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CHAMSA - 5 Tage bis zur Ewigkeit (German Edition)

CHAMSA - 5 Tage bis zur Ewigkeit (German Edition)

Titel: CHAMSA - 5 Tage bis zur Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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nachgaben. Ohne ein Wort zu sagen, hob er sie
in seine Arme und trug sie zu dem Bett unter den duftenden Jasminkaskaden.
Zögernd legte er sich neben sie und Hannah atmete schwer aus. Versonnen begann
er, die Konturen ihres Gesichtes nachzuzeichnen.
    Wie ein Hauch strichen
seine Finger über ihre Augenbrauen, ihre kleine Nase und die Erhöhung ihrer
Wangenknochen. Dann spürte sie wieder seine weichen Lippen, die ihren Mund
zärtlich eroberten. Er küsste sie mit einer Leidenschaft, die ihr den Atem nahm.
Eine nie gekannte Sehnsucht erfasste ihren Körper. Hannah fühlte sich wie in
einem Traum. So ein übermächtiges Gefühl hatte sie vorher noch nie erlebt.
    Mit Hakim tauchte sie
in eine andere Welt ein – eine Welt, zu der nur sie beide Zutritt hatten. Scheu
begannen jetzt auch ihre Hände seinen Körper zu erkunden. Leicht zitternd
berührte sie mit ihren Fingerspitzen seine Unterarme, glitt weiter bis zu seinem
Hals und spürte dann die harten Muskeln seiner Brust unter ihren
Fingern.
    Seine Lippen pressten
sich wieder auf ihren Mund und diesmal war sein Kuss fordernd und verlangend.
Doch kurz danach stöhnte er unterdrückt auf und setzte sich abrupt auf. »Mein
Gott, es tut mir leid, Hannah«, rief er erstickt. Überrumpelt setzte sich auch
Hannah auf und zog dabei ihre hochgerutschte Bluse herunter. Dann sah sie ihn
mit einem ruhigen Blick an. »Hakim! Du musst dich nicht entschuldigen. Wir haben
nichts gemacht, was ich nicht auch wollte.«
    Gequält griff er nach
ihrer Hand und hauchte einen federleichten Kuss auf ihr Handgelenk. »Ich hatte
nicht das Recht, dich so zu überfallen«, murmelte er reuevoll und zog sie
tröstend in seine Arme. »Das war egoistisch von mir. Aber ich wollte dich ein
einziges Mal fühlen und dich berühren, bevor …« Er stockte mitten im Satz.
    »Bevor was?«, hakte
Hannah nach und versuchte in seinen schwarzen Augen zu lesen.
    »Bismillah, ich wünsche
mir so sehr, dass wir noch etwas mehr Zeit zusammen haben. Dann würde ich dich
fragen, ob du mit mir ins Friedensdorf kommst. Es wird noch viel wundervoller
dort sein, wenn du mich begleitest.«
    »Du willst mit mir
dorthin gehen?«, fragte sie atemlos.
    Leise lächelnd fand
Hakim langsam seine Fassung wieder. Liebevoll nahm er ihr Gesicht in beide Hände
und sah sie fest an.
    »Hannah, Habibti, ich
möchte am liebsten für immer mit dir zusammen sein. Und an diesem Ort könnten
wir es schaffen. Dort wird man uns nicht verdammen, weil wir aus
unterschiedlichen Welten stammen. Wenn du es denn auch willst«, flüsterte er
heiser in ihr Haar. Sie schluckte angestrengt und versuchte ihre Emotionen unter
Kontrolle zu bringen.
    »Und ob ich das will«,
erwiderte sie aus vollem Herzen. Verzweifelt versuchte er gegen seine
übermächtigen Gefühle anzukämpfen, doch als er in ihre grünen Augen blickte, die
ihm vertrauensvoll entgegen strahlten, stöhnte er verzweifelt auf. Sie konnte es
nicht wissen, doch die Uhr lief unbarmherzig gegen sie beide. Er versuchte sich
nichts anmerken zu lassen und zog sie spielerisch hoch. »Komm, wir sind schon
spät dran. Du musst zurück in deine Welt.«
     
    ****
     
    Nachdem er Hannah am
Zaun verabschiedet hatte, stand Hakim auf der Terrasse und blickte regungslos in
den Sternenhimmel. Als seine Mutter die Hand auf seine Schulter legte, zuckte er
zusammen, er hatte sie nicht kommen gehört. »Hannah ist ein sehr bemerkenswertes
Mädchen.«
    »Ja …, das ist sie.«
    »Dann hast du deine
Wahl getroffen, ist sie die Auserwählte?«, fragte Wahida beklommen. Hakim nickte
gequält. »Ich wünschte, es müsste nicht so sein und ich könnte mein ganzes Leben
mit ihr verbringen. Sie ist der Spiegel meiner Seele, so etwas habe ich noch nie
in meinem Leben gefühlt.«
    Angesichts der
Unendlichkeit seiner Worte, stiegen Wahida die Tränen in die Augen. Aber sie
wusste, dass das Schicksal nicht zu bezwingen war. Sie wusste es, seit sie ihren
einzigen Sohn geboren hatte, und trotzdem tat es unendlich weh. Zärtlich strich
sie über seine Locken. In der Stille des funkelnden Sternenzeltes über ihren
Köpfen nahm Hakim ihre Hand aus seinem Haar und legte sie auf sein Herz. Mit
ernsten, schwarzen Augen sah er sie an.
    »Mutter, wenn es soweit
ist, versprich mir, dass du Hannah helfen wirst, das alles zu
verstehen.«
    »Inschallah! Ich gebe
dir mein Versprechen, geliebter Sohn. Wenn es soweit ist, werde ich für alles
sorgen.
    »Dann ist es gut,
Mutter«,

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