme ich dann nicht mehr, da Bennis Zuneigung meine ganze Aufmerksamkeit erfordert.
     
     
    „Zehn Uhr ist gut.“
    „Zehn Uhr?“ Ich hebe erstaunt meinen Kopf von Bennis nackter Brust. Eigentlich bin ich noch mit den Nachbeben meines Orgasmus‘ beschäftigt.
    „Wenn ich morgen früh den Zehn-Uhr-Flieger nach München nehme, werde ich pünktlich sein!“
    „Echt? Zu was?“
    „Julchen, mein Meeting natürlich. Du weißt doch, das mit der Verlagsgruppe Friedermann .“
    Hallo?! Ich bin überrascht, in welchem Tempo sich Benni nach seinem Orgasmus wieder auf die wesentlichen Dinge des Alltags konzentrieren kann, während ich im Geiste noch Sätze wie “Ich liebe dich“ formuliere. Ich meine, bis vor gefühlt zwei Minuten habe ich noch stöhnend und leicht verschwitzt unter ihm gelegen und jetzt redet der Mann über seinen Flug?!! Eigentlich sollte ich beleidigt sein! So toll kann der Sex für ihn wohl nicht gewesen sein, wenn er derart schnell wieder in den Alltagsmodus schalten kann. Ich hätte eher Sätze wie „Du warst klasse!“ oder „Das war der heißeste Sex meines Lebens“ erwartet. Na ja, was soll´s. Da ich gerade sexuell äußerst zufrieden bin, beschließe ich, den letzten Satz einfach zu ignorieren und schmiege mich stattdessen an Bennis Brust. Ich liebe diese Momente, in denen du dich glücklich an seinen nackten verschwitzen Körper kuschelst und seinem gleichmäßigen Atem lauscht. Ich glaube, er ist eingeschlafen. Seufzend rolle ich mich auf die Seite, knipse die Lichterkette aus, die ich um sein Bett herum angebracht habe, und vergrabe meinen Kopf ins Kissen.
    Während ich auf den Schlaf warte, atme ich den Geruch von Bennis Duft ein und schwöre mir, in Zukunft vernünftig zu sein und einen Riesenbogen um Andreas Neumann und den ganzen Fernsehkram zu machen.
     
     
    Als ich am Morgen ins Büro gehe, habe ich das Gefühl, völlig neben mir zu stehen. Der gestrige Tag kommt mir unwirklich vor. Mein Auftritt, Andreas Neumann, der Abend im CavaRo , der Sex mit Benni ...
    Eigentlich sollte ich mit ganz anderen Dingen beschäftigt sein, wie zum Beispiel: Wie erkläre ich Miriam meinen verpatzten Auftritt? Ich kann nur hoffen, dass Andreas Wort gehalten hat und das Gespräch mit meiner Mutter rausgeschnitten wurde.
    „Hallo Julia.“ Beinahe wäre ich mit Miriam zusammengestoßen. Miriam lächelt. Wahrscheinlich lacht sie mich innerlich aus.
    „Hallo Miriam“, antworte ich schwach.
    „Schön, dass ich Sie hier treffe. Ich war gerade auf dem Weg zu Ihnen ins Büro!“ Sie klingt förmlich. Am besten, ich gestehe gleich hier auf der Stelle, dass ich die Sache gestern gründlich versaut habe.
    „Es tut mir leid“, sage ich kleinlaut.
    „Was meinen Sie?“ Miriam sieht mich erstaunt an.
    „Na, meinen Fernsehauftritt bei Andreas Neumann“, kläre ich sie auf.
    „Ich habe mir die Aufzeichnung gestern Abend angesehen, und ich fand Sie wie immer absolut natürlich. Ich wusste gleich als die Anfrage kam, dass Sie die Richtige für den Job sind.“
    Natürlich?! Ein schöner Ausdruck für dämlich, bescheuert, blöd!
    „Herr Neumann hat heute Morgen bei mir angerufen und Ihr professionelles Auftreten gelobt.“
    Bei der Erwähnung seines Namens macht mein Herz einen Hüpfer. Vor meinen Augen tanzt Andreas Neumanns Gesicht. Ich muss unbedingt aufhören, ständig an diesen Mann zu denken.
    „Außerdem bin ich hier, um mit Ihnen über eine wichtige neue Entwicklung innerhalb der Abteilung zu sprechen.“ Sie macht eine bedeutungsvolle Pause. „ Bitte folgen Sie mir doch in

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