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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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Jack und Sara Barron für immer zerstören konnte, in einem so selbstvergessenen Stadium der Wut, entsetzte sie, und sie kam sich tatsächlich wie eine Maus vor einer Kobra vor.
    Doch in dem Augenblick, als Jack sprach, war der Bann gebrochen. „Hören Sie, Bennie“, sagte er, und Sara erkannte seinen aufgesetzten, indifferenten Lässigstil, genau berechnet, um diejenigen aus der Fassung zu bringen, die tatsächlich Macht hatten, indem er eine Kühler-als-du-Ruhe vorgab, „ich habe einen schweren Tag hinter mir und bin nicht in der Stimmung, mir Ihren Seich anzuhören. Aus offensichtlichen Gründen ist das hier eine Geheimnummer, und ich ließ sie Ihnen nicht durch Vince übermitteln, damit Sie hier anrufen wie ein rotärschiger Pavian mit blutenden Pfoten. Wenn Sie mir etwas zu sagen haben, dann atmen Sie tief durch, zählen bis zehn, zünden sich eine Acapulco Gold an und fangen sachlich noch mal von vorne an, sonst werde ich auflegen und die Besetzttaste drücken, kapiert?“
    Im langen Augenblick der Stille, der nun folgte, spürte Sara eine schwere Last auf sich ruhen. Bennie? Jack nannte ihn Bennie! Hinterhältig? Howards hatte hinterhältig gesagt. Sie spürte den elektrischen Konflikt der Willenskräfte zwischen Jack und Howards summen und knistern, erkannte die Stille als vielschichtige Waffe im Kampf der Mächtigen, konnte am winzigen Bild von Howards – reptilienhafte Wut schien sich unter einer zusammengeflickten Fassade eiserner Kontrolle zu stauen – ersehen, daß Jack irgendwie der Stärkere war, was sie auch beide wußten.
    „Na gut, Barron“, sagte Howards schließlich mit stahlharter Stimme, „ich nehme an, ich unterhalte mich mit einem rationalen menschlichen Wesen und nicht mit einem geifernden Wahnsinnigen. Ein rationales menschliches Wesen sollte aber wissen, was passiert, wenn man Benedict Howards hintergeht. Ich hatte geglaubt, wir verstünden uns. Sie wollten mich aus dem Schlamassel herausholen und dann …“
    „He, was soll das ganze Geschwätz von wegen hinterhältig und hintergehen?“ fragte Jack (und Sara erkannte, das war nicht so dahergesagt. Aber was ging vor zwischen Jack und Howards?). „Ich wollte Sie nirgendwo rausholen, ich wollte das Messer nur nicht noch tiefer bohren, was ich im letzten Segment leicht hätte tun können. Ich gab Ihnen die Chance, über Ihre Forschungen zu erzählen und wieder Punkte gutzumachen, oder etwa nicht? Ist nicht meine Schuld, wenn Sie darauf nicht eingehen. Ich gab Ihnen die perfekte Einleitung, der Welt zu sagen, was für großartige Fortschritte Ihre Forschungen machen, und Sie haben die Chance verspielt, im Showbiz groß rauszukommen. Wenn ich jetzt so dran denke, kommt’s mir vor, als hätten Sie sich verdammt komisch benommen – fast so, als hätten Sie etwas zu verbergen …“
    „Vergessen Sie das“, sagte Howards barsch. „Wir haben uns über ein paar Geschäfte zu unterhalten, erinnern Sie sich? Sie haben mich bereits Gott weiß wie viele Stimmen im Kongreß gekostet und nach diesem letzten Desaster ist es an der Zeit …“
    „Nicht am Telefon“, unterbrach ihn Jack. „In meinem Büro. Morgen, zwei Uhr.“
    „Hören Sie, Barron, Sie haben lange genug den Hampelmann aus mir gemacht. Niemand spielt mit Benedict Howards …“
    Jack lachte, was Sara als kalkuliertes Lachen erkannte. „Wenn Sie darauf bestehen, Bennie, aber ich will Ihnen gleich sagen, ich bin nicht allein.“
    Jack starrte sie an, und sie sah ganze Welten hinter seinen Augen, fremde Welten der Macht, Jack-und-Howards-Kampfstätten-Welten. Und mit plötzlicher Furcht fragte sie sich, ob Jack auch hinter ihren Augen Welten sah – Howards, der an ihr arbeitete, sie formte und sie aus seinen Gründen zu ihm schickte (war das das Geschäft, von dem sie sprachen? Ausverkauf an Benedict Howards? Bin ich nur eine Rückversicherung für den Echsenmann?), und ihr eigener Plan hinter seinem Plan …
    „Was?“ kreischte Howards. „Sind Sie verrückt? Wollen Sie uns beide ans Messer liefern? Wer …“
    „Ruhig, Bennie“, besänftigte ihn Jack. „Nur meine einstige-und-künftige Frau, Sara … Westerfeld, geschiedene Barron, geborene Westerfeld. Vor seiner Frau kann man sowieso nichts auf Dauer verbergen.“ Er lachte gehässig. „Nicht so lange, wie die eigene Frau etwas vor einem selbst verbergen kann“, sagte er.
    Einen Augenblick verspürte Sara pure Panik.
    Weiß Jack alles? Über mich und Howards? Hat es ihm der Echsenmann gesagt? Oder wird er es ihm

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