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Champagnernaechte sind gefaehrlich

Titel: Champagnernaechte sind gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Lieferwagen."
    „Gesteh ihm die Wahrheit", mahnte Cash. „Fred ist ein verbeulter, völlig verrückter kleiner Schlitten, der ständig mit großen Jungs spielen will. Ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich schon angerufen wurde und ihn aus irgendeinem Schlammloch holen mußte. Und ich hätte gute Lust, nächstes Mal dich dafür einzuspannen, Scott. Immerhin ist es deine Schuld, daß mein Schwesterchen in ganz Four Comers rumkutschiert und alten Schatten nachjagt."
    Scotts eindringliche goldene Augen fixierten Susan. „Ist das so?"
    „O ja", bestätigte Cash. „Hättest du ihr nicht diese Anasazi-Scherbe geschenkt, würde sie sich nicht für Archäologie interessieren. Und wenn sie sich nicht für Archäologie interessieren würde, wäre sie nicht ständig unterwegs, um hinter alten Knochen herzulaufen.
    „Ich dachte, junge Mädchen würden hinter Jungs herlaufen", wandte Scott ein.
    „Das habe ich schon mit zwölf aufgegeben", entgegnete Susan leichthin und wechselte das Thema. „Die Pizza hat vierzehn Dollar gekostet, Cash."
    „Und dazu kommen noch sechsundachtzig für Autoreparaturen?" Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Aber eine Umarmung würde ich nicht ablehnen."
    Cash zog sie an sich. Obwohl sie einsfünfundsiebzig groß war, reichte ihr Kopf nicht einmal bis zu seinem Kinn. Er hob sie hoch, schwenkte sie umher, und als er sie losließ, trat sie beinahe auf Scotts Füße.
    Er legte einen Finger unter ihr Kinn und zwang sie, seinen Blick zu erwidern.
    „Bist du jetzt erwachsen, Sunny?"
    Seine Blicke raubten ihr den Atem, und sie konnte nichts sagen.
    „He, da fällt mir was ein!" rief Cash. „Es ist schon Monate her, seit ich zum letztenmal Killer-Poker gespielt habe."
    „Kein Wunder", meinte Scott und nahm seinen Finger so schnell von Susans Kinn, als hätte er sich verbrannt. „Du hast eben monatelang keinen armen Kerl gefunden, der nicht weiß, warum Alexander McQueen ,Cash' genannt wird und daß er allen Leuten skrupellos das Geld aus den Taschen zieht."
    „Glück im Spiel, Unglück in der Liebe."
    Scott seufzte. „Ich mische schon mal die Karten, Sunny kann sie verteilen, und du machst inzwischen den Champagner auf, den ich mitgebracht habe."
    „Champagner?" fragte Susan verblüfft und schaute zu ihm auf. Er stand noch immer so nahe bei ihr, daß sie die Wärme seines starken Körpers. spürte. Seit Jahren hatte sie nicht mehr so intensiv die Gegenwart eines Menschen empfunden. Seit zwei Jahren, um genau zu sein.
    Sein Lächeln weckte unerwünschte Gefühle. „Champagner", bestätigte er mit seiner tiefen Stimme. „Du wirst nur einmal im Leben achtzehn. Das ist ein ganz besonderer Abend."

    *
    Als die Karten gemischt und ausgegeben waren, nippte Susan an ihrem Glas. Der goldene Champagner prickelte auf ihrer Zunge. Die Wirkung des Alkohols nahm sie kaum wahr, denn ihr Blut war bereits erhitzt von Scotts Berührung.
    Er hatte wissen wollen, ob sie jetzt erwachsen wäre. Und die tiefere Bedeutung dieser Frage lenkte sie vom Kartenspiel ab. Ehe Scott ihr zum zweiten mal Champagner einschenkte, hatte sie ihren Einsatz verloren - sechs Dollar. Ohne Unmut zu empfinden, schob sie ihre letzten Münzen über den Tisch. Sie gönnte ihrem Bruder den Gewinn. Doch schon seit langer Zeit hegte sie den Verdacht, er müßte mit dem Teufel im Bund stehen. Anders war sein Glück am Spieltisch nicht zu erklären.
    Beim dritten Glas Champagner, als nur noch Fettflecken auf den Papptellern an die Pizza erinnerten, war Scotts Einsatz auf drei Dollar zusammengeschmolzen. Susan hatte sieben selbstgekochte Mahlzeiten zu je fünfzig Cent eingesetzt und prompt alles verloren.
    Normalerweise hätte sie schon nach dem zweiten Glas zu trinken aufgehört, aber an ihrem achtzehnten Geburtstag war nichts normal - schon gar nicht Scott MacKenzies Anwesenheit. Der Champagner war köstlich. Cash und Scott waren in Hochform, ein Scherz jagte den anderen, von Lachsalven begleitet.
    Beim vierten Glas hatte sie sich verpflichtet, einen ganzen Sommer lang für Cash zu kochen, und Scott besaß nur noch fünfundsiebzig Cent von seinem Einsatz.
    Schamlos unterstützte sie Cashs Spielerglück und genoß es, Scott ausnahmsweise einmal auf der Verliererstraße zu sehen. Mit gutmütigem Humor nahm er sein Schicksal hin. Und dann begann er zu gewinnen und nutzte seine Glückssträhne aggressiv aus. Wiederholt setzte er alles ein, was er besaß, und bekam doppelt soviel zurück. Als Susan den letzten Rest der

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