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Chandler vom Smaragd-Atoll

Chandler vom Smaragd-Atoll

Titel: Chandler vom Smaragd-Atoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: U. Voss
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passiert.“
Aber Helen bohrte weiter. „Du brauchst ihn nicht zu schützen. Es sei denn du liebst ihn“.
„Du liebst ihn“? rief Archibald entsetzt.
„Pah! Tue ich nicht. Also gut, er wollte mehr als einen Kuss. Erst hat er mich auf den Boden gedrückt, hielt mich fest und, reden wir lieber nicht darüber. Wenn ich nicht so laut geschrien hätte, hätte er mich nie losgelassen und hätte mir Gewalt angetan. Aber so ließ er mich los, dann drückte er mich gegen den Baum und küsste mich gegen meinen Willen. Ich hasse ihn.“
Wütend spuckte Archibald auf Chandlers Gesicht. Die frisch geschnittenen halblangen hellblonden Haare fielen ihm glatt und samtig über Stirn und Wangen. Er sah friedlich und harmlos aus.
    Helen ergriff Archibalds Arm und zog ihn weg. „Lassen wir ihn hier liegen, bis er wach wird. Kommt zurück zur Gruppe.“
Sascha wollte sofort wissen, was passiert war. Archibald presste zwischen seinen Lippen hervor: „Chandler hat Aki angegriffen“.  Wenn das auch die falsche Ausdrucksweise war, so verstand Sascha dennoch deren Bedeutung.
Archibald fügte hinzu: „Ich will nicht, dass er hierbleibt. Er muss gehen“.
„Das besprechen wir mir Robert“, erwiderte Helen.
Johnny, Dimitri und Joanna schliefen und bekamen auch nichts von dem Gespräch mit, das dann geführt wurde, als Robert endlich auftauchte. Der merkte schon von weitem, dass etwas seltsam Befremdendes passiert war. Denn Helens Mine war so bedrückt, wie er sie noch nie gesehen hatte. Archibalds Nase war angeschwollen, wie nach einem Schlag. Sein Hemd war blutig. Auch im Mundwinkel klebten Blutreste. Aki saß neben Archibald und hatte einen Arm auf seiner Schulter liegen. Sascha wackelte die ganze Zeit bedenklich mit dem Kopf, um zu signalisieren, dass etwas passiert war. Joanna, Dimitri und Johnny schliefen.
    „Was ist passiert?“
    Aki und Archibald sahen weg. Helen erzählte, was sie gehört und gesehen hatte. Robert war als Therapeut mit den Wirren und Verwirrungen der Seelen vertraut.
    „Wenn Chandler verwirrt ist, muss er zu den Korallensälen in Behandlung. Ich werde ihn mir ansehen. Aber vielleicht ist er auch nur liebeskrank. Das entschuldigt nicht und rechtfertigt nicht sein Fehlverhalten. Er ist offensichtlich nicht in der Lage , Situationen richtig einzuschätzen. Auch das kann in den Korallensälen behandelt werden. Die Therapie ist sehr einfach und meistens erfolgreich.“
„Ich will nicht, dass er bei uns bleibt“, sagte Archibald.
„Ich auch nicht“, sagte Aki.
„Ich finde auch, dass er behandelt werden sollte“, stimmte Helen zu. Die sich außerdem wunderte, dass Chandler noch nicht zurück war. Ob sie wohl nachsehen sollte, wie es ihm ging. Normalerweise folgte auf dem richtig angebrachten Griff nur eine kurze Bewusstlosigkeit von ein paar Minuten. Hatte sie etwas falsch gemacht?
„Die Situation ist verfahren“,  sagte Sascha. „Nachdem was passiert ist, kann er unmöglich bei uns bleiben. „Archie und Chandler sind keine Freunde mehr. Die Freundschaft ist zerstört. Vermutlich für immer. Und Chandler könnte eine Gefahr für uns alle werden, da er sein Verhalten nicht kontrollieren kann.“
„Dieses seltsame Verhalten erfordert eine sofortige therapeutische Behandlung“, bestätigte Robert. „Wo ist er denn?“
„Ich mach mir Sorgen, dass er noch nicht zurück ist“, murmelte Helen.
„Ich nicht“, sagte Aki heftig. Die sich nun endlich darüber klar war, dass Archibald und Chandler nie wieder so unbekümmert miteinander spielen würden, wie zuvor. Und dass sie selber Chandler auch nicht mehr um sich haben wollte. Denn es war wirklich heftig gewesen. Und wenn die anderen ihre Hilferuhe nicht gehört hätten, wer weiß, was dann passiert wäre.
„Der Kiemengriff führt meistens nur zu einer Bewusstlosigkeit von wenigen Minuten“.
„Dann werde ich mal nachsehen. Kommst du mit, Helen?“
Aber als beide aufstanden, kam Chandler hinter den Sträuchern des Obstgartens hervor. Dort hatte er schon geraume Zeit geduckt gestanden, sie beobachtet und versucht, etwas von ihrem Gespräch mitzubekommen. Da sie allerdings trotz der dramatischen Situation nur eine normale Gesprächslautstärke hatten, verstand er kaum ein Wort, erkannte aber die angespannte Stimmung und wollte die folgende Konfrontation so weit wie möglich hinausschieben. Als er sah, dass Robert und Helen nach ihm suchen wollten, hatte er endlich den Entschluss gefasst, sich den kommenden Vorwürfen zu stellen. 
    „Tut

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