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Chandler vom Smaragd-Atoll

Chandler vom Smaragd-Atoll

Titel: Chandler vom Smaragd-Atoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: U. Voss
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durch den Kopf. Aber einer war am stärksten.
‚Ihr müsst erst lernen, ohne die Strahlung auszukommen’.
    Ob ihre Mutter wohl je lernte, ohne Drogen auszukommen? Das war möglich. Es gab Statistiken darüber. Es gab Drogenkonsumenten, die ein normales Leben führen konnten.
     
     
    Paul war schon vor Helen zurück.
    „Wo ist Helen?“
    Er faltete die Tasche auseinander und breitete die Austern auf den Schalenmuscheln aus. Archibald lag auf dem Bauch im Sand, den Kopf auf den Armen. Er blickte hoch. „Sie holt unser vegetarisches Frühstück. Hoffentlich vergisst sie die Zitronen nicht.“
    „Oder Limetten“, sagte Aki. „Ich weiß wo ein Limettenstrauch steht.“ Sie sprang auf, um zum Obsthain zu laufen.   Paul hielt sie zurück. „ Nimm eine Schalenmuschel mit.“ Er reichte ihr eine.
    Zufrieden sah er hinter Aki her. Denn Aki würde es auch schaffen. Archibald sicher auch. Bei Susanne war er sich sicher, dass sie sich bald entschließen würde, zu den Kristallwelten zurückzuschwimmen, das galt auch für Alessandro und Ilonka. Bei Jannik wusste er es nicht genau und traute sich daher noch kein Urteil zu. Als Therapeut in den Kristallsälen hatte er schon viele vom Traumstrand Zurückgekehrte betreut und behandelt, denn manche kamen mit der Tatsache nicht zurecht, dass ihnen die Rückkehr aufs Land verwehrt blieb, Aber die meisten waren froh, wieder zurück bei den Korallenriffen zu sein und vergaßen den Aufenthalt am Traumstrand bald.
    Die Austern mit Limettensaft beträufelt waren eine Delikatesse. Danach das Obst und die Früchte. Dazu hatte Helen eine mittelgroße bestimmt 2 kg schwere sehr sättigende Brotbaumfrucht mitgebracht, mit weicher verzehrbarer Schale, darunter das Fruchtfleisch wie fester cremiger süßlicher Milchbrei oder wie zarter aber steifer Pudding. Sie öffnete die weiche Schale mit einer scharfkantigen Muschel und verteilte dann den Inhalt auf einzelne Muschelteller.
    „Du hast es wieder bis zum Brotbaum geschafft“, bemerkte Paul anerkennend.
     
    Aki sagte. „In Asien gehören die Früchte des Brotbaums zu den Grundnahrungsmitteln. Der Brotbaum ist ein Maulbeergewächs. Dieses hier ist bestimmt 2 kg schwer. Aber es gibt bei uns Früchte, die bis 4 kg schwer sein können.“
    „Fast so groß wie ein Kürbis“, sagte Archibald, dem das Fruchtfleisch ausgezeichnet schmeckte.
    „Diese Brotfrucht ziehe ich allerdings jedem Kürbis vor.“ Er schmatzte leicht, entschuldigte sich sofort dafür.
    „Ich habe oft und gerne Brotfrüchte gegessen, als wir noch in Sri Lanka lebten“, sagte Aki.
    „Ich dachte, du bist Japanerin“, fragte Alessandro.
    „Also meine Eltern sind Japaner. Mein Vater ist Banker, und als wir von Australien nach Sri Lanka zogen war ich gerade in der Grundschule. Mein Vater wurde Direktor einer Bank in Colombo  der Hauptstadt von Sri Lanka, später sollte er nach London versetzt werden, da war ich 15 Jahre alt und in der Highschool. Kurz bevor wir nach London umzogen, war ich auf Bali mit ein paar Schulfreunden. Es sollte ein Abschiedsurlaub von meinen Freunden werden. Dass es auch den Abschied von meinen Eltern und meinem früheren Leben bedeuten würde, das, das“.  Sie stockte. Tränen stiegen ihr in die Augen. Dann räusperte sie sich, schluckte die Tränen hinunter und fuhr fort: „Diese Brotfrucht hier ist genauso, wie ich sie von Sri-Lanka kenne. Die Schale ist essbar, das Fruchtfleisch ist weiß, weich und cremig und wegen des hohen Gehalts an Stärke immens sättigend. In Sri Lanka werden unreife Brotfrüchte als Gemüse verwendet. Vollreife Brotfrüchte werden wie Kartoffeln verarbeitet. Man kann sie backen, kochen, frittieren und als Salat verwenden. Geröstete Brotfrüchte haben ein Aroma wie gerade gebackenes Brot. Daher auch der Name Brotfrucht. Je reifer die Brotfrucht ist, desto süßer schmeckt sie.“
    „Ich habe schon mal eine in London gegessen“, sagte Helen. „In den Asia-Geschäften werden die überall angeboten. Aber diese hier schmeckt viel, viel besser. Sie ist perfekt. Sie erinnert mich an Porridge mit Milchpudding, Sahne und Erdbeeren.“
    „Stimmt“ sagte Archibald. „Lecker. Aber noch mehr kommen mir dabei Erinnerungen an Erdbeeren mit Sahne und Tennis in Wimbledon, oder Pferderennen in Ascot mit Erdbeeren und Sahne, herrlich.“
    “Du b ist ja richtig materialistisch,“ tadelte Alessandro. „Dass du dich nach derartigen dekadenten Dingen zurücksehnst, hätte ich nie für möglich gehalten. Haben dir denn die

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