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Change for a Kill

Change for a Kill

Titel: Change for a Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Amatis
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vor ihren Füßen. Dylan klappte hastig das Visier seines Helmes herunter, das ihn schützte und presste mit einem Fluch Sam an sich, der hustend zusammenbrach. Irgendwoher nahm der Kerl noch die Geistesgegenwart, sich zu verwandeln, sodass er sich auf Dylans Arme retten konnte. Er barg den Kopf des Adlers in seinen Händen, betend, dass er ihn damit vor dem Reizgas bewahren konnte. Es war der harte Stoff, der mit Pfefferspray kombiniert wurde, und somit Mensch wie auch viele Tiere zuverlässig kampfunfähig machte. Die Gefahr von Todesfällen war hoch, doch es war und blieb die einzige Methode, um große Menschenmassen rasch auseinanderzutreiben, ohne von Schusswaffen Gebrauch zu machen.
    Erneut bahnte er sich mit sturer Gewalt seinen Weg durch die schreiende Menge. Diesmal war es leichter, da er relativ rasch die Phalanx seiner Kollegen erreichte und bald fand er sich auf sicherem Gelände wieder. Herrgott, wie er Rassenunruhen hasste!

Samuel kam zu sich, als jemand ihn durchschüttelte und lauthals befahl, er solle sich verwandeln. Zugleich hörte er in der Nähe eine Frau schreien, deren Stimme er kannte. Es war Esther, die zu wissen verlangte, was mit Dave geschehen war.
    „Nun beruhige dich, dein Partner ist längst in der Klinik. Er wird durchkommen. Du wirst durchkommen. Sogar Sammy wird durchkommen. Und jetzt lass dir endlich helfen!“
    Das war Dylan, erkannte er, während er menschliche Gestalt annahm. Sein rascher Wandel hatte ihn vor dem Schlimmsten bewahrt, Adler waren immun gegen Pfefferspray und die meisten Reizgase. Dennoch hatte er eine größere Ladung von dem Zeug eingeatmet. Seine Lungen standen in Flammen, seine Haut brannte überall dort, wo er direkten Kontakt gehabt hatte, und seine Augen tränten. Er überließ sich dankbar dem Sanitäter, der ihn mit kaltem Wasser traktierte, und hatte auch nichts gegen die Atemmaske und ein Schmerzmittel einzuwenden. Seine zahllosen Prellungen, Bisswunden und blutigen Abschürfungen, die er davongetragen hatte, wurden inspiziert, gereinigt und verbunden. Verdammt, der Tag hatte eigentlich gerade erst begonnen und trotzdem fühlte er sich, als wäre er unter eine durchgehende Büffelherde geraten. Was gar nicht so weit von der Realität entfernt war, wie er sich zu erinnern glaubte. Alles schien ein wenig diffus …
    Nach der zügig durchgeführten Versorgung bat man ihn aufzustehen und sich einen ruhigen Platz zu suchen, denn es kamen mittlerweile zahlreiche Verletzte mit Schuss-, Stich-, Biss- und sonstigen Wunden an. Viele von ihnen litten an den Auswirkungen des Reizgases. Samuel folgte willig. Die Reporter, die umherwimmelten und ihn mit Fragen bestürmten, ignorierte er hartnäckig, bis sie von ihm abließen. Er legte sich unter einem Baum am Boden nieder und trieb eine Weile in einem friedlichen Dämmerzustand dahin. Die Welt konnte richtig nett sein, wenn ihn gerade niemand verletzen, foltern oder umbringen wollte …
    „Na, wenn das nicht unser großer Held ist!“
    Er blinzelte träge in das von rotbraunen Haaren umrahmte, stolze Gesicht des Löwenwandlers. Rick hatte sich unbemerkt herangepirscht und ließ sich nun neben ihm nieder, wobei er ihn auf merkwürdige Weise musterte.
    „Hi“, erwiderte Samuel vorsichtig mit einiger Verspätung. Er wusste beim besten Willen nicht, welchen Stand er bei Dylans Team nun hatte.
    „Kein Grund zum Misstrauen, Kleiner. Nach der Nummer eben kannst du ziemlich sicher sein, dass ich dich heute nicht mehr auffressen werde. Ohne dich wären Dave und Esther jetzt tot.“
    „Ohne euch wäre ich auch tot“, schwächte er ab. „Danke, dass du mit Annika gekommen bist und geholfen hast.“
    „Das war mein Job, außerdem bin ich lediglich Dylan gefolgt, damit der keinen Unfug macht. Dein Job wäre es gewesen, dich auf einem netten Baum wie diesen hier zu hocken und uns Liveberichte über die Lage aus der Vogelperspektive zu funken. Davon, ein Stierkämpfchen zu wagen, war nie die Rede gewesen.“
    „Ich konnte die beiden nicht verrecken lassen und ihr wärt nicht rechtzeitig gekommen“, verteidigte sich Samuel matt.
    „Du hättest Esther zurücklassen und davonfliegen können statt dich von Steppenwölfen annagen und von Bisons beinahe aufspießen oder niedertrampeln zu lassen. Du hast sie beschützt und genau deshalb bist du ein Held. Und ein Schwachkopf, aber das verzeihen wir dir.“ Rick lachte und schlug ihm auf die Schulter, dass Samuel beinahe bei seinem Versuch, sich aufrecht hinzusetzen, mit der

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