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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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Howards weiter und weiter gehen konnte?
    Mit oder ohne Acid, alles war ein Horrortrip, der niemals mehr enden würde, ohne auch nur die Möglichkeit, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ein Ausflippen, das sie niemals wieder würde loswerden können … es sei denn …
    Sie nahm das Vidphon von dem Sockel und stellte es auf die Brüstung, der Bildschirm war nun auf Brusthöhe, Jacks Gesicht war ein bleiches, schattenhaftes Geisterbild, das sie mit blinden, unverstehenden Augen ansah. Ich muß ihn dazu bringen, daß er es versteht, er muß es einfach verstehen.
    „Bitte, Jack, du mußt es verstehen …“ Die Worte ergossen sich wie ein Sturzbach aus ihrem Inneren. „Es gibt keinen Ausweg aus dem, was du Realität nennst, wir sind in einer Falle, und es gibt für keinen von uns einen Ausweg, außer … außer dem Tod … Wenn wir uns selbst dem großen Schlaf übergeben, um unschuldige Träume zu träumen, ewig … Wirklichkeit … Siehst du es denn nicht, der einzige Ausweg ist etwas Größeres als die Wirklichkeit, reiner, klarer, unendlicher, etwas, dem man sich hingeben kann, etwas, das alles abwaschen kann, etwas, mit dem man eins werden kann …“
    , „Erspar mir deinen Buddhismus, ja?“ sagte Jack. „Ich wollte, du könntest dich selbst hören, ich meine, ich wollte, du könntest dich hören, denn du bist gerade nicht in deinem Kopf. Du lallst, und du fängst an, mir Angst zu machen. Nimm’s nicht so schwer, Sara, und, um Himmels willen, tu, was ich dir jetzt sage. Geh rein, setz dich auf die Couch und leg eine nette Platte auf, und dann mußt du warten. Du bist stoned. Vergiß das nicht, du bist stoned. Es ist nur ein Horrortrip, mehr nicht. Du wirst wieder in Ordnung sein, wenn die Wirkung des Acids nachläßt. Was auch immer in deinem Kopf vor sich geht, vergiß nicht, es wird nicht von Dauer sein, es wird wieder vergehen. Glaub mir, du kommst wieder runter!“
    „Vergehen!“ hörte sie sich ihn anschreien. „Es wird niemals aufhören!
    Es liegt nicht am Acid, sondern an mir! Die Drüsen toter Kinder in mir, das ist nicht das Acid, und Benedict Howards, der ist auch nicht das Acid, was ich dir antue, auch das liegt nicht am Acid … es liegt an mir, an mir, und es stinkt!“
    „Sara! Du hast mir überhaupt nichts angetan, sondern ich dir …“
    Sie studierte sein Gesicht, und sogar auf der schwarzweißen Unrealität des Vidphonschirms sprang ihr der Mann, die Essenz, die Jack, JACK BARRON, war, ins Gesicht, hervor aus Lage um Lage der Finsternis und der phosphoreszierenden Realität, pulsierende Imagewogen auf dem Kissen, blau und stoppelig, Luke nackt neben ihr, ihr Ritter in weichfleischener Rüstung neben ihr der Schwarze Bleiche nennen sie ihn seine Zunge in ihrem Mund der Geruch seines Körpers, Woge und Woge von Jack Barrons Image flammte vom Vidphonschirm herunter und hüpfte und tanzte auf dem Bildschirm ihres Verstandes. Überlappend, strahlend, sich umkehrend, kontrahierend, ein auf und ab wellendes Wogenmuster, und die Summe der Bilder formte eine Essenz, die wie eine stehende Welle aus dem Strom herausragte, eine Essenz, die in ungetrübtem Licht erstrahlte – eine Essenz, die den reinen Jack bildete.
    Doch der Jack, den sie geschrumpft auf dem winzigen Vidphonschirm sah, schien nur eine lächerliche Verneinung des großen, des wahren Jack zu sein, den sie auf dem Schirm ihres Verstandes sehen konnte. Das war der wahre Jack Barron, ein Jack, der niemals ausnippen oder aussteigen konnte, weil er eben Jack Barron war.
    Egal, was er auch tat, der Jack war immer noch JACK BARRON (in flammenden Großbuchstaben). Und wie oft war ich schon der Überzeugung, Jack würde falsch handeln, und er hatte im Endeffekt doch recht? JACK BARRON … ein Geschöpf, das sie in allen Belangen an Größe überragte … Und hatte sie das nicht schon immer gewußt, und liebte sie ihn nicht genauso deswegen? Größer als sie … größer als jeder, nicht ihr Jack, aber wie konnte sie jemals etwas anderes sein als Jacks Sara? Oder etwas anderes sein wollen.
    Und genau das nehme ich ihm weg, weil er mich liebt und nicht zulassen will, daß ich sterbe – ich nehme ihm den JACK. Und wenn er Jack verliert, dann verliere ich den Jack auch, und die Welt verliert Jack – weil ich ihn liebe und er mich liebt. Das ist nicht richtig!
    „Jack … Jack … ich liebe dich, tut mir leid, ich kann nichts dafür, ich liebe dich!“
    „Ich liebe dich auch, Sara“, sagte er leise und beruhigend, und dafür liebte sie ihn

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