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Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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Kopf. „Ist alles okay mit euch beiden?“
    „Jajaja, keine Sorge“, winkt Katja ab.
    „Aber warum ...?“
    „Ich sag doch, zwischen mir und Sergej ist alles okay.“ Katja lächelt gezwungen. „Du solltest dir lieber überlegen, wie es jetzt mit dir weitergeht.“
    „Na, da ich ja nun doch keine neue Wohnung suchen muss, kann ich mich voll auf die Suche nach dem richtigen Mann konzentrieren“, sage ich leichthin.
    „Aber Benni ist doch der Richtige“, antwortet Katja. „Das hast du selbst gesagt.“
    „Vielleicht?!“ Ich zucke mit den Schultern. „Ich glaube, ich brauche jetzt erst einmal Abstand.“
    „Der Abstand heißt nicht zufällig Andreas Neumann?“ Katja mustert mich aufmerksam.
    Mein Gesicht steht schlagartig in Flammen.
    „Julia!“ Da ist er wieder, der Super Nanny -Tonfall in Katjas Stimme.
    „Vielleicht“, piepse ich.
    Katja schüttelt den Kopf. „Ich kenne diesen Herrn Neumann ja nicht, aber ich an deiner Stelle wäre vorsichtig. Das ist ein Spiel mit dem Feuer.“
    „Blödsinn!“, widerspreche ich, obwohl ich tief drinnen weiß, dass Katja recht hat.
    „Na gut. Ich habe dir in letzter Zeit einige schlechte Ratschläge gegeben, deshalb halte ich mich lieber raus“, sagt Katja nachdenklich. „Was hältst du von einer Tasse Tee, um die Nerven zu beruhigen?“
    „Kaffee wäre mir lieber“, antworte ich.
    „Na, dann komm“, sagt Katja und steht auf.
    „Vielleicht solltest du vorher mal dein Gesicht auf Vordermann bringen“, schlage ich vor.
    „Äh, das Gleiche wollte ich dir gerade sagen“, kichert Katja. „Du siehst aus wie ein ausgelaufenes Gemälde.“
    „Miststück“, lache ich.
    „Ich hab dich auch lieb!“
     
     
    Im Büro ist es heute relativ ruhig. Dabei wäre mir etwas Trubel ausnahmsweise ganz lieb. Sozusagen als Ablenkung. Das Ergebnis meiner Untätigkeit ist nämlich, dass ich gelangweilt auf meinem Bürostuhl sitze und mich im Kreis um meine eigene Achse drehe. Meine Gedanken drehen sich gleich mit, und zwar um Andreas und Benni. Als ob meine Festplatte da oben einen Sprung hat, bleibt sie immer wieder bei dem Namen Andreas hängen.
    „Julia?“ Miriam steckt ihren Kopf durch meine Bürotür. Ich falle vor Schreck fast vom Stuhl.
    „Hallo Miriam ...“ Ich schnappe mir den Telefonhörer. „Ich wollte gerade bei der Lufthansa-Pressestelle anrufen.“
    „Ahaaa!“ Sie zieht das A betont lang. „Sie haben schon angefangen!“
    „Ja, ich wollte nachfragen, ob wir einen Presserabatt bekommen?“ Wovon redet die Frau? Womit soll ich angefangen haben?
    „Sehr fleißig.“ Miriam hat eine Mappe unter den Arm geklemmt.
    „Ja!“ Ich nicke und lege den Hörer wieder auf seinen Platz. „Kann ich irgendwas für Sie tun, Miriam?“
    „Ich bin hier, um mit Ihnen über Ihre neue Position im Unternehmen zu reden. Zwangsläufig werden sich für Sie einige Änderungen ergeben. Ich habe schon mal Ihren neuen Arbeitsvertrag mitgebracht. Außerdem eine Auflistung der länderbezogenen Spesen, des Weiteren die Hotels und die Fluggesellschaften, mit denen wir Abkommen haben.“
    Mist! Ich hatte das Jobangebot verdrängt. Im Verdrängen bin ich Weltmeister.
    „Da Frau Strehle unser Unternehmen bereits zu Anfang nächsten Monats verlassen wird, um in Mutterschutz zu gehen, bedeutet das für Sie, dass Sie ab der Septemberausgabe für die Auslandsreportagen verantwortlich sein werden.“ Ich schlucke. „Was zur Folge hat, dass Sie ab August für uns unterwegs sein müssen.“
    Miriam lächelt, und mir ist zum Heulen. Ab August! Das ist ja schon in knapp drei Wochen. Hilfeee!
    Ich ringe mir ein Lächeln ab. „Toll! Das wird bestimmt spannend!“
    Miriam nickt geradezu enthusiastisch. „Wir haben uns etwas ganz Besonderes für Sie ausgedacht!“ Mir wird körperlich übel! „Sie werden in einen der angesagtesten Ferienklubs fliegen und dort für unsere Leser einmal das gesamte Klubangebot testen.“
    Aha! Das hört sich ja gar nicht so schlecht an.
    „Dieser Klub ist vor allem für sportbegeisterte Urlauber interessant.“ Sie macht eine Pause. „Ich habe mir Ihre Bewerbungsunterlagen noch einmal angesehen ...“
    Mir bleibt vor Schreck die Spucke weg. Meine Bewerbungsunterlagen von damals waren eine reine Verzweiflungstat. Ich habe gelogen, dass sich die Balken bogen. Ich wollte den Job – um jeden Preis. Ich konnte ja schließlich nicht ahnen, dass Miriam den Wisch aufheben würde.
    „Da steht, dass Sie eine gute Seglerin sind und auch anderen Wassersportarten

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