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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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zu leben – lassen Sie sie nicht sausen, indem Sie Ihre Nase in einen Fleischwolf stecken. Ja oder nein, Barron, hier und jetzt. Keine Spielereien mehr.“
    „Sie haben mein letztes Wort gehört“, entgegnete Barron, „und jetzt ist es an Ihnen, zuzugreifen oder abzulehnen.“
    „Moment, nicht so hastig“, lenkte Howards ein, und wieder legte er aus unerfindlichen Gründen einen sanfteren Gang im Getriebe ein. „Ich gebe Ihnen eine Woche Zeit. Denken Sie darüber nach. Denken Sie an Wurmfutter … und an das ewige Leben.“
    Schmendrick, dachte Barron. Bennie-Boy, jetzt hast du verspielt. Bennie Howards schreckt nicht vor einer Zugreifen-oder-Ablehnen-Alternative zurück, wenn er nicht der Meinung ist, die Antwort lautet ablehnen, und er sich genau das nicht leisten kann. Du bist zu gierig nach meiner Person, Baby, und bevor du die bekommst, steht dir noch einiges bevor!
    „Okay“, sagte er. „Eine Woche. Damit wir beide darüber nachdenken können.“ Und Sie werden am Mittwochabend bestimmt Stoff zum Nachdenken bekommen, Mr. Benedict Howards!
     
    „Genau das will ich, Vince“, sagte Jack Barron, während Gelardis graues Basiliskengesicht verwundert auf dem Vidphonschirm blinzelte. „Das will ich, und es ist meine Show, und daher werde ich es auch bekommen.“
    „Versteh’ ich nicht“, konterte Gelardi. „Diese Woche verpaßt du mir’n Anpfiff, weil ich dir ’n Ruf durchschalte, der ein wenig hart mit Howards umspringt, und jetzt willst du ihm selbst mit ’nem Stiefel in die Eier treten. Was ist zwischen Mittwoch und heute geschehen, Mann?“
    Barron schwieg, dachte nach, fühlte Vidphon-Stromkreis-Kamera seine Bildworte zu Gelardi tragen, Kamera-zu-Kamera, Bildschirm-zu-Bildschirm, Phosphorpünktchenmuster, die miteinander sprachen. Ganz ruhig bleiben, Jack, Baby, wo das kostenlose Einfrieren vielleicht schon vor der Haustür wartet. Nur mal nachsehen, was Howards in der Hinterhand hat, wie viele Karten er nimmt. Spiel dein eigenes Spiel in dieser Angelegenheit. Tut mir leid, Vince, keine Zuschauer erlaubt.
    „Bennie Howards ist geschehen“, antwortete Jack. „Es ist geschehen, daß er vor einer Stunde hier in diesem Büro stand.“
    „Also hat ihn die Show erzürnt?“
    „Erzürnt?“ fragte Barron. „Bennie war so erzürnt wie Shabazz schwarz ist. Ich soll das Bild wieder geradehängen, dabei habe ich jetzt noch die Spuren seiner Zähne an der Kehle. Howards hat Gift und Galle gespuckt. Er drohte, Druck auf den Sender auszuüben, unsere Sponsoren abzuwerben und dafür zu sorgen, daß seine Püppchen beim Sender mich auf die schwarze Liste setzen, mehr nicht.“
    „Hast du ihn beruhigt?“ fragte Gelardi nervös. Aufsicht über Show und Regiekabine ist der verdammt beste Job, den du jemals gehabt hast, was Vince, dachte Jack Barron. Macht in die Hose, wenn ich ’n paar Wellen mache.
    „Beruhigt?“ fragte Barron. „Ihn beruhigt? Ich hab’ ihn fürwahr beruhigt, ich hab’ ihm gesagt, er soll die Flauer machen.“
    Gelardi gab ein stöhnendes Geräusch von sich und rollte mit den Augen. Barron lächelte innerlich. Brauch ’nen verdammt guten falschen Grund, das Richtige zu tun, dachte er, muß Bennie zu der Überzeugung bringen, daß die Show immer noch das beste Zugpferd im Programm ist.
    Brauch ’nen Champion Jack Barron -orientierten Grund, Bennie das Knie in die Eier rempeln zu können.
    „Du bist verrückt, weißt du das, Jack?“ fragte Gelardi todernst. „Du erzählst mir noch großartig, daß wir keinen Tiger in den Schwanz kneifen, und dann kommt der aufgebrachte Howards, und anstatt ihn zu beruhigen, jagst du ihn davon und sagst ihm, er soll sich ins Knie ficken. Und als hätten wir damit noch nicht genug Ärger am Hals, willst du jetzt auch noch eine Show, die mitten in Howards Herz zielt. Bist du auf was Stärkerem als dem Gras deiner Sponsoren?“
    „Um es kurz zu machen, Vince“, sagte Jack Barron, „wir haben Ärger. Howards war davon überzeugt, daß ich ihm ans Leder will, und ich konnte ihn nicht vom Gegenteil überzeugen. Statt dessen hat er mich davon überzeugt, daß er jetzt mir ans Leder geht, und wir beide wissen, das kann er, wenn er die nötige Zeit dazu hat. An dieser Stelle, da schöne Worte keine Wirkung mehr hatten, bat ich Bennie, sich zu verpissen und bedrohte ihn. Ich sagte ihm, das, was diese Woche passiert ist, sei nur ein kleines Scherzchen verglichen mit dem, was ihm zustoßen könnte, wenn er sich mit mir anlegt. Und genau aus diesem

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