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Champagnernaechte sind gefaehrlich

Titel: Champagnernaechte sind gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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der Weide nach Fusel gerochen. Ten, sag Cosy, er soll Jones morgen nach West Fork fahren. Und mach Jones klar, daß er sich hier nie wieder blicken lassen darf."
    „Das wird er von dir hören wollen", entgegnete Ten.
    „Glaubst du wirklich, daß er so dumm ist?" fragte Scott lauernd.
    Ten grinste. „Wahrscheinlich nicht. Ich nehme an, er wird seine heilen Knochen behalten wollen."
    „Ich hätte ihm schon vor Susans Ankunft kündigen sollen. Frauen und die Rocking M! Dabei ist noch nie was Gutes herausgekommen."

    *
    Die Tür hatte sich hinter Ten geschlossen. In der angespannten Stille, die nun folgte, ging Scott zum Spülbecken und wusch sich die Hände.
    Nach einer Weile brach Susan das Schweigen. „Ich werde mal sehen, ob dein Dinner noch warm ist."
    „Du meinst, die Wölfe haben mir ein paar Bissen übriggelassen?" 
    „Ich habe deine Portion mit der Schrotflinte verteidigt."
    Er lächelte. „Hast du schon gegessen?"
    „Ja."
    Zögernd, als spräche er wider sein besseres Wissen, schlug er vor: „Dann leiste mir im Speisezimmer Gesellschaft. Dafür helfe ich dir nachher beim Spülen."
    „Einverstanden", stimmte sie zu, ohne zu überlegen, dann entdeckte sie die Spuren von Müdigkeit in seinem Gesicht. „Aber du solltest nicht auch noch meine Arbeit machen. Du siehst so aus, als würdest du vor Erschöpfung kaum schlafen können."
    Prüfend schaute er sie an. Hatte sie ihn in den letzten drei Nächten zur Küche gehen hören? Wenn er wach war, gelang es ihm, die Erinnerung an das Gefühl zu verbannen, ihren Körper an seinem zu spüren. In seinen Träumen war das anders. Darin erlebte er immer wieder jene Szene, wo Susan im Speisezimmer auf seinem Schoß gesessen und er ihre Brüste gestreichelt hatte."
    „Setz dich, ich bringe dir das Essen", sagte sie. „Du mußt halb verhungert sein."
    Nur mühsam verkniff er sich die Bemerkung, ein Kuß von ihr wäre ihm lieber als das ganze Dinner. Sein Blick beschleunigte ihren Puls, und sie sagte sich, es wäre vernünftiger, ihn bei Tisch allein zu lassen, das Geschirr allein zu spülen und sich dann eine der Videokassetten anzusehen. Allein. Oder sie könnte eines von Scotts vielen Büchern über Archäologie und die Geschichte des Westens lesen, oder Kekse für die Männer backen, damit sie nicht auf ihre hochgeschätzten Süßigkeiten verzichten mußten, während sie mit Cash im September-Canyon kampierte. Alles, nur nicht in Scotts Nähe bleiben ..
    Doch Susan setzte sich zu ihm, nachdem sie ihm den Eintopf serviert hatte, beobachtete ihn und beneidete jeden Bissen, der seine Lippen berührte. Das Schweigen wirkte auf eine seltsame Weise einträchtig, und elektrisierend.
    Erst nachdem er den schlimmsten Hunger gestillt hatte, begann sie nach den Ereignissen dieses Tages zu fragen. 
    „Hast du noch mehr Pumaspuren im Wildfire-Canyon gefunden?"
    Lächelnd nickte er. „Anscheinend hat sie ein Junges bekommen, vielleicht sogar zwei."
    Susan glaubte seine Miene und den Klang seiner Stimme richtig zu deuten. „Du wirst sie nicht jagen."
    Es war eher eine Feststellung als eine Frage, aber Scott antwortete trotzdem, indem er laut dachte. Das hatte er sich angewöhnt an den Abenden, wo er nach langen Arbeitsstunden mit Susan beisammen saß. 
    „Die Katze ist ziemlich nahe an die Ranchgebäude herangekommen. Vielleicht werde ich's bereuen, aber ich möchte sie nicht anrühren, es sei denn, sie fängt an, sich von Kälbern statt von Wild zu ernähren. Irgendwie gefällt mir der Gedanke, daß die Pumas in die tiefer gelegenen Canyons zurückgekehrt sind, um wieder so zu leben wie zu Case MacKenzies Zeiten."
    „Wie der wilde schwarze Hengst?"
    „Du kannst mir nicht einreden, daß der außerhalb von Tens Phantasie existiert. Pumas habe ich immerhin schon gesehen." Scott nippte an seinem Kaffee, lehnte sich entspannt zurück und genoß die friedliche Stille. „Ich finde, Pumas sind die hübschesten Katzen, die Gott erschaffen hat. Flink, lautlos und geschmeidig, mit Augen, die den Menschen daran erinnern, daß er nicht das einzige Wesen auf Erden ist, das sein Leben verdient hat. Die wilden Tiere gab es schon lange, ehe die Zivilisation entstand, und es wird sie noch lange geben, wenn wir die Umwelt pfleglich behandeln."
    „Glaubst du, die Anasazi haben in ihren Steinfestungen gesessen und den Pumaschreien gelauscht?" Susan war ganz fasziniert von dieser romantischen Vorstellung.
    „Das würde mich nicht überraschen. Vor allem in den höher gelegenen Canyons

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