Change for a Kill
beherrschten alle Frauen solch einen ich werde dich gesund päppeln, wenn du schon dumm genug warst, dir das Knie aufzuschlagen und Widerstand ist zwecklos -Ton. Glücklicherweise war er nicht mit Helen verwandt, darum beließ sie es bei einem weiteren strafenden Blick und wandte sich danach dem zu, was er ihr mitgebracht hatte. Er durfte sich Handschuhe anziehen und ihr beim Auspacken helfen. Es kam nichts zum Vorschein, das in irgendeiner Hinsicht überraschend gewesen wäre – jene Kleidung, die Brandon beschrieben hatte, ein Schlafsack, Make-up, eine Zahnbürste. In der Stofftasche befanden sich allerdings auch die fehlende Uhr und die Ohrringe.
„Stellt sich die Frage, ob der Mörder oder Keyla selbst sie dort hineingetan haben“, murmelte er.
„Warum sollte er ihr die Sachen abnehmen, um sie dann doch wegzuschmeißen?“, fragte Helen skeptisch.
„Um uns zu verwirren. Ich bin mir sehr sicher, dass die beiden Taschen erst im See gelandet sind, nachdem ich ihn abgesucht hatte. Der Bastard spielt mit uns. Ich kann ihn regelrecht vor mir sehen, wie er die gesamte Menschheit verachtet und sich für klüger als alle anderen hält. Für seine Opfer empfindet er Mitleid, wir hingegen sind sein Spielzeug, seine Marionetten.“
„Was für ein Typ wird er wohl sein?“, fragte sie nachdenklich. „Ich meine, zu welcher Rasse wird er gehören? Eher ein Einzelgänger, oder?“
„Möglich. Vielleicht ist er aber auch Mitglied eines Rudels oder einer Herde und verbirgt sich hinter der Maske eines guten Freundes, treuen Familienvaters … Intelligente Psychopathen beherrschen die Kunst der perfekten Anpassung und hinterher sagt stets jeder von dem hätte ich das nie geglaubt. “
Er nickte ihr zu und zog die Handschuhe aus. „Ich gehe hoch. Wenn etwas ist, sag Bescheid, ich hoffe, die anderen kommen auch bald.“
„Kein Problem. Die Analyse der Federn müsste übrigens auch bald durch sein.“
„Alles klar.“ Samuel verabschiedete sich und ging hoch zur Etage der Mordermittlung, die weiterhin vollständig verwaist war. Um sicherzugehen, dass Dylan ihm nachher keine Vorwürfe wegen seines Alleingangs machen konnte, tippte er ihm mühsam eine SMS zusammen. Danach widmete er sich den Fallakten und wartete, was als nächstes geschehen würde.
Hab Keylas Sachen im See gefunden, bin im Hauptquartier.
Dylan las die SMS zwei Mal, um sicherzugehen, dass er sie richtig verstanden hatte und beschloss spontan, die fruchtlosen Verhöre aufzugeben. Keiner der Bisonwandler hatte bislang einen einzigen Ton von sich gegeben und die Steppenwölfe zeigten sich nicht minder stur. Niemand wollte erzählen, warum es überhaupt zu diesem Ausbruch von Gewalt gekommen war, etwas, was Dylan in dieser Form noch nie erlebt hatte. Für gewöhnlich waren alle glücklich, die Gegenseite mit wüsten Beschuldigungen zu überhäufen.
„Lasst sie laufen“, wies er Rick und Annika an. Larry und Mike waren bereits nach Hause gefahren, da deren Rudelführer keine zwei Minuten für seine Verhöre gebraucht hatte – die beteiligten Leopardenwandler waren offenbar zufällig mit ins Gedränge geraten, hatten sich spontan mitreißen lassen und noch alle erreichbaren Artgenossen herbeigerufen. Sie wussten nichts darüber zu sagen, warum der Konflikt überhaupt entstanden war.
Dylan hielt Ausschau nach Jackson, seinem Vorgesetzten, der bei den Auseinandersetzungen leicht verletzt worden war. Als er ihn nicht fand, gab er seinen Leuten entnervt das Zeichen zum Aufbruch. Vermutlich sprach Jackson gerade mit der Presse und versuchte für ein paar dramatische Fotos heldenhaft zu lächeln.
„Es gibt Tage, da möchte man einfach bloß die Taste zum Vorspulen finden“, knurrte er. Annika tätschelte ihm lachend die Wange.
„Komm schon, Großer, wir sind nicht dafür zuständig, das Chaos hier aufzuräumen. Ärger dich nicht, sondern freu dich, dieser Tag hätte deutlich schlimmer ausgehen können.“
„Flirtest du schon wieder mit meiner Frau?“ Rick zog Annika in seine Arme und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss, bei dem Dylan beinahe neidisch werden könnte. Hastig verdrängte er dieses sinnlose Empfinden. Verdammt, vielleicht sollte er sich einen netten Gepard suchen, der sich problemlos ins Rudel integrieren ließ und auch sonst keinerlei Schwierigkeiten mit sich brachte. Der Dylans Beruf respektierte und sich nicht daran störte, häufig allein zu bleiben. Jemand, mit dem er Sex haben konnte, ohne sich um irgendetwas Gedanken machen zu
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