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Chandler vom Smaragd-Atoll

Chandler vom Smaragd-Atoll

Titel: Chandler vom Smaragd-Atoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: U. Voss
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dabei, mit seinen Füßen nach Saschas Knie zu treten, so dass dieser ebenfalls hinfiel. Einen kurzen Moment war Sascha hilflos. Den nutzte Robert aus, um einen speziellen Nackengriff anzuwenden, der Sascha kurz betäubte, wobei allerdings sein Körper verspannt blieb, während seine Pupillen sich verdrehten.
    „Los Archibald nimm das andere Bein, wir müssen ihn ins Wasser ziehen“, rief Robert, der schon das rechte Bein hochgerissen hatte.
    Plötzlich stand Michael direkt hinter Archibald. Er schob Archibald sanft beiseite, legte eine Hand auf Saschas Hinterkopf und sagte. "Ganz ruhig, das sind nur böse Träume. Entspann dich Sascha." Und Saschas Körper erschlaffte sofort, die verkrampften Hände lösten sich und der vorherige Zustand des ziellosen Wütens verwandelte sich in einen Zustand der Entspannung. Sascha sackte in sich zusammen, die Augen schlossen sich, und tiefe gleichmäßige Atemzüge deuteten heilsamen Schlaf an.
     
    "Das Kälbchen, das noch die Muttermilch braucht, sollte sich nicht zu weit von der Kuh entfernen“, sagte Michael. Eines seiner beiden Augenbrauen war dabei leicht angehoben. Ansonsten war sein Gesicht ausdruckslos.
    "Wenn das ein Gleichnis war“, sagte Archibald,   "dann bedeutet es gewiss, dass wir uns nicht zu weit von dem Wasser entfernen sollen, wo derlei nicht passieren kann. Aber warum Michael, warum ist das so?“
"Ihr müsst euch an die fehlende Strahlung gewöhnen“, erwiderte Michael. „Die ist bei den Korallenriffen besonders stark. Denn sie entsteht durch die Korallenriffe. Und je weiter ihr euch von den Riffen entfernt, je geringer wird sie, denn sie strebt nur nach oben zu den Sternen und nicht in die Breite. Auf jeden Fall habe ich recht viel damit zu tun, euch zu helfen, wenn wieder einmal einer von euch Eseln die Herde verlässt und sich verirrt“.
    "Sind wir denn in deinen Augen Esel" wollte Robert wissen.
    „Entschuldigung, ich meinte natürlich Schafe.“
    „Das ist wieder ein Gleichnis“, sagte Helen. „Er meint, wir verhalten uns wie Schafe, die orientierungslos werden, sobald sie sich von der Herde entfernen“.
    Aber Michael wandte sich ab und machte dabei den Eindruck, dass er durchaus diese Frage gehört hatte, es aber nicht für Nötig befand, sie zu beantworten.
    "Wer bist du, Michael" rief Archibald. "Wo gehst du hin? Michael. Wir wissen nur deinen Namen und sonst nichts von dir. Komm erzähl uns etwas von Allthania."
    "Mehr müsst ihr nicht wissen. Bis ihr soweit seid." Michael ließ sich in seinen Schritten nicht aufhalten. Gelassen setzte er seinen Weg fort.
    Zunächst folgen sie ihm alle im Tross, auch Sascha, der aus seiner Bewusstlosigkeit aufgewacht war und wieder normal war. Aber als Michael den Strand verließ und Richtung Landesinnere ging, mussten sie aufgeben. Wenige Meter reichten aus und schon konnten Joanna, Johnny, Sascha und Dimitri nicht weiter, so dass Helen und Robert beschlossen, zurück zur Palmengruppe zu gehen. Denn Sascha schlürfte schwerfällig hinterher, bekam Atemnot und klagte über Kopfschmerzen, so dass sich die Distanz zu Michael immer mehr vergrößerte. Dimitri kippte um, Aki musste brechen, Saschas Bewegungen wurden immer eckiger und er schien innerlich zu zucken.
     
    Nur Archibald folgte Michael weiter. Er vermutete, dass Michael wieder zu seinem Fluggleiter, von dem ihm die anderen schon berichtet hatten, gehen würde. Den wollte Archibald unbedingt aus der Nähe sehen. Warum parkte dieser den immer nur so weit weg vom Strand. Der Gleiter stand auf der ebenen Grasfläche oberhalb und hinter den Austernbänken. Es war inzwischen dunkel geworden. Michael drehte sich nach Archibald um.
    „Du bist noch nicht lange am Strand. Übertreibe es nicht, Archibald. Lass dir Zeit.“
    „Darf ich einmal in den Fluggleiter? Nur reinsehen?“
    Der Fluggleiter war greifbar nahe. Das konnten doch höchstens 20 Meter sein. Da stand das technische Meisterwerk aus matt blinkendem Metall. Michael sah besorgt aus.
    „Versuch es. Aber mach dir bewusst, dort wo der Gleiter steht, ist zu wenig Strahlung vorhanden.“
    Es klappte nicht. Die letzten 15 Meter konnte Archibald nicht weiter.
    „Kannst du den Gleiter nicht näher zu mir fahren?“
    Michael lachte belustigt auf. „Du bist zu ungestüm. Wenn du es übereilst, überlastest du deinen Organismus. Das kann zur Verwirrung führen. Nimm dir ein gutes Beispiel an Paul, der hat sich 6 Monate Zeit gelassen, obwohl er den Übergang schon viel früher hätte schaffen können.

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