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Chandler vom Smaragd-Atoll

Chandler vom Smaragd-Atoll

Titel: Chandler vom Smaragd-Atoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: U. Voss
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nicht ihre geliebte Oma sein, nicht diese schöne, junge, kaum ältere Frau als sie selber. Und doch ähnelte sie der Frau auf den alten bräunlich vergilbten Hochzeitsbildern im Landhaus an der Küste. Obwohl diese Ähnlichkeit nicht wirklich ein Beweis war. Sicher wieder einer dieser schönen Träume hier am Strand vor den Korallenriffen. Ihre dritte Heimat, weit weg von London. Eine so unendlich weite Entfernung, die nur von Materie befreite Energie überwinden konnte.
    -Grüß deine Mutter, meine Tochter, von mir und hilf ihr-, hatte sie gesagt. Großmutter war 84 gewesen, als sie starb. Dies konnte nur ein Traum sein, der ihr vorgaukelte, ihre Großmutter mit dem Aussehen einer 20jährigen stünde vor ihr.
    Helen machte sich bewusst, dass sie am Traumstrand war und natürlich geschlafen hatte. –Ach Omi-, dachte sie. –Ich bin hier am Traumstrand in einer ganz anderen Welt. Wie sollte ich zur Erde zurückkehren, um Mama zu helfen und von dir zu grüßen? Soll ich ihr im Traum als Geist erscheinen, so wie du mir jetzt. Aber ich bin kein Geist. Ich bin real, rematerialisiert in einer Geburtsmuscheln an den Hängen der Korallenriffe einer anderen Welt, dort aufgewachsen mit Kiemen- und Lungenatmung, so dass ich sowohl unter Wasser wie ein Fisch und an Land wie ein Mensch leben kann, sowie in den Sälen und auf den Plateaus und Terrassen der Korallenriffe. -
    Jemand rüttelte an Helens Schulter.
    Helen öffnete ihre Augen und sah, wie die Gestalt der jungen Frau, die behauptete, ihre Großmutter zu sein, durchsichtig wurde und sich nebelhaft in der klaren Luft des beginnenden Tages auflöste.
    Die Sonne stand links im Osten hinter den steil aufragenden Felswänden der großen Landzunge, die nur durch einen schmalen Wasserstreifen von den Korallenriffen getrennt wurde.
    Die Zeit in den Korallenriffen war schön gewesen, aber Helen wusste, dass diese Zeit beendet war. Denn sie konnte die Strahlungsbarriere zum Landesinneren überwinden. So wie Paul es gekonnt hatte. Ach, wann nur würden Aki und Archibald in der Lage sein, ihr zu folgen. Oder Sascha, Chandler, Jannik, Dimitri und Joanna?
    Jemand hielt Helens Nase zu. Sie griff nach oben, aber Aki hatte schon losgelassen und lief lachend weg. War es denn schon so spät, dass Aki wach war? Dann war es Zeit zum Aufstehen, überlegte Helen, blieb aber noch liegen. Dann merkte sie, wie sich jemand ihr von hinten näherte. Es war Archibald, der eine große mit Obst gefüllte Schalenmuschel wie ein Tablett vor sich trug und es nun vor Helen abstellte. Darauf lagen Erdbeeren, Feigen, Datteln, das Achtel einer Brotfrucht, sowie Bananen.
    „Du hast ja heute richtig lange geschlafen, Helen“, sagte Archibald neckisch. „Langschläferin.“
Obwohl die Sonne noch richtig tief stand. So spät konnte es dann ja nicht sein: „Und du bist heute ein richtiger Frühaufsteher.“
    Archibald freute sich über das Lob, zumal er schon mehrmals an diesem Morgen zum Obsthain gelaufen war, um für alle das Frühstück zu holen.
    Robert war schon unterwegs zu den Austernbänken, denn ein bisschen Eiweiß zum Frühstück war nicht schlecht. Austern gab es dort zwischen den Felsen immer im Überfluss und keine 100 Meter weiter in der kleinen Felsbucht zwischen großen runden aus dem Wasser ragenden Felssteinen blubberte kochend heißes Wasser aus einem Geysir. Als er endlich zurückkam, hatte Aki schon alle aufgeweckt und wach bekommen.
    „Aufwachen, ihr Schlafmützen, heute gehen wir zu den Volleyball-Plätzen.“
     
    Das war der Grund, warum Aki heute so früh als erste wach geworden war, kaum dass die Sonne über die Klippen der Landzunge im Osten blickte.
    Aki verschlang ihr Frühstück, denn sie wollte schnell los. Aber bis Dimitri und Joanna soweit waren, dauerte es noch etwas, denn beide waren schon mit ihren Gedanken zurück im Korallenriff. Sicherlich war es hier am Traumstrand auch sehr schön, aber doch irgendwie begrenzt, wie hinter einer Mauer, die sie nicht überwinden konnten oder wollten.
    Archibald leckte sich die Finger ab, nachdem er seine sechste Auster geschlurft hatte.
    „Du hast im Schlaf gesprochen, Helen.“
    „Echt?“
    „Ja, du hast gesagt. Ja, Omi, ich werde mich um Mama kümmern. Hast du von deiner Oma geträumt?“
    „Ja.“
    „Hat sie dir auch gesagt, wie du das anstellen sollst?“
    Das brachte Robert zum Zuhören, dessen Gedanken nicht um Volleyball kreisten dafür aber um die Drei Dekane, sowie um Michael, Paul und Allthania.
    Archibald suchte nach

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