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Changelings

Changelings

Titel: Changelings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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als hätten unsere Zweifel doch einem ganz bestimmten Zweck gedient. Als ob wir möglicherweise aus einem ganz besonderen Grund zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort waren.«
    »Um die Interessen der Firma wahrzunehmen ...«
    Verärgerung huschte kurz über die hohe Stirn und den asketischen
    Mund des Doktors. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich derart
    schnell, daß Braddock schon befürchtete, er hätte einen
    Schmerzanfall erlitten. Schließlich hatte er sich durch das
    Planetenbeben schwerste Verletzungen zugezogen. »Nein, mein
    Junge, ich meine einen noch höheren Zweck. Wir waren Zweifelnde,
    und die positive Macht Petaybees hat uns zum Glauben geführt. Ich begreife jetzt, daß wir als Zeugen dorthin geführt wurden. Deshalb ist es jetzt auch unsere Pflicht, auszuziehen auf die Welten und
    anderen diese Nachricht zu verkünden. Ja, es obliegt nun uns, dafür zu sorgen, daß auch andere Kontakte zu Petaybee herstellen, auf daß der Planet seinen Einfluß noch über jene wenigen abgeschiedenen Siedler hinaus erweitern kann, denen wir dort begegnet sind.«
    »Aber ... äh, ich hatte eigentlich nicht den Eindruck, daß man dort noch mehr Leute haben wollte.«
    »Die Siedler vielleicht nicht. Die möchten dieses Wunder
    eifersüchtig für sich behalten, damit Petaybee ihnen allein dient.
    Aber was den Planeten selbst betrifft - aufgrund dieser Selbstsucht
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    seiner Bewohner hat er nicht viel Gelegenheit, seinen Einfluß auch auf andere auszudehnen. Das aber ist unser Ziel.«
    »Unseres?«
    »Während ich hier gelegen habe und noch einmal alles
    durchgegangen bin, was uns auf Petaybee widerfuhr, bin ich zu
    einigen unausweichlichen Schlüssen gelangt - keineswegs nur zu
    jenen, von denen ich Ihnen gerade erzählt habe. Einer davon lautet, daß ich die mir zur Verfügung stehenden Mittel und Möglichkeiten dazu einsetzen muß, zu helfen, und zwar so selbstlos wie möglich, um dafür zu büßen, daß ich mich an Petaybee versündigt habe.
    Aber mein gesundheitlicher Zustand«, mit einem Wedeln der Hand
    wies er auf seine Beine, die vor ihm auf dem Bett ausgestreckt waren, »hindert mich daran, dabei jene aktive Rolle zu spielen, die ich nur zu gern übernehmen würde. Außerdem ist da noch die Tatsache zu berücksichtigen, daß mein Name und meine Verbindung zur Firma möglicherweise als Interessenkonflikt im Zusammenhang mit
    unserem Vorhaben ausgelegt werden könnten. Und damit diese
    Verbindung mir bei meiner Buße nicht im Weg steht, muß ich damit
    anfangen, indem ich Sie entlasse.«
    »Ich fürchte, ich verstehe Sie nicht recht, Dr. Luzon«, erwiderte Braddock vorsichtig. Normalerweise fiel es ihm nie schwer, genau
    zu ermitteln, in welchem Punkt er den Erwartungen seines
    Arbeitgebers nicht entsprochen und diesen unglücklich gestimmt
    hatte. Aber der Doktor hatte ihm keinerlei Hinweis darauf gegeben, der in Braddock den Verdacht hätte aufkeimen lassen können, daß er vor seiner Entlassung stand. Ja, nicht einmal die strahlende, gütige Miene seines intelligenten Gesichts schien etwas von jemandem zu haben, der soeben einen anderen hinauswarf.
    »Nur damit man Sie nicht mehr mit mir in Verbindung bringt,
    natürlich«, fügte Dr. Luzon hastig hinzu, als er Braddocks Verwirrung bemerkte. »Tatsächlich möchte ich nicht, daß irgend jemand auch nur ein Sterbenswörtchen darüber erfährt, daß ich Sie in ein Geschäft einschleusen werde, welches es uns erleichtern wird, unser gemeinsames Anliegen in die Tat umzusetzen, nämlich den
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    Menschen dabei behilflich zu sein, die Zauber von Petaybee für sich zu entdecken.«
    Braddock starrte seinen ehemaligen Arbeitgeber verständnislos an.
    »Sehen Sie, Braddock, ich werden Sie nämlich in einem Geschäft
    unterbringen. Im Transportgeschäft. Damit Sie sich ungehindert im ganzen Sonnensystem sowie allen anderen von der Firma
    kontrollierten Gebieten bewegen können.«
    »Das würden Sie für mich tun, Dr. Luzon?« Sofort hellte seine
    Miene sich etwas auf. »Ach so! Damit ich anderen von dem Planeten erzählen kann, nicht wahr, Doktor?«
    »Ganz genau, Braddock. Vollkommen richtig. Sie werden eine Firma
    gründen, die Sie in die Lage dazu versetzt, jenen, die nach dem
    Nirvana suchen, das nur Petaybee zu bieten hat, dazu zu verhelfen, auf den Planeten zu gelangen. Eine Transportfirma. Wohlan! Ich
    verstehe ja das eine oder andere davon, wie Menschen so denken
    und wie man sie diskret dazu ermutigt, das Richtige zu tun. Einige Leute werden wir

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