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Chandler vom Smaragd-Atoll

Chandler vom Smaragd-Atoll

Titel: Chandler vom Smaragd-Atoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: U. Voss
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Büro war verschwunden. Hinter den drei Dekanen war eine paradiesische offene Parklandschaft und es war unklar für mich, ob die zwei Besucher in Shingoods Büro saßen oder auf der direkt angrenzenden Rasenfläche“.
    „Sie könnten also eine Projektion gewesen sein?“
    „Vielleicht. Der Türkissaal ist immerhin mindestens 10 Schwimmstunden von uns entfernt. Der Gold-Saal noch viel weiter. Woher wussten alle, dass ich genau jetzt hier sein würde? Das entschied sich erst, nachdem Helen und ich auf den Verwirrten trafen und ich mich entschloss, ihn hierher zu bringen.“
    „Du meinst sie waren unwirklich?“
    „Das Licht war so gleißend verheißungsvoll und schön, und dadurch waren sie entrückt, nicht greifbar, nicht fassbar, unbegreiflich.“
    „Sie kamen aus dem Bardo“.
    „Das ist Buddhismus, Scharid“.
    „Entschuldigung, dass ich Buddhist war“.
    Robert: „Du machst Witze“.
    Scharid: „Also, sie kamen aus einem weit entfernten Kristall-Saal auf unerklärliche Weise, wie durch Zauberei“.
    Robert: „Das ist finsteres Mittelalter, Scharid“.
    Scharid: „Alles klar, du hast dir die Gegenwart der drei Hochdekane nur eingebildet. In Wirklichkeit war nur Dekan Shingood anwesend. Die anderen beiden waren nur in deinem Kopf da“.
    Robert: „So redet ein Psychologe, der psychologische Erklärungen für alles sucht“.
    Scharid: „Wie also wäre eine logische physikalische Erklärung?“
    Robert: „Paul sagte immer, der Nicht-Lokale-Raum würde alle Rätsel des Universums und des Glaubens erklären.“
    Scharid: „Ich bin überzeugt, dass das Bardo ein Nicht-Lokaler-Raum ist. Kannst du das widerlegen?“
    Robert: „Nein“.
    Scharid: „Dann sind wir uns einig“.
    Robert: „Ja, Scharid. Das sind wir“.
     
     
    ***
     
    Inzwischen ging Helen langsam zur Palmengruppe zurück. Immer wieder sah sie in Richtung der Korallenriffe, die vor dem offenen Meer lagen. Mindestens 20 km erstreckten sie sich zwischen den beiden großen Landzungen, die rechts und links diese große Bucht begrenzten. Korallenriffe mit unterirdischen Sälen, Gängen, Treppen, und Straßen. Flure, die Tanz-Säle Konzertsäle, Theatersäle und Sporträume miteinander verbanden. Wege, die zu Arbeitsräumen und Aufenthaltsräumen führten. Und hinter den beiden ins Meer hineinragenden mächtigen Landzungen waren weitere Korallenriffe und Atolle.
    Viele Jahre hatte sie dort glücklich und zufrieden gelebt, ohne etwas zu vermissen. Wirklich? Hatte sie die Gespräche mit den Therapeuten gebraucht, um die Vergangenheit aufzuarbeiten. Für alle Bewohner der Korallenriffstädte waren Therapiesitzungen Pflicht. Einmal im Monat musste sie zu Joselyn, ihre zuständige Therapeutin. Dort musste sie der Therapeutin immer ihre Träume erzählen. Und dann sagte diese: -Du schleppst noch zu viele unbegründete Schuldgefühle mit dir rum. Geh oben auf die Terrasse und meditiere, so wie ich es dir beigebracht habe-.
    Dann war es passiert. Plötzlich wachte Helen am Strand auf. Anfangs vollkommene Amnesie, was das vielfältige Leben ihrer Korallenstadt betraf, Onyxhelios. Eine Stadt unter dem Wasser, aber bei Ebbe ragen Teile wie Bergzipfel oder Bergplateaus hervor, dann gibt es Bereiche, die so hoch sind, dass sie nie von den Fluten überspült werden, sondern wie kleine Atolle gleich kleinen Inseln im Meer stehen. Helen erinnerte sich.
Manchmal waren sie zu den großen Atollen geschwommen, die sich wie eine unendliche Perlenkette vor den Korallenriffen an den Küsten des Kontinents entlang ziehen und die durch lange unterirdische Straßen mit den Korallenriffen verbunden sind. Diese Atolle sind so hoch, dass sie ständig über dem Wasserspiegel liegen und eine üppige märchenhafte Vegetation haben. Von dort holten sie gelegentlich Nahrungsmittel, wie Früchte, Obst, Gemüse, Nüsse und Mandeln, die es in den Unterwassergärten der Korallenriffe nicht gibt.
    Es war ein naturverbundenes Leben gewesen. Sie ernährten sich ausschließlich von Meeresfrüchten und von dem was auf den Atollen wuchs. Das Meer gab ihnen, was sie brauchten. Kleidung aus Algen und Meerfasergras und Muscheln und Perlen, die jeder für sich selbst sammelte und anfertigte. Musikinstrumente, wie die riesigen Unterwasserorgeln, wurden aus Muscheln hergestellt. Und die Bälle für den Sport des Wasserballs waren perfekt aus Lederalgen gefertigt.
     
    Helen warf den Volleyball in die Luft, fing ihn auf. Dieser war auch perfekt. Aki und Archibald würden sich riesig freuen. Sie

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