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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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gerade noch rechtzeitig, da hast du mehr als nur den Speck mitgebracht, mit dem man Mäuse fangen kann, du hast sogar noch die ganze verdammte Falle dazu mitgebracht.“
    „Um Himmels willen, Jack“, sagte Sara entzückt, „sag mir doch, was das alles zu bedeuten hat.“
    Jack schnitt eine Grimasse und reichte ihr das Vidphon. „Nun mach schon, Machiavelli“, sagte er müde, „sag du’s ihr. Du wirst wenigstens ein ernstes Gesicht dabei machen können. Sag der kleinen Lady, was los ist.“
    „Du meinst, du hast es ihr noch nicht ge …?“ begann Luke ungläubig. „Sara, wir Macher und Sager werden aus diesem verdammten Kretin, den du vögelst, den nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten machen, nicht mehr und nicht weniger.“
    Jack schnappte sich wieder das Vidphon, bevor sie antworten konnte, bevor sie mehr tun konnte als ihn anstarren, als sei er ein mystisches Avatar, dessen ganze Glorie plötzlich von einem grellen Schein psychedelischen Lichtes enthüllt worden ist. Ja! Ja! dachte sie, wo auf der Welt gibt es einen größeren Mann als meinen Jack, und wer kann vor ihm standhalten, dem Berkeleyritter in der weichfleischernen Rüstung JACK BARRON vor den hundert Millionen Menschen? Sie wollen ihn alle, und er muß nichts weiter tun als dasein und der Welt Jack zeigen.
    „Ich habe auch ein einfaches Wort für dich, Luke, und das ist nur unwesentlich länger“, sagte Jack. „Das Wort heißt nein. Wenn ich nominiert werde, komme ich nicht, wenn ich gewählt werde, trete ich das Amt nicht an. Okay, mal angenommen, du kannst mir die Nominierung der K.S.G. und der Republikaner verschaffen. Sagen wir, der Anwärter schaltet sich selbst aus, wie Hennering, und ich trete gegen eine offensichtliche Marionette von Howards an, und am Wahltag ist jeder stoned, und ich gewinne tatsächlich. Was dann? Ich habe keine Ahnung, was man als Präsident machen muß, und was noch schwerer wiegt, ich habe auch keine Augen um zu lernen. Ist einfach nicht meine Sache.“
    „Keine Panik“, sagte Luke beruhigend. „Du wirst viele politische Genies haben, die dir …“
    „Paß auf, Svengali, ich bin kein Aushängeschild, nicht mal deines, und das werde ich auch niemals sein, also vergiß es! Glaubst du, ich bin wirklich so dumm, daß ich nicht merken würde, was gespielt wird? Ihr und Morris wollt einen Imagekandidaten wie Eisenhower oder wie Reagan, ein verdammtes, hirnloses Mundstück, jemand, den ihr abpacken und wie Seife verkaufen könnt. Und meine Antwort ist nein. Wenn du schon so eng mit Morris zusammen bist, warum machst du’s dann nicht selbst?“
    „Das ist ein Vidphon, oder nicht?“ fragte Luke bitter. „Schau dir mein Gesicht genau an, Bleichling, und dann sag das noch mal.“
    „Tut mir leid, Luke, tut mir wirklich leid“, sagte Jack mit der augenblicklichen Körper-Radar-Reflexreaktion, die ihm immer zu sagen schien, wann er eine Wunde geschlagen hatte, bewußt oder unbewußt, und zu der eine verwundete Kleinjungenmiene gehörte, die Sara hinter dem Tritt-sie-in-den-Arsch-Äußeren immer geliebt hatte.
    „Du kennst mich, Mann“, sagte Jack aufrichtig. „Mir ist deine Hautfarbe wirklich scheißegal. Ich erzähl dir kein dummes Zeug. Es ist mein vollster Ernst – du solltest Präsident werden, nicht ich. Deine Sache, nicht meine. Du hast all die Jahre in diese Richtung gekämpft, obwohl … obwohl du gewußt hast, wogegen du ankämpfst, aber ich war auf ’nem völlig anderen Dampfer, dem Showbiz … Und das ist ein weiterer Grund für meine Absage. Wer bin ich, daß ich in dein Gehege gehen und alles auf den Kopf stellen könnte? Und wenn du versuchst, eine Show für dich zu organisieren, dann bin ich am anderen Ende der Leitung und trample dich tot. Laß uns Freunde bleiben, aber laß jeden seine eigenen Wege gehen.“
    Sara erhaschte einen Blick auf den armen, verletzten Luke. (Hat ihm sogar schon damals in Berkeley zu schaffen gemacht, dachte sie. Nummer-eins-Typ, der immer Nummer zwei bleiben wird, ist schwarz und trotzdem zu hip, nicht zu wissen, wo’s immer langgehen wird.) Er lächelte (wie mutig, schwarz und trotzdem ein Mann zu sein, dachte sie und erinnerte sich daran, wie hingebungsvoll und schroff er sogar im Bett gewesen war) und sagte mit seiner kühlsten Kühler-Luke-Stimme:
    „Du weißt, du hast recht Clyde. Ich wußte schon immer, daß ich der Bessere bin, hätte aber nie gedacht, daß du’s noch zugeben würdest.“ (Und Sara erkannte mit erinnernden Körpersinnen die

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