Chandler vom Smaragd-Atoll
gespielten Punkten, die Seiten gewechselt. Der Ballwechsel beginnt mit dem Aufschlag. Der servierende Spieler wechselt beim Aufschlagrecht. Eine Mannschaft muss den Ball spätestens mit der dritten Berührung über das Netz spielen. Der Block zählt als erster Ballkontakt. Die beiden Spieler müssen den Ball abwechselnd berühren. Ausnahmen gibt es nur direkt nach dem Block oder wenn es beim ersten Ballkontakt, innerhalb derselben Aktion, zu einer Doppelberührung kommt, z. B. von den Armen auf ein anderes Körperteil. Wenn es einer Mannschaft nicht gelingt, den Ball ordnungsgemäß zurückzuspielen, erhält der Gegner einen Punkt. Eine Mannschaft kann, sowohl bei eigenem als auch bei gegnerischem Aufschlag, punkten. Der Ball darf mit allen Körperteilen gespielt werden. Sowohl das Pritschen, das obere Zuspiel, als auch das Baggern, das untere Zuspiel, ist möglich. Alles klar Sascha?"
"Alle Klarheiten beseitigt. Ich war immer mehr der intellektuelle Typ, aber das hier scheint mich zu überfordern“.
"Mein Lieblingssport, mal sehen, was ich davon noch kann und hierher mitgebracht und nicht vergessen habe."
Es sollte sich herausstellen, dass Aki, obwohl die kleinste, beim Volleyballspiel allen anderen weit überlegen war. Chandler war ebenfalls ein sehr geschickter Volleyballer. Ein Sport, in dem er wendiger und besser war als Archibald.
Anschließend gingen sie zurück zu ihrer Palmengruppe , und von nun an wollten sie jeden Nachmittag am Volleyballplatz verbringen. Die meisten wollten dort auch ihren Schlafplatz aufschlagen, weil sie zu bequem waren, den Weg jeden Tag zweimal zu gehen. Aber Helen bestand darauf, zum ursprünglichen Ruheplatz zurückzugehen, um dort die Nächte und die meiste Zeit des Tages zu verbringen. Erstens wegen des Wasserfalls, zweitens wegen der Austernbänke, der Geysire, der Limettensträucher und überhaupt wegen des vertraut und lieb gewordenen Obsthains. Und außerdem war der Weg höchstens fünf Kilometer lang.
An nächsten Tag kam es zum ersten unangenehmen Zwischenfall in der Gruppe, der Helen tief beunruhigte. Dass beide Jungs, Archibald und Chandler, immer um Aki herumschwärmten, war offensichtlich. Dass sie um Akis Aufmerksamkeit konkurrierten, wurde immer augenfälliger. Dass diese Rivalität die anfängliche Freundschaft zwischen Archibald und Chandler zerstören würde, war aber nicht vorauszusehen gewesen.
Dass etwas nicht stimmte, konnte sie nicht früher merken. Die giftigen Blicke, die Chandler auf Archibald richtete, wenn dieser einmal wieder bei beider Lieblingswettkampf weiter geworfen hatte als Chandler, leistete sich Chandler nur, wenn er mit dem Rücken zu Gruppe stand. Einmal waren beide losgegangen, um die schweren Kokosnüsse zurückzuholen, wobei jeder seine markierten aufhob. Da fiel Chandler eine Kugel aus der Hand und knallte auf Archibalds Außenrist. Wenn Archibald nicht reaktionsschnell versucht hätte, seinen Fuß vor der niederfallenden Kugel in Sicherheit zu bringen, wäre es schlimm ausgegangen. Ein andermal ging Chandler alleine los, um die Kugeln zum Startpunkt zurückzuwerfen. Helen und Robert waren weg, Aki holte Beeren, Sascha schlief. Chandler schleuderte die ersten drei Kugeln weit genug, so dass sie mehrere Meter vor Archibald in den Sand aufschlugen. Die letzte Kugel nahm er unter den Arm, so als wollte er sie tragen. Archibald drehte sich von ihm weg, sah in Akis Richtung, die zwischen den Beerensträuchern des Obstgartens verschwunden war. Da überlegte Chandler es sich offensichtlich anders und warf die letzte Kugel doch zum Startpunkt. Da er schon ein paar Meter gegangen war, flog diese weiter als die ersten. Chandlers Warnschrei vermischte sich mit dem Ausruf von Sascha.
„Archibald, weg da“, brüllte Sascha.
„Archibald, die Kugel, pass auf“, rief Chandler entsetzt.
Dieser drehte sich um, sah die schwere Kugel auf sich zusausen und versuchte sich mit einem Hechtsprung zu retten. Die Kugel streifte daher nur noch seinen Oberarm.
Das tat weh. Archibald presste die Zähne zusammen und rieb seinen rechten Oberarm. Wütend wollte er den heran laufenden Chandler anfahren, aber der machte ein echt zerknirschtes und schuldbewusstes Gesicht.
„Tut mir leid, Archie. Bitte, bitte. Tut mir leid. Es war ein Versehen. Ich wollte dich ganz bestimmt nicht treffen. So gut könnte ich ja gar nicht zielen.“
Archibald schossen die Tränen des Schmerzes und der Wut ins Auge.
„So was kann passieren“, sagte Sascha, der
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