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Change for a Kill

Change for a Kill

Titel: Change for a Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Amatis
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Lebewesen lieferte. Diese Fragmentierungen ermöglichten es, zwischen zwei vollkommen verschiedenen Lebensformen hin- und herzuwechseln.
    „Das hier ist Sammys DNA. Vielleicht könnt ihr erkennen, dass es Abweichungen zu Säugetier-DNA gibt, aber das ist unwichtig. So, und auf diesem Blatt seht ihr den Aufbau bei der fremden Feder.“
    Dylan betrachtete das, was auf dem ersten Blick wie ein chaotisches Durcheinander von unförmigen Punkten wirkte, bis Helen begann, mit einem Farbstift verschiedene Gruppierungen einzukreisen.
    „Jetzt wird deutlich, dass es ein regelmäßiges Muster besitzt, nicht wahr? Ich hatte erst gedacht, dass diese Feder von einem Vogelwandler stammt, der extrem starker radioaktiver Strahlung ausgesetzt gewesen war, doch selbst dafür ist die Fragmentierung viel zu stark und eben auch zu gleichmäßig. Ehrlich gesagt ist es ein Wunder oder der Beweis für Magie, wie solch zerstörte Geninformationen etwas hervorbringen konnte, das äußerlich vollkommen normal wirkt.“
    „Sam? Was ist los?“, fragte Annika plötzlich. Dylan drehte sich um. Sam stand wie erstarrt da und fixierte die Blätter. Er war leichenblass, sein Gesicht spiegelte Entsetzen wider.
    „Ich weiß, was das ist“, flüsterte er rau. „So etwas habe ich in Büchern gesehen – ich hatte ursprünglich Biochemie und Genetik studiert und …“ Er fuhr sich mit beiden Händen über die Stirn, offenkundig fassungslos.
    „Sammy, spuck’s aus, wovon sprichst du?“, fragte Rick drängend. Auch Dylan hätte ihn am liebsten gepackt und durchgeschüttelt.
    „Multiple Wandlergenetik“, erwiderte Sam. „Nachkommen von Eltern verschiedener Rassen. Normalerweise folgen die Kinder in solchen Fällen der Rasse der Mutter, in Ausnahmefällen können Söhne ihren Vätern nachschlagen. Aber ganz zu Anfang unserer Geschichte soll es Wandler gegeben haben, die fähig waren, zwei oder sogar noch mehr verschiedene Tierformen anzunehmen. Es gibt wilde Theorien, dass die Multiplen Wandler keine menschliche Gestalt annehmen konnten oder zu Chimären aus verschiedenen Tieren wurden. Bewiesen wurde davon gar nichts. Viele Forscher glauben heute, dass alles genetische Material von angeblichen Multiplen Wandlern reine Fälschungen seien.“
    Nun starrten sie alle fassungslos die unschuldig wirkende Feder an und versuchten zu begreifen, was das bedeuten würde, sollte Sam Recht haben. Doch dafür klang es einfach zu plausibel.
    Vor rund hundertfünfzig Jahren hatte der Menschheit die Stunde Null geschlagen. So nannte man im Nachhinein das Unglück, dessen Ursache nie vollständig geklärt werden konnte. Tatsache war: Am 23. April, um 17.19 Uhr, wurde die gesamte Erde von einer Art kosmischen Strahlung erfasst. Ein Drittel aller Menschen und Tierarten, vor allem Insekten und Fische, starben sofort, weitere Millionen Individuen folgten im Verlauf weniger Monate. Ein gutes Drittel der Menschen blieb unberührt, offenbar immun gegen die Strahlen. Beim Rest der Männer, Frauen und Kinder veränderten sich die Gene. Bei den Erwachsenen blieb dies ohne weitere äußerlich erkennbare Auswirkungen, doch Kinder bis etwa vierzehn Jahren entwickelten die Fähigkeit, eine Tiergestalt anzunehmen. Welche, schien völlig willkürlich ausgeprägt zu sein, selbst bei eineiigen Zwillingen kamen alle möglichen verschiedenen Säugetierarten vor, die kleinsten davon Füchse und Marder. Nicht einmal die Verteilung von Pflanzenfressern und Raubtieren besaß irgendein erkennbares Muster. Bei den Nachkommen dieser Kinder der ersten Stunde fanden sich Wandler, die keiner Säugetierart angehörten, vornehmlich Raubvögel, aber auch einige Reptilien waren darunter. Erst ab der dritten Generation vererbten sich die Rassen von der Mutter auf die Nachkommen.
    Damals gab es blutige Konflikte zwischen Wandlern und normalen Menschen, die allesamt damit endeten, dass die Wandler sich Territorien suchten, die sie für sich beanspruchten und freiwillig strikt von den Nichtwandlern getrennt lebten. Die technischen Errungenschaften konnten weitestgehend erhalten werden, es fand heutzutage reger Handel mit den normalen Menschen stand. Doch sozialer Kontakt gleich welcher Sorte wurde von beiden Seiten strikt abgelehnt.
    Der Krieg mit den Vogelwandlern hatte für schwere Verluste aller Beteiligten gesorgt. Seit Frieden herrschte, vermehrten sich vor allem herdenbildende Wandler rasant, dass der Platz langsam eng wurde. Aus diesem Grund hatten sich die Territorialkämpfe in den letzten

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