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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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wobei die Verleumdungsgesetze mir verbieten, ihren Namen zu nennen, hat sich einen Präsidentschaftskandidaten gekauft, und die Verleumdungsgesetze verbieten mir ebenfalls, den Namen dessen zu nennen, der sich sehr stark für einen bestimmten Gesetzentwurf macht, den ich aufgrund der Verleumdungsgesetze nicht nennen darf, weil sie eine piep! piep! Behandlung gefunden haben, die Mord erfordert, und sagen wir weiterhin, unser namenloser Senator aus Illinois weiß davon nichts. Könnt ihr da draußen mir soweit noch folgen? Ist es nicht herrlich, in einem freien Land zu leben, wo man sich hypothetisch alles vorstellen kann, solange man die Dinge nicht beim Namen nennt? Sogar dann, wenn man genau weiß, welche Namen man in die freien Stellen setzen muß.“
    Er verstummte kurz, um sich Howards’ Gesicht anzusehen, das einer Wachsmaske glich. Er schien nicht einmal mehr zuzuhören, denn er wußte bereits, daß nun alles gelaufen war.
    „Gehen wir noch einen Schritt weiter. Sagen wir, unser namenloser Senator findet etwas über diese Behandlung heraus. Und nehmen wir weiter an, was er herausfindet, gefällt ihm nicht. Also ruft er den namenlosen Vorsitzenden der namenlosen Stiftung an und sagt ihm ganz genau, wo er sich seine namenlose Behandlung reinschieben kann. Sagen wir, unser Senator teilt ihm mit, er wird gegen den Gesetzentwurf opponieren und unsere hypothetische Stiftung verpfeifen. Das bedeutet, man wird den Boß unserer Stiftung wegen Mordes belangen, es sei denn … es sei denn, es passiert etwas, das unserem lieben Senator das Maul stopft. Sagen Sie uns, Mr. Howards, selbstverständlich nur rein hypothetisch, was würden Sie tun, wenn Sie der Boß dieser hypothetischen Stiftung wären und die Aussage des Senators Ihre Fahrkarte zum elektrischen Stuhl wäre?“
    „… klage Sie!“ brüllte Howards’ Stimme, als Vince ihm den Ton hinzuschaltete und die Bilder verkehrte. „Ich verklage Sie wegen Verleumdung! Ich kriege Sie, Barron! Ich kriege Sie auf den elektrischen Stuhl! Ich …“
    Gelardi verbannte ihn eiligst wieder in den linken unteren Quadranten, und Barron zerdehnte den nachfolgenden Augenblick in der Luft. Itzibit-zizeit, dachte er. Jetzt muß ich nur noch am Abzug ziehen, ich habe ihn für das Kill-in vorbereitet. Vielleicht springe ich mit ihm über die Klinge, da der Vertrag als Beweismittel gilt, gegen mich und SaraSaraSara Sara! Sara-keine-Sara-mehr … Er spürte gestohlene schleimige Dinge Lebenssäfte in ihn träufeln, und mit einem plötzlichen Anfall berserkerhafter Wut erkannte er, er mußte zuerst Bennie bekommen und später versuchen, seine eigene Haut zu retten.
    „Und jetzt kommen wir auf das, was lächerlicherweise als die reale Welt bekannt ist“, sagte Barron. „Tatsache: Senator Theodore Hennering wurde bei einer Explosion in der Luft getötet, die restlos jeden Beweis für einen Mord vernichtete, hypothetisch oder sonstwie. Tatsache: Nur wenige Wochen später wird seine Witwe von einem gemieteten Lastwagen überfahren. Was sagen Sie dazu, Mr. Howards?“
    Vince blitzte Howards gerade lange genug auf dreifache Größe, bis er gemurmelt hatte: „Woher soll ich das wissen? Zufall …“, dann schaltete er wieder ab, und Barron war auf dem Schirm in Großaufnahme zu sehen.
    Jetzt kommt der kitzlige Teil, dachte Barron. Wenn ich ihn dazu bringen kann, alles zuzugeben, dann bin ich wenigstens die Verleumdungsklage los.
    „Und hier ist noch eine Tatsache, die keinem bekannt ist: Magde Hennering rief mich an, bevor sie getötet wurde, und erzählte mir, Benedict Howards habe ihrem Mann kurz vor seinem Tod angedroht, ihn zu ermorden, weil Hennering etwas über die Stiftung herausgefunden hatte, das schrecklich genug war, ihn die Fronten wechseln zu lassen. Und das ist auch keine Verleumdung, Freunde“, log Barron, „weil ich das mit einem Band beweisen kann.“
    „Das ist eine Lüge!“ kreischte Howards, als Vince ihm rasch den Ton zuschaltete. „Eine gottverdammte Verblassender-schwarzer-Kreis-Lüge! Lüge!“
    „Obacht, Bennie“, sagte Barron und verzog seine Puppenmaske auf dem Schirm zu einem ironischen Lächeln. „Sie bezeichnen mich als Lügner, und das ist Verleumdung, ich habe das Band als Beweis.“
    Barron verstummte, obwohl er genau wußte, welches Glied der Kette er als nächstes schmieden mußte. Ich muß rausrücken und ihn direkt des Mordes an Hennering anklagen, und das ist Verleumdung, wie man es auch dreht und wendet, weil ich keinen rechtsgültigen

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