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Chancen, Risiken, Folgen 2

Chancen, Risiken, Folgen 2

Titel: Chancen, Risiken, Folgen 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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ihren Spaß, während ich nur Joshuas Schnarchen lauschen darf. Zu gern wäre ich Mäuschen und würde mal zugucken, wie zwei Männer … Über dem Gedanken schlafe ich ein.
     
    Am nächsten Morgen stehen Joshua und ich am Strand und winken, als die Yacht in Richtung offene See verschwindet. Nun ist es amtlich: Unser Abenteuerurlaub hat begonnen. Vier Wochen auf uns gestellt, mit Plumpsklo und Konserven. Prost Mahlzeit.
     
    Zum Abschied hat Daniel mir noch ein schwarzes Buch in die Hand gedrückt, dazu ein paar Stifte. Als ich verständnislos auf das Geschenk gestarrt habe, meinte er trocken: „Falls du Langeweile bekommst. Ein Logbuch. Ich habe auch eines geführt, allein schon, um die Tage zu zählen.“
     
    Logbuch Tag 1:
    Wenn Daniel sagt, er hat ein Logbuch geschrieben, dann mache ich das natürlich auch. Außerdem habe ich wirklich viel Zeit, nachdem ich eine Feuerstelle eingerichtet habe. Das Kochen werden Joshua und ich uns teilen, ist weder sein noch mein Ding. Er bearbeitet bereits eifrig den Palmenstamm und murmelt dabei ständig etwas von ‚Bandkreissäge‘ oder so…
    „Hey Winston, was machst du da? Hilf mir mal lieber“, ruft Joshua.
    Seufzend lege ich das Buch beiseite und stehe auf. Anscheinend hat mein Freund vor, ein neues Meisterstück abzuliefern, denn er hat die Rinde vom Stamm entfernt und steht nun mit einer Zweimannsäge davor. Auch die gehört nicht zu der Ursprungsausrüstung, muss irgendwie hierhergeschmuggelt worden sein. Ich grinse breit, denn ich habe auch noch das eine oder andere dabei, das eigentlich – laut Joshuas Instruktionen – nicht hätte hier sein dürfen.
    Gemeinsam sägen wir den Stamm in vier Stücke, die mein Freund am unteren Ende anspitzt und dann - im Abstand von jeweils zwei Metern – in den Boden rammt. Die Pfosten für unser Himmelbett, oder?
    „Willst du ein eigenes Bett?“, fragt Joshua. „Oder machen wir es wie Daniel?“
    „Ist okay mit einem Bett“, meine ich und will mich wieder zum Schreiben begeben, aber mein Freund braucht noch mehr Hilfe.
    Wir ernten gemeinsam Palmenblätter, die er für das Dach verwenden will, und fällen eine weitere Palme, aus der ein Tisch und Hocker gefertigt werden sollen. So geht der Tag dahin und bis zum Abend ist tatsächlich der Unterstand mit dem Bett darin fertig.
    Zum Schreiben komme ich heute nicht mehr, denn ich bin mit Kochen dran. Es gibt Ravioli, die ich mit ein paar Bananenstücken aufzupeppen versuche – leider vergeblich, es schmeckt nicht. Joshua murrt nur kurz, dann treibt der Hunger das Zeug in uns rein. Schade, dass keiner von uns die Fertigkeiten Tomasos hat, denn dessen Gericht war wirklich lecker.
    „Wir werden verhungern, wenn das so weitergeht“, brummt Joshua nach dem Essen.
    „Dafür müsstest du nichts essen“, erinnere ich ihn, „Du hast eben gegessen und es war immer noch besser als Maden – oder Käfer.“
    Mein Freund wird blass und trinkt hastig einen Schluck Wasser. Mein Magen hebt sich auch leicht. Schnell sammle ich das Geschirr ein und trotte zum Fluss. Nach dem Abwasch sitzen wir noch eine Weile am Feuer, doch die ungewohnte körperliche Betätigung hat uns müde gemacht, sodass wir schon bald in das neue Bett fallen und schnell einschlafen.
     
    Logbuch Tag 2:
    Die Sonne brennt und …
    „WINSTON!“
    Ich werfe das Buch beiseite, springe auf und renne zu Joshua, der sich an dem Palmenstamm abgemüht hat. Jetzt steht er schreckensstarr da und hält eine Hand hoch. Der mittlere Finger sieht merkwürdig krumm aus und ist bereits angeschwollen. Ich packe seinen Arm und inspiziere die Hand.
    „Was machst du nur?“, schimpfe ich halblaut.
    „Hab falsch zugepackt und da …“, flüstert Joshua mit schmerzverzerrter Miene.
    „Verdammt! Sieht nach einem Bruch aus. Soll ich Hilfe anfordern?“, frage ich besorgt.
    „Nein! Auf keinen Fall – hol den Verbandskasten“, stößt mein Freund mit zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Oha, noch ein Utensil, das seinen verbotenen Weg hierhergefunden hat. Ich wetze zum Lagerplatz zurück, wühle ich Joshuas Taschen und finde – neben einigen anderen interessanten Sachen – eine Kiste mit Verbandszeug. Schnell eile ich zu meinem Freund, der seine Hand wie einen Fremdkörper anglotzt und hochhält.
    „Tapen“, zischt er.
    „Hä?“ Ich gucke verständnislos.
    „Mit Klebeband an einem heilen Finger schienen“, übersetzt Joshua.
    „Ach soooo“, sage ich, knie mich mit dem Kästlein hin und wühle nach Klebeband.
    Zwei Minuten

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