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Champagnernaechte sind gefaehrlich

Titel: Champagnernaechte sind gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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ihr nicht übelnehmen, wenn er sie manchmal ertappte, wie sie ihn sehnsüchtig ansah. Auch sein Blick wanderte immer wieder zu ihr, mit dem gleichen Ausdruck. Nichts wurde besprochen, Worte waren überflüssig. Sie verstanden einander trotz ihres Schweigens.
    Susan wandte sich ab, weil sie die Glut in Scotts Augen nicht länger ertrug. „Ich muß das Frühstücksgeschirr spülen." Auf dem Weg zum Haus spürte sie, daß er ihr nachschaute. Am nächsten Tag würde sie mit Cash zum September-Canyon aufbrechen, und nur dieser eine Gedanke hielt sie davon ab, den Kopf in den Nacken zu werfen und frustriert aufzuschreien.
    Sie hatte geglaubt, es gäbe kein schlimmeres Leid, als einen Mann zu lieben, der diese Gefühle nicht erwiderte. Doch das war ein Irrtum gewesen. Einen Mann zu begehren, der sie ebenfalls begehrte, aber ihr und sich die Erfüllung verweigerte, war noch viel schrecklicher. Denn seine Verzweiflung verdoppelte ihre eigene. 
    Spürst auch du meinen Schmerz, Scott, fragte sie stumm. Ist das der Grund, warum mir dein Blick ständig folgt, warum du alle meine Schritte und Gesten und Atemzüge beobachtest? Tu es nicht mehr, schau nicht ständig auf meinen Mund, erinnere dich nicht daran, wie jene Küsse geschmeckt haben. Hör auf, dich und mich zu quälen. Noch dreiundzwanzig Tage ... Wie soll ich das aushalten?
    Susan zwang sich, nicht mehr daran zu denken, ging in die Küche und studierte das Rezept, das sie abends ausprobieren wollte - ein französisches Rezept für geschmortes Rindfleisch, mit einem langen, eleganten Namen. Aber eines der würzigen Kräuter fehlte ihr. Sie las noch einmal die Liste der Zutaten und öffnete seufzend einen der Küchenschränke. Nun, sie würde sich eben mit Salbei begnügen müssen.
    Wenn es wenigstens Piniennüsse wären, überlegte sie und blätterte in einem Kochbuch, um ein anderes Rezept zu suchen. Dann gäbe es kein Problem. Ich könnte zum MacKenzie Ridge hinaufgehen und eine Pinie schütteln, bis reife Zapfen herunterfallen, und dann müßte ich drei Tage lang die Nadeln aus meinem Haar klauben.
    Bei dieser Erinnerung lachte sie. Aber die Mühe hatte sich gelohnt. Begeistert hatten die Männer gefragt, was das denn für köstliche knusprige Dinger in den grünen Bohnen seien. Leider war Scott nicht in diesen Genuß gekommen, da er in jener Nacht auf der Weide kampiert hatte, während seiner tagelangen Suche nach irgend etwas, dem er keinen Namen gab.
    Plötzlich dachte sie an den Wacholderzweig, den er ihr gestern ,gebracht hatte, mit der Bemerkung, der Duft in ihrem Zimmer würde ihr vielleicht gefallen. Kleine, silberblaue harte Beeren lugten zwischen dunkelgrünen Nadeln hervor. Susan schlug das Inhaltsverzeichnis des Kochbuchs auf, suchte nach „Wacholder" und fand ein Rezept, bei dem dieses Gewürz verwendet wurde. Ein paar Beeren genügten, um einem Eintopf einen besonderen Geschmack zu geben..
    Sie klappte das Buch zu, lief nach oben in ihr Zimmer und holte eine Handvoll Beeren. Leise sang sie vor sich hin, während sie die Zutaten für ein „Boeuf a´ la campagne" bereitlegte.

    *
    Die Düfte, die abends aus dem Ranchhaus drangen, ließen den hungrigen Männern das ,Wasser im Mund zusammenlaufen. Wie üblich nahm Scott nicht an der allgemeinen Mahlzeit teil. Ten erschien als erster, gerade rechtzeitig, um Susan zu helfen, als sie den schweren Topf vom Herd nahm. 
    „Das riecht ja himmlisch!"
    Sie warf ihm einen Seitenblick zu. „Ich dachte, du würdest weniger himmlische Gerüche besser kennen."
    Lachend füllte er zwei große Servierschüsseln mit dem Eintopf. Sie freute sich über seinen Beistand, wünschte aber, es wäre Scotts Hand, die den Schöpflöffel in den Kochtopf tauchte. 
    „Kommt der Boss zum Dinner?" fragte sie unwillkürlich.
    „Nein."
    „Kampiert er wieder mal draußen?"
    „Diesmal nicht. Irgendeine verrückte Kuh ist am Stacheldraht hängengeblieben, und Scott muß sie von der Weide in den Stall bringen, wenn er sie zusammengeflickt hat." Ten schaute auf die Uhr. „Das kann ein paar Stunden dauern."
    „Dann gib bitte ein bißchen was von dem Eintopf in die kleine Kasserolle. Die werde ich für ihn warm halten."
    „Du verwöhnst ihn nach Strich und Faden."
    Susan zuckte die Achseln. „Ich tue nur meine Pflicht."
    „Keine deiner Vorgängerinnen hat jemals das Essen für die Leute warm gehalten, die während des Dinners noch gearbeitet haben."
    „Nach allem, was ich so höre, hat auch keine was gekocht, das es wert gewesen

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