Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
Vom Netzwerk:
dreifache Ebene – Realität-über-Realität – von Lukes Sarkasmus.) „Aber es ist eine verdammt harte Tatsache, daß du’s schaffen kannst, denn du bist ein Bleichling, und ich bin ein Nigger – so einfach ist das, aber daraus mache ich dir keinen Vorwurf. Deswegen müssen wir es über dich machen, wir alle. Was ist denn die K.S.G. schon anderes als ein Haufen von Hippies, Blumenkindern, Babybolschewiken und Ausgeflippten, glaubst du, ich mache mir diesbezüglich etwas vor? Du bist der einzige echt große Bleiche, den wir haben, der einzige, der sich den republikanischen Brocken an Land ziehen und damit umgehen kann. Du könntest ein verdammter Schimpanse sein, und wir würden dir alle folgen, weil du der einzige Affe bist, der überhaupt gewinnen kann.“
    Sara fühlte einen Anflug des alten Gefühls für Luke mit dem Mut, alles zu sagen, und dem Grips, es richtig zu sagen, und obwohl gegen Jack jeder andere verblaßte, verspürte sie doch eine wohligwarme Zufriedenheit darüber, Luke einst ein wenig Balsam auf die ewig offene schwarze Wunde geträufelt zu haben.
    „Tut mir leid, Luke“, sagte Jack, „aber die Antwort lautet immer noch nein. Und du kannst Morris auch sagen, er kann’s vergessen. Sinnlos, noch weiter darüber nachzudenken. N.E.I.N. Nein!“
    „Okay, du falscher Hase, heute will ich dich noch nicht in die Pfanne hauen“, sagte Luke. „Heute nicht. Aber eines kann ich dir jetzt schon verraten, ich werde Morris so lange hinhalten, bis du deine Meinung geändert hast.“
    „Niemals“, sagte er bestimmt.
    „Sara“, sagte Luke, „sag diesem Schlappschwanz, wo’s lang geht. Ich bin müde, ich werd’ jetzt losziehen und4n paar Spießer lynchen, entspannen, weißt du. Hör deiner Frau zu, Jack. Sie kennt dich besser als du selbst, kennt deine besten Teile, die sogar dir selbst fremd zu sein scheinen. Hör ihr gut zu, Dummkopf, ja? Bis dann.“
    Damit unterbrach er die Verbindung, und Jack stellte das Vidphon beiseite, woraufhin sie sich stumm fixierten – das altbekannte Schweigespiel: Wer würde zuerst etwas sagen?
    „Jack, ich …“
    „Muß ich es mir nun von dir auch noch anhören, Sara? Muß mir denn jeder sagen, was für ein verdammter abgewichster Typ ich bin? Gottverdammich! Du und Luke … glaubst du, Luke weiß wirklich, was auf uns zukommt? Bist du da ganz sicher?“
    „Aber, Jack, Präsident …“ Das Wort entpuppte sich in ihrem Mund als gewaltig, es verdrängte alle unmöglichen Gedanken, die damit verknüpft waren.
    „Präsident! Scheiß drauf! Ein verdammter Traum! Du hast die Show gesehen. Howards verfügt über einen Fundus von fünfzig Milliarden Dollar, und dieser Muskel ist da, ob er sie nun rechtmäßig ausgeben darf oder nicht. Bennie Howards wird den nächsten Präsidenten aussuchen, darauf kannst du Gift nehmen. Wenn ich mich zu diesem Schwachsinn beschwatzen lasse, verliere ich nicht nur die Präsidentschafts wähl, sondern auch noch die Show … und vielleicht eine ganze Menge mehr. Wofür? Für die Chance, mir das Maul zu verbrennen! Ich werde bezahlt für das, was ich jede Woche hier tue.“
    „Aber Jack“ (Kann er sich selbst denn nicht so sehen, wie ich ihn sehe?), „du könntest es schaffen. Du …“
    „Komisch zu sehen, daß dein Hühnchen dich für einen Götzen hält. Was sollen wir denn machen, wenn ich alles über Bord kippe, indem ich mich kamikazemäßig auf Howards stürze? Sollen wir ein Bordell aufmachen, mit dir als Hauptattraktion?“
    „Aber …“
    Wieder unterbrach ihn das Klingeln des Vidphons. „Wenn das Morris ist, dann werde ich ihm sagen, er soll sich …“
    Dann sah sie, wie sein Gesicht augenblicklich zu einer Maske kalter Berechnung wurde, und ein kalter Schauer durchrieselte sie, als sie über die Schulter den Vidphonschirm betrachtete und die graue Echsenmaske, die Furchtmaske der Macht des Lebens über den Tod, betrachtete, das Gesicht des Mannes, der sie aus eigenen Gründen wieder zusammengebracht hatte, das schreckliche, fensterlose Gesicht von Benedict Howards.
    „Sie Miststück! Sie gottverdammter, hinterlistiger Klugscheißer …“ brüllte Howards; Sara spürte heiße, ledrigriechende Reptilienausdünstungen von Furcht, Zorn, Haß, Giftzähne schienen fast aus dem Schirm herauszuragen, fensterlose weiße Zähne, zwischen denen eine spitze Zunge Gift auf Jack versprühte. Der Anblick eines Mannes mit einer solchen Anhäufung böser Macht, eines Mannes, der sie zerstören konnte, der das Geheimnis kannte, das

Weitere Kostenlose Bücher