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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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Ohren, teilte Atem Seufzen Gerüche Schweiß Kommen von Angesicht zu Angesicht (er öffnete die Augen und sah große Blonde braune Augen ekstatische Grimasse) gemeinsam kommen, gemeinsam kommen, gemeinsam kommen … gemeinsam.
    „Sara, Sara, Sara“, schrie er sich hingebend, sich den Lustwogen hingebend, die ihn durchpulsten, und in einem Augenblick von Reflex-Wärme-Spannung-Entleeren gipfelten; mit zusammengepreßten Lippen bewegte er sich auf ihren Mund zu, hielt plötzlich inne und war wieder zurück in der New Yorker Mittwochnacht, Abscheu-Ekel, und der Wind, der von der Dachterrasse hineinbließ, wurde plötzlich kalt, wirklich kalt kalt.
    „Mein Name ist Elaine“, sagte die Blondine aus einer kontinentalen teilnahmslosen-Anrufbeantworter verschlossenen Chefsekretärinnen siebenundzwanzigjährigen gleichgültigen Entfernung.
    „Ohne Scheiß?“ fragte Jack Barron.

 
4
     
    „Benedict Howards?“ wiederholte Jack Barron ungläubig in sein Schreibtischinterkom, als könne er mit diesem Unglauben die Geistererscheinung in einer Wolke von Ektoplasma verschwinden lassen. Sollte von diesem gottverdammten Büro wegbleiben, dachte er, und den Sender meine wöchentliche Stunde vorbereiten lassen, um dann wieder auf der faulen Haut zu liegen, wenn Ärger wie Howards auf mich zukommt, soll’s wenigstens auf meiner eigenen Scholle sein. Aber so hab’ ich meinen Stuhl direkt unter den Nasen des Senders, um freitags Zornesausbrüche nach abkühlenden Donnerstagen, montags dann neue Mittwochsschreie empörter Vips planen, die’s dann an Freitagen wieder zu beruhigen gilt – sadomasochistische Kette.
    „Schicken Sie Howards rein“, knurrte Barron fast und hoffte, Carrie würde das Interkomvolumen voll aufgedreht haben, damit Howards gleich erfuhr, wie sehr Barron sich freute, ihn zu sehen, wußte aber doch gleichzeitig, daß sie sich strikt an die Senderverordnungen hielt (versuchen Sie um Himmels willen Barron davon abzuhalten, Vips vor den Kopf zu stoßen, Miss Donaldson, kühle, kompetente Carrie, sogar im Bett effizient und auf Distanz. [Auch auf Senderanordnung? fragte er sich manchmal]).
    Die Bürotür ging auf, gehalten von der gertenschlanken, dunklen, ihre-Abscheu-vor-Faulpelzen-unterdrückenden (ich bin hier nur geduldet) Carrie, während der ’70er-elegante (schwarzer knopfloser Seidenanzug, weißes Westchen über rotem Rüschenkragenhemd), große, rosahäutige, dünnhaarige halbschwabbelige Benedict Howards an ihr vorübereilte und wortlos vor dem unordentlichen Schreibtisch stehenblieb.
    „Danke, Carrie“, sagte Barron mit dem Wissen, es würde Howards plagen, der niemals seine Sekretärin in aller Öffentlichkeit beim Vornamen nennen würde, mit der er schon seit fünf Jahren bumste. (Frage mich, ob der seinen Eisberg tatsächlich bumst?) Nachdem Carrie gegangen war, bat Barron Howards in den uralten lederbezogenen Sessel vor seinem Schreibtisch und grinste, als Howards seinen Arsch verlegen auf die Kante pflanzte, wie ein Mann, der völlig davon überzeugt ist, daß man sich auf einer Toilettenschüssel den Tripper holen kann.
    „Nun, Howards“, begann Barron, „welchem Umstand verdanke ich den irgendwie dubiosen Genuß Ihres Besuches?“
    „Sie sind nicht auf Sendung, Barron, also vergeuden Sie Ihre klugscheißerische Cleverness bei mir“, antwortete Howards. „Und Sie wissen verdammt gut, weswegen ich hier bin. Ich mag keine Messer im Rücken, und ich warne Sie – niemand macht so was dreimal mit Benedict Howards. Beim ersten Mal bekommen Sie eine Warnung, beim zweiten Mal werden Sie zertreten wie eine Wanze.“
    „Wenn Sie nicht so verdammt charmant wären, Howards, dann würde ich das als Drohung auffassen“, sagte Barron. „Glücklicherweise, für Sie, habe ich ein verzeihendes Wesen. Weil ich Drohungen verdammt nicht leiden kann, Mann, die plagen mich. Und an diesem Mittwoch haben Sie einen leichten Vorgeschmack davon bekommen, was es heißt, Jack Barron zu plagen. Aber es war nur ein Vorgeschmack, Howards, niemand wurde ernstlich verletzt, und das wissen wir beide. Ich habe ein paar Stiche plaziert, das ist schließlich Sinn und Zweck der Übung, aber Sie hatten die Chance, sich aus der Affäre zu ziehen. Ist nicht meine Schuld, wenn Sie das nicht gemacht haben. Ich hoffe, Sie haben einen großen Fisch gefangen.“
    Barron lächelte, als er Howards’ Gesicht einen Augenblick ausdruckslos werden sah. (Mr. Howards befindet sich mit seinem Privatflugzeug auf dem Flug nach Kanada,

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