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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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Grunde werden wir ihm in der nächsten Show an die Karre fahren – damit er einen eindeutigen Beweis bekommt, daß es mir mit meiner Drohung ernst ist, daß es keinen Zweck hat, Jack Barron aufs Korn zu nehmen, auch nicht mit Bennies Muskeln. Beim nächsten Mal werden wir Bennie an der Lunte riechen lassen, und dann wird er schon den Schwanz einklemmen. Er glaubt, er hat seinen Gesetzentwurf für Einfrierung unter Dach und Fach – ich will ihm demonstrieren, daß das gar nicht so sicher ist, wenn er mir Grund gibt, ihn unter Beschüß zu nehmen. Wir zeigen ihm unsere Krallen, dann wird er seine einziehen. Comprende, paisan?“
    „Oh, mein blutendes Magengeschwür!“ stöhnte Gelardi. „Jetzt versteh ich die Notwendigkeit, aber der Sender wird überschäumen.“
    „Vergiß den Sender“, sagte Barron. „Es gibt noch drei andere Sendeanstalten, die Champion Jack Barron liebend gerne übernehmen würden, und das wissen sie. Solange wir Howards einschüchtern, werden sie zwar brüllen und toben, aber sie werden uns nicht feuern. Und dasselbe in Grün gilt für die Sponsoren. Um des Brotes willen, das bei der Show rausspringt, können sie sich die Milch leisten, mit der sie ihre Magengeschwüre wieder beruhigen. Die Frage ist nur, auf was für einen Anruf kann ich nächste Woche zählen, den ich gegen Howards verwenden kann? Wir können einen Anruf türken, sollte es nötig sein, aber die Idee behagt mir nicht besonders. Wenn Howards oder die F.C.C. oder gar der Sender herausbekommen, daß wir Anrufe fingieren …“
    „Wie war’s mit einer Totenbettszene?“ fragte Vince unverzüglich. Guter alter Vince, dachte Barron, gib ihm einen Startblock, und schon sprintet er los.
    „Totenbettszene?“ fragte Barron.
    „Klar“, sagte Gelardi. „Wir bekommen mindestens ein halbes Dutzend jede Woche. Ich hab strikte Anweisungen gegeben, keine auch nur über den ersten Schirm rauszulassen. So Typen, die nach langer Krankheit ihren letzten Schnaufer tun, meistens Sozialversicherungs- oder Fürsorgefälle, du weißt schon, und die ganze verdammte Familie hat sich um das Sterbebett versammelt und besteht darauf, daß die Stiftung dem alten Kadaver einen kostenlosen Gefriervertrag anbietet. Tränendrüsendrücker. Die Chancen sind sehr groß, daß wir sogar noch eine bekommen, wo der alte Mann selbst noch was sagen kann. Und es ist auch verdammt sicher, daß wir wieder die Rassenfrage anschneiden können, wenn wir wollen.“
    Yeah, dachte Jack Barron, das wäre genau das richtige. Das Ganze vielleicht zehn, fünfzehn Minuten ausschlachten, ’n paar heiße Zornestränen, dann Bennie anrufen (und dieses Mal wird er ganz bestimmt da sein, um den Anruf persönlich entgegenzunehmen) und den Rest der Show ausquetschen. Laß ihn die Peitsche spüren, dann seine Meinung, dann wieder das Messer, dann verteidigt er sich und dann wieder eine in die Eier – Katz und Maus. Zeig ihm einfach, wo der Hund begraben liegt. Zeig ihm, daß du ihn mausetot machen kannst, aber murks ihn nicht gleich ab. Laß die Gans bluten, aber laß ihr auch die Chance, doch noch das goldene Ei zu legen – und das wird eine verdammt gute Show werden!
    „Gefällt mir, gefällt mir!“ sagte Barron. „Aber lassen wir diesmal das Rassending, der Schmul wird darauf vorbereitet sein, und ich möchte ihn gerne dort erwischen, wo er nicht damit rechnet. Laß die Jungs an den Eingangsschirmen alle Sterbebettszenen direkt zu dir durchgeben, und gib mir die beste durch, die du bekommen kannst.“
    „Du bist der Boß, Jack“, sagte Gelardi. „Aber mich persönlich läßt das ganze Geschmuddel zittern. Verletzt du Howards zu sehr, dann wirst du ihn nicht einschüchtern, sondern einen Kamikaze aus ihm machen. Du wirbelst wirklich verdammt hohe Wellen auf – und unser beider Job reitet auf ihnen mit.“
    „So ist eben das Spiel, Vince“, sagte Barron zu ihm. „Du katapultierst mich aufs Drahtseil, und ich tanze dann dort oben. Nur dem guten alten Onkel Jack Barron vertrauen.“
    „Ich vertraue dir wie meinem Bruder“, versicherte ihm Vince. „Ich wußte gar nicht, daß du einen Bruder hast.“ „Yeah“, sagte Gelardi grinsend. „Er sitzt zehn Jährchen wegen Betrugs in Sing Sing ab. Wir treffen uns in der Pfanne wieder, Jack.“

 
5
     
    „Sauber?“ fragte Benedict Howards, der an dem gesichtslosen, buchhalterischen Mann vorbei, zum Panoramafenster hinaussah, wo er die beruhigenden weißen Wände des Hauptgebäudes des Gefrierkomplexes von Long Island

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