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Champagnernaechte sind gefaehrlich

Titel: Champagnernaechte sind gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Begierde. Keine Ringe und Gelübde, keine Babys, keine Fotoalben, keine glückliche Zukunft. Ich werde die Rocking M keiner einzigen Frau auf Erden zumuten, auch dir nicht, und ich will keine Kinder in die Welt setzen, die mutterlos aufwachsen müssen. Mit mir werden die MacKenzies aussterben."
    Zitternd kämpfte Susan mit den Tränen und spürte seinen Kummer noch schmerzlicher als ihren eigenen.
    „Aber eins sollst du wissen", fügte er hinzu, und in seinen Augen lag die ganze Intensität seiner unerfüllbaren Wünsche. Gleichgültig, wen du heiraten oder wie viele Liebhaber du haben und wie lange du leben wirst - kein Mann wird jemals so unermeßlich viel für dich empfinden wie ich."
    Mit einer geschmeidigen Bewegung hob er sie hoch und stellte sie auf die Beine. „Komm mir nie wieder so nahe, Sunny. Wenn du das noch einmal tust, werde ich nicht mehr die Kraft haben, nein zu sagen. Dann würde ich dich nehmen und dich hassen und mich selbst und diese Ranch, die genauso zu mir gehört wie meine Seele."

6.KAPITEL

    „Cosy ist gerade weggefahren", antwortete Scott auf Susans Frage und beobachtete sie aufmerksam, trotz der lebhaften Aktivitäten ringsum im Korral. „Warum? Wolltest du mit ihm in die Stadt?"
    Sie schüttelte den Kopf, und eine ihrer blonden Strähnen fing einen Sonnenstrahl ein. „Ich möchte ein Rezept ausprobieren, und dafür brauche ich ein besonderes Gewürz. Als ich mich daran erinnerte, war es schon zu spät, um es auf die Einkaufsliste zu setzen."
    Ungeduldig schlug er sich mit seinen ledernen Arbeitshandschuhen auf den Schenkel. „Verdammt, Schulmädchen, das hier ist eine Ranch und kein schickes Stadtrestaurant. Von den meisten Dingen, die du in unser Essen mischen willst, hat West Fork noch nie was gehört."
    Kampflustig hob sie das Kinn. „Hör mal, Cowboy, die einzige Beschwerde, die deine Männer jemals über meine Kochkünste verlauten ließen, bezog sich auf die Pferde, die bald streiken werden, wenn sie noch ein paar Pfunde mehr in den Sätteln herumschleppen müssen."
    Scotts Mundwinkel zuckten. „Dieses Gerücht ist mir auch schon zu Ohren gekommen. Ten hat sich sogar neue Jeans bestellt, und der alte Knabe war nur Haut und Knochen, ehe er anfing, deine köstlichen Speisen in sich reinzuschaufeln, als gäbe es kein Morgen. Bald wird er so dick sein wie ich."
    „Du? Dick?" Susan musterte ihn von der Krempe seines Cowboyhuts bis zu den Stiefelspitzen. „An dir ist kein Gramm zuviel dran. Du und Ten, ihr macht mich noch wahnsinnig. Je länger ich euch füttere, desto besser seht ihr aus, und vorher wart ihr auch nicht gerade häßlich."
    Er lachte, erfreut über ihre freimütig geäußerte Bewunderung. Geflissentlich versuchte er ihr aus dem Weg zu gehen, seit sie ihm an jenem Abend in der Stille des Speisezimmers vor Augen geführt hatte, wie sehr ein Mann eine Frau begehren und wie er weiterleben konnte, obwohl er sie nicht bekam. Dreiundzwanzig Tage mußte er noch in der Hölle ausharren, ehe Susans Ferienjob auf der Rocking M beendet war.
    Dreiundzwanzig Tage ... Er fragte sich, wie er diese Zeit überstehen sollte. Es hatte sich als unmöglich erwiesen, Susan auf Distanz zu halten.
    Von dem Zorn, den er zu Beginn des Sommers noch gegen sie gehegt hatte, war nur das viel heißere Feuer seiner Leidenschaft übriggeblieben. In seiner Nervosität schlief er schlecht, und alle außer Susan litten unter seiner Ungeduld. Obwohl es die Situation erheblich vereinfacht hätte, brachte er es nicht fertig, Wut auf das Mädchen zu empfinden, das ihm mit betörenden Küssen Körper und Seele angeboten hatte.
    Küsse - sonst nichts ... Susan nahm Rücksicht auf Scotts Qualen, wenn schon nicht auf seine Warnung. Sie servierte ihm abends das Dinner und schenkte ihm Kaffee ein. Meistens kam er erst dann ins Haus, nachdem die anderen Männer längst gegessen hatten. Manchmal forderte er sie auf, sich zu ihm zu setzen, und erzählte von den Tagesereignissen. Alle Räume blitzten vor Sauberkeit. Die Wäsche lag ordentlich gebügelt und ausgebessert in Schränken und Kommoden. Fröhlich scherzte sie mit den Angestellten, bevorzugte keinen, ermutigte niemanden zu Vertraulichkeiten und benahm sich so diplomatisch, daß sie Scott an Mariah Turners geschickten Umgang mit den verliebten Gesetzlosen erinnerte.
    Alles in allem hatte sie nichts getan, um sein Mißfallen zu erregen, und mehr als genug, um ihre Verpflichtungen zu erfüllen, die sich aus seinem Spielgewinn ergeben hatten. Er konnte es

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