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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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das alles, was zwischen uns stand, Jack? Ich dachte wie eine Immer-nur-den-Augenblick-sehende-Frau, du wie ein Die-Zukunft-planender-Mann?
    Und dann stand er vor ihr, nasse Locken umrahmten immer noch vor anhaltender Müdigkeit schimmernde Augen, die sich an hundert Kämpfe in Berkeley, Los Angeles und nun endlich New York erinnerten, die Linien seines Gesichts glichen Zeitlinien von vergangenen Träumen zur gegenwartsplanenden Realität, Mosaik der Liebe in vierdimensionalem Raum/Zeit-Männerfleisch, aber sie sah auch den Jungen, der immer noch hinter dem Gesicht des Mannes lebte, sah mit dem Auge der Erinnerung, wie der Mann hinter der weichfleischernen schimmernden Rüstung des Jungen gewachsen war, den sie in action wirbelnden Straßen und Schlafzimmern kennengelernt hatte, sie liebte den Jungen mit seinen Träumen und den Mann mit seiner Vergangenheit, wie auch den JACK BARRON (in flammenden Buchstaben) vergangener-gegenwärtiger-zukünftiger Sterblicher-Liebhaber-gegen-die-Macht-der-Finsternis-Kämpfe – oh, das ist ein Mann !
    Sie küßte ihn flüchtig, aber tief mit ihrer Zunge, dann zog sie sich von seinem Mund zurück, immer noch in vertraulicher Arm-auf-der-Schulter-Umarmung, und sagte: „Jack, Jack, ich habe dich im Fernsehen gesehen, ich meine wirklich gesehen, zum ersten Mal, was du wirklich tust. Du warst großartig, du warst all das, was ich mir seit den Tagen von Berkeley in dir vorgestellt habe, aber besser … besser als alles, was ich mir vorstellen konnte – denn damals war ich ein Mädchen, und du warst ein Junge, aber heute bis du ein Mann und ich … Nun, vielleicht bin ich im fortgeschrittenen Alter von fünfunddreißig Jahren imstande, die Kinderschuhe abzulegen und dich so zu lieben, wie eine Frau einen Mann lieben sollte.“
    „Das ist … äh … irre“, sagte er, und nun erbebte sie unter der Art, wie geistesabwesend er war, die alte Berkeley-Weit Winkelabwesenheit, er dachte durch sie, über sie, warme Männergedanken umgaben sie wie in den Augenblicken, in denen sie ihn immer am meisten geliebt hatte.
    „Irre, und ich kapiere auch, was du über uns sagst. Aber die Show … paß auf, Sara, ich muß dir noch was sagen. Ich meine, glaub nicht, ich wäre wieder wie damals, in den dummen, alten Babybolschewikentagen. Ich glaube, für viele Leute hat es so ausgesehen, und es gab auch Augenblicke, da dachte ich selbst … aber ich tue nichts ohne Grund, und da gehen Dinge vor sich …“
    „Ich weiß, Jack“, sagte sie. „Du mußt mir nichts erklären. Das merkt man deutlich. Du bist in etwas Großes verstrickt, etwas Bedeutendes, wie es immer schon deine Bestimmung war. Etwas wirklich so wie damals …“
    „Nicht was du denkst oder was sonst jemand denkt“, murmelte er, und seine Brauen sträubten sich, als hinge er einer geheimnisvollen Gedankenkette nach. „Ich kenne selbst nicht die ganze Geschichte. Aber ich spüre etwas, rieche etwas … etwas so Großes, so … es macht mir Angst, auch nur daran zu denken, bevor ich …“
    Das Klingeln des Vidphons unterbrach ihn. „Schon …?“ murmelte Jack und schlurfte die Treppe hinunter, über den Teppich und zur Wandkonsole, wo er die Vidphonverbindung herstellte, dann breitete er sich flach auf dem Boden aus. Sie folgte ihm hinterher.
    „Was liegt an, Rastus?“ fragte er, während sie sich neben ihn setzte und sah, daß das Gesicht auf dem Schirm dem guten alten Luke Greene gehörte. Sie erinnerte sich an die guten alten Zeiten, wo sie immer ein wenig mit Luke herumgealbert hatte, bevor sie sich mit Jack getroffen hatte.
    „Um mich geht’s nicht, Huey“, sagte Luke, „viele Leute werden sich jetzt fragen, was bei dir anliegt.“
    Jack nahm das Vidphon hoch und schwenkte die Kamera auf Sara. „Hallo, Luke“, sagte sie. „Ist schon lange her.“
    Er lächelte ihr ebenfalls zu, aufrichtiges, freundschaftliches Ohne-Doppeldeutigkeiten-Lächeln aus alten Zeiten. „Hallo, Sara“, sagte er. „Du und Jack …?“
    „Das weißt du doch, Kingfisch“, sagte Jack und richtete die Kamera wieder auf sich. „Wir sind wieder zusammen, aber dieses Mal auf Dauer.“
    Der Kitzel, endlich zu ihrem angestammten Mann zu gehören, durchrieselte Sara, als Jack die Kamera abwandte.
    „Nun denn, meinen Glückwunsch, iah Glücklichahn“, sagte Luke. „Sara, vielleicht kannst du diesen Schmuck etwas ans Gängelband nehmen, damit er wieder etwas von dem alten Gefühl mitkriegt, würde ihm guttun, und dem K.S.G. auch.“
    Sara sah flüchtig

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