Chancen, Risiken, Folgen 3
Kenntnis nimmt.
„Ich habe dich gleich als vernünftigen Menschen eingeschätzt, der einen Mann nicht wegen seiner sexuellen Ausrichtung verurteilt.“
Das Lob rinnt runter wie Öl. Mein Lächeln wird breiter und wir diskutieren eine Weile über die Gleichberechtigung homophiler Menschen, bis Bernhard zu einem anderen Thema wechselt.
Als wir später nebeneinander im Bett liegen, geht mir das Gespräch noch immer im Kopf herum. Bernhard gähnt und guckt rüber zu mir.
„Ich mach das Licht aus, okay?“
„Ja, gute Nacht“, antworte ich abwesend.
Ich bin also ein vernünftiger Mensch laut Agnes. Bin ich das? Wie empfinde ich Bernhards Schwulsein? Ehrlich gesagt, finde ich es exotisch und aufregend. Erregend. Überhaupt nicht abstoßend, im Gegenteil. In meiner Körpermitte regt sich was und ich greife automatisch zu. Langsam lass ich den halbweichen Schwanz durch meine Faust gleiten und denke daran, wie es wohl aussehen mag, wenn Bernhard es mit seinem Partner treibt.
Ob die beiden sich gegenseitig ficken? Mein Bettnachbar wirkt dominant, obwohl er schmaler und kleiner ist als ich, sicher ist er oben. Ich versuche ein Stöhnen zu unterdrücken.
„Cord? Würdest du das bitte lassen?“
Bernhards nüchterne Stimme lässt mich zusammenzucken, denn irgendwie habe ich ihn komplett ausgeblendet und gedacht, dass er schläft.
„‘Tschuldige“, nuschele ich und ziehe die Hand weg.
Es juckt, ziept in meinem Bauch und meine Haut kribbelt. Soll ich ins Bad gehen und dort …
„Verdammt, Cord, du machst mich wahnsinnig“, murmelt Bernhard, dreht sich zu mir und rutscht nah heran, bis uns nur noch wenige Zentimeter trennen. „Ich bin nicht aus Stein. Willst du, dass ich über dich herfalle?“
Mein Atem geht hektisch, der Puls rast. Ich brauche doch nur ein kleines Wort zu sagen, dann bekomme ich, wonach mich gelüstet. Warum tue ich es nicht?
„Siehst du, jetzt hast du Angst. Das wollte ich nicht, entschuldige. Bitte, lass uns jetzt schlafen.“
Bernhard macht Anstalten, sich umzudrehen, doch ich packe ihn an der Schulter und halte ihn auf.
„Ja“, nuschele ich und das Wort bleibt mir fast im Hals stecken.
„Wie ‚Ja‘?“ Bernhards Augen wirken im Halbdunkel schwarz.
„Die Antwort auf deine Frage.“
„Ja, ich soll über dich herfallen?“
„Mhm.“ Mehr bringe ich nicht heraus und das Herz klopft mir bis zum Hals in der Sekunde, die es dauert, bis sich Bernhard bewegt und seinen Mund auf meinen presst.
Die Weichheit seiner Lippen ist überraschend, sein Duft wahnsinnig sexy. Er küsst mich verführerisch, knabbert an der Unterlippe, saugt sie ein, bevor seine Zunge sanft um Einlass bittet. Ich öffne den Mund und komme ihm mit meiner Zunge entgegen, erkunde ihn neugierig und berausche mich an seinem Geschmack.
Unser Stöhnen hallt in meinen Ohren, kann nur noch fühlen, und als sich eine fremde Hand um meinen Schwanz schließt, entweicht mir ein lustvoller Seufzer. Bernhard erobert weiter meinen Mund, während er mich unten gekonnt massiert. Oh Mann, der versteht wirklich etwas von Sex, das muss ich ihm lassen.
Ich treibe in rasender Geschwindigkeit auf die Erlösung zu, und als es soweit ist, dämpft Bernhards Mund meinen halblauten Aufschrei. Ich fliege und umarme ihn dabei, damit ich den Weg zurück finde. Es erscheint mir nur natürlich und ich lass meinen Arm dort, auch als ich wieder gelandet bin. Bernhards Kuss ist nun zärtlich geworden, doch ich spüre, wie erregt er ist.
Es ist nur noch ein kleiner Schritt für mich, als ich meine Hand an seinem Körper runterwandern lass und das harte Stück eng umschließe. Bernhard wimmert ein ‚Oh ja‘, dann liegt sein Mund wieder auf meinem und sein Becken bewegt sich ruckartig vor und zurück.
Ich bin nicht so gewandt wie er, aber ich versuche, es zumindest gut zu machen, und achte auf seine Reaktion, wenn ich den Druck oder das Tempo verändere. Es macht mich an, ihn erregen zu können, und als er kommt, bin ich schon wieder steif. Ich trinke sein Stöhnen und diesmal bin ich es, der seine Lippen verwöhnt und ihn zärtlich neckt. Noch nie hat ein Kuss so gut geschmeckt wie dieser.
„Oh Gott, Cord, das hätten wir nicht tun sollen“, ächzt Bernhard und rutscht weg von mir.
„Es war schön, warum also nicht?“ Ich bin ein wenig beleidigt, gleichzeitig verletzt.
Sekundenlang starrt er mich an, dann rückt er wieder näher und legt einen Arm locker um meine Taille. Mit der freien Hand streicht er durch mein Haar, bevor er
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