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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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normales lausiges Begräbnis. Unsterblichkeit … wer weiß, was das nächste Jahrhundert bringen wird? Ewiges Leben, jung, gesund, stark …? Nichts zu verlieren bei ’ner kostenlosen Einfrierung. Schlimmstenfalls ist alles Hokuspokus, und dann biste auch nicht toter als normal. Könnte ich es schaffen? Howards Spiel mitspielen, aber so subtil, daß ich die Show nicht verliere? Ohne Angstschweiß, wenn der Gefriervertrag erst mal dreifach unterzeichnet ist, kann Bennie sich nicht mehr raus winden. Aber der ehrbare Jack Barron hat nichts, worauf man ihn festnageln kann, könnte Bennie jederzeit eins auswischen. Scheint, als hätte ich Bennie an den Eiern. Aber warum? Warum? Spiel und Spaß außerhalb meiner Reichweite? Ruhig bleiben, Jack, spiel ganz ruhig mit ihm.
    „Ich kann den Brandgeruch schon wahrnehmen“, sagte Howards. „Und Sie riechen’s auch, nicht wahr, Barron. Ewig, Millionen Jahre leben, und das alles für ein paar Monate Mitspielen. Jeder Mann hat seinen Preis, altes Sprichwort, eh? Aber ich bin etwas Neues. Die Münze, mit der ich zahle, die nimmt jeder.“
    „Nicht so hastig, Bennie-Boy“, wandte Barron ein, „das riecht verdammt nach einem toten Fisch. Okay, ich geb’s zu, ein Gefriervertrag klingt interessant, ich verkauf meine Haut zum Höchstpreis und vielleicht … aber nur vielleicht, werde ich Sie beim Wort nehmen. Aber warum setzen Sie so hoch, um mich zu bekommen? Sie haben Ihren Gesetzentwurf in der Tasche, das wissen wir beide, und Sie haben auch die Muskeln und das Gehirnschmalz, ihn durch den Kongreß zu bekommen. Und nebenbei, wenn Sie schon Gefrierverträge als Schmiergelder verteilen, warum dann an mich und nicht an die Großköpfe direkt? Jesses, ich bin achtunddreißig, und der Gedanke ans Einfrieren interessiert mich, ’n Senator oder Kongreßabgeordneter mit noch mal dreißig Jährchen aufm Buckel sollte noch interessierter sein. Es hat den Anschein, als würde ich Sie mehr brauchen als Sie mich, und Sie sind nur großzügig mir gegenüber. Aber ich halte Sie eigentlich nicht für den spendablen Typ. Hüte dich vor Griechen und Freaks, die Geschenke bringen, lautet meine Devise, sie könnten tödlich sein.
    Sie wollen was von mir, Howards, und Sie spielen verdammt hoch. Ich halte das für eine paranoide Situation. Sie haben Angst, versuchen Sie nicht, mich zu täuschen. Sie haben Angst wegen der Chancen Ihres Gesetzentwurfs, obwohl Sie eigentlich keine haben müßten. Das bedeutet aber wiederum, ich weiß nicht alles, aber das will ich, verdammt noch mal, bevor wir die Hosen runterlassen.“
    „Es ist wegen der Rassenfrage, die ihre gottverdammte Show aufgewirbelt hat“, fuhr Howards ihn mit einer offensichtlich aufgesetzten Vehemenz an, die Barron sofort innerlich in Habachtstellung schnellen ließ. „Das ganze Gelaber von Greene, das jeden Nigger im Land …“
    „Sachte, Howards!“ schnappte Barron außer sich, aber gleichzeitig eiskalt kalkulierend. „Ich habe Ihnen schon mal gesagt, ich will das Wort ‚Nigger’ hier drinnen nicht hören, ganz abgesehen davon, daß das alles Scheiße ist. Achtzig Prozent der Neger in diesem Land stimmen trotzdem für die K.S.G., und die K.S.G. hat keine Möglichkeit, etwas gegen Ihren Gesetzentwurf zu unternehmen – wie können Sie daher behaupten, ich koste Sie Stimmen, die Sie überhaupt nicht hatten? Sie haben die K.S.G. und die Republikaner aus verschiedenen Gründen gegen sich, aber das sollte Ihnen doch eigentlich nichts ausmachen, mit Teddy Hennering, Teddy dem Bewerber, und dem Gewicht, das Sie in der Demokratischen Partei haben. Die Demokraten kontrollieren was … fast zwei Drittel des Kongresses? Und die anderen Fraktionen sind zu unbedeutend, als daß sie große Wellen schlagen könnten, und Hennering & Co. sind in Ihrer Tasche. Also was …“
    „Sie meinen, Sie haben’s noch nicht gehört?“ fragte Howards.
    „Was gehört?“
    „Wegen Hennering.“ Howards griff in seine Innentasche, holte einen ausgerissenen Zeitungsausschnitt hervor, den er über den Schreibtisch schob. Barron las:
     
    TED HENNERING KOMMT BEI FLUGZEUGUNGLÜCK UMS LEBEN
    Privatflugzeug in der Luft von Explosion vernichtet.
     
    „Geschah letzte Nacht“, sagte Howards. „Vielleicht verstehen Sie jetzt, weshalb ich etwas nervös bin. Hennering war unser größter Befürworter des Gesetzentwurfs. Nun, da er tot ist, sind wir bestimmt nicht weg vom Fenster, aber wir haben etwas von dem gewonnenen Terrain wieder verloren, und ich bin nicht

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