Champion Jack Barron
das bleiche Gesicht von Benedict Howards umklammerte. Als die Bilder sich umkehrten, erkannte Barron genau, was passieren würde, noch bevor …
Howards’ Augen funkelten, irre Spannungslinien von jeder groben, geöffneten, schwarzweißen Pore schienen paranoiden Wahnsinn zu versprühen, als die Teufelsmaske seines Gesichts drei Viertel des Schirms erfüllte, und als Vince seinen Ton zuschaltete, da schrie er:
„… Sie, Barron! Ich töte Sie! Sie …“ Howards unterbrach sich plötzlich, als die Tatsache, auf Sendung zu sein, den roten Nebel seiner Wut klärte.
„Das ist eine Lüge!“ konnte er irgendwie weniger schrill ausrufen. „Das ist eine gottverdammte Lüge!“ Aber jede Furchtlinie seines Gesichts verriet, daß es keine war. „Es gibt keine Unsterblichkeitsbehandlung, das schwöre ich, es gibt keine, nur der verblassende schwarze Kreis ist dagegen, wir sind gegen ihn auf der Seite des Lebens, wir schlachten keine Nigger …“ Howards Gesicht zitterte, als er erkannte, was er hatte sagen wollen, er verstummte in dem Augenblick, als Vince ihm ohnehin den Ton wieder abstellte und Barron den Drei viertelschirm zurückgab.
Jesses, ist ganz egal, was er sagt, erkannte Barron, ich muß lediglich meine Geschichte erzählen und die Zuschauer beobachten lassen, was sie für einen Eindruck bei ihm hinterläßt …
„Lassen Sie das Stammeln, Howards“, sagte er kalt. „Wenn es Ihnen lieber ist, dann können wir uns ja gerne mal über die Kehrseite unserer netten kleinen Hypothese unterhalten. Nehmen wir einfach mal hypothetisch an, es gibt eine Unsterblichkeitsbehandlung, die, oh, sagen wir mal, eine Drüsentransplantation erfordert, die nur mit den Drüsen kleiner Kinder funktioniert, die man wegen ihrer Drüsen auseinanderschneiden und ausweiden muß wie Tiere …“ Er verstummte. Wieder kreischte Howards vergeblich auf seinem winzigen Schirmausschnitt, er glich einem wehrlosen Käfer, der von einer Nadel aufgespießt ist. Zapple nur, du Bastard, zapple! Wenn du ein wenig Grips hättest, dann würdest du einfach das Phon auflegen, aber du kannst nicht, nicht wahr? Ich habe dich schon zu tief hineingezogen.
„Kapiert?“ fragte Barron. „Wenn es eine solche Behandlung gäbe und wenn Mord dazu nötig wäre, das würde doch eine ganze Menge komischer Vorfälle erläutern, nicht wahr, Leute? Das würde erklären, warum Mr. Howards so scharf drauf ist, seinen Gefriergesetzentwurf verabschiedet zu bekommen, damit er eine nette Kommission ins Leben rufen kann, der die Stiftung verantwortlich ist und die ausschließlich vom Präsidenten kontrolliert wird … Besonders wenn der Präsident, den wir wählen, von ihm abhängig ist. Wie sieht es damit aus, Mr. Howards, ist das nicht einleuchtend?“
Gelardi kehrte das Verhältnis um, und wieder erfüllte Howards verkrampftes Gesicht den Schirm. „Sie …“ begann er. Und dann sah Barron, wie hinter seinen Augen ein Schatten niedersank, der einzige Schatten, in den er sich noch zurückziehen konnte, das Schweigen.
„Okay“, fuhr Barron fort, als das Verhältnis sich wieder wandelte. „Mr. Howards kümmert sich also nicht um hypothetische Situationen. Sprechen wir also von harten Tatsachen. Sprechen wir von Präsidentschaftskandidaten“ (Paß auf die Verleumdungsgesetze auf!). „Jetzt wiederhole ich nur das, was ich in den Zeitungen gelesen habe – aber eine Menge von Leuten dachten, daß der Senator Ted Hennering den Draht zur Nominierung der Demokraten hatte, und das bedeutet, den Draht zur Präsidentschaft. Vor seinem … unglücklichen Unfall. Sagen Sie uns, Mr. Howards, waren Sie ein Hennering-Mann … oder war Hennering ein Stiftungs-Mann?“
Als sein Ton dieses Mal zugeschaltet wurde, hatte Howards eine etwas bessere Kontrolle über sich erkämpft. „Das ist Verleumdung, Barron, und das wissen Sie!“ Aber noch bevor er ein weiteres Wort sagen konnte, verbannte Vince ihn wieder in sein stummes Exil im linken unteren Bildquadranten.
„Wen soll ich denn verleumden?“ fragte Barron. „Aber das führt zu einer ausgezeichneten Frage. Tatsache: Hennering war der Sponsor und der wegbereitende Senator für den Gefriergesetzentwurf. Tatsache: Hennerings Präsidentschaftsnominierung hatte verdammt viel Dampf dahinter. Ich muß auf die Verleumdungsgesetze achten, Leute, daher müßt ihr eben selbst eins und eins addieren … und eins plus eins ergibt … Alles klar, Leute? Denn hier kommt noch mehr hypothetischer Stoff.
Sagen wir mal, eine Stiftung,
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