Changes (Beachrats: Teil 6)
gut.
»Seht ihr, das ist in meinen Augen die einzig wahre Art, um Geschichte zu lernen«, sagte Justin. »Ich muss einen Aufsatz für meinen Geschichtskurs schreiben und ich glaube, ich schreibe ihn zu diesem Thema.«
»Ich dachte, in deinem Kurs geht es nur um die erste Hälfte der amerikanischen Geschichte?«, fragte Brian.
»Oh, stimmt.«
»Wir werden den Ort besuchen, an dem die Schlacht von New Orleans im Zweiten Unabhängigkeitskrieg stattfand«, warf mein Dad ein. »Vielleicht interessiert dich das, Justin.«
»Cool.«
»Warum ist das Museum eigentlich hier, Dad?«, fragte ich. »Warum nicht in Washington oder irgendwo anders?«
»Dahinter steckt eine ziemlich interessante Geschichte. Weißt du, wer Andrew Higgins war?«
»Nein, aber ich habe gesehen, dass die Straße da draußen nach ihm benannt wurde.«
»Das stimmt. Ihm gehörte die Fabrik, in der die Landungsboote hergestellt wurden. Ein Historiker, Stephen Ambrose, der an der UNO arbeitete und der Biograf von Präsident Eisenhower und Präsident Nixon war, war die treibende Kraft dahinter, das Museum hier zu errichten. Er initiierte 1991 eine Stiftung, die das Museum inhaltlich und organisatorisch vorbereitete.«
Wir gingen gemeinsam durch das Museum und die Jungs waren an den Exponaten sehr interessiert. Nach einer Weile kam Cherie zu mir und hakte sich bei mir ein.
»Kevin, das langweilt mich hier zu Tode«, flüsterte sie mir zu. »Lass uns einen Kaffee trinken gehen. Ich würde mich sowieso gerne hinsetzen.«
Ich stimmte zu und nachdem ich Rick gesagt hatte, was wir vor hatten, verließen wir das Museum und suchten uns ein kleines Café in der Nähe.
»Niemand hat mir gesagt, dass ich so schrecklich müde werden würde«, sagte sie und ließ sich auf den Stuhl fallen.
»Ich hatte den Eindruck, dass du gestern Abend ziemlich erledigt warst.«
»Ich kann dir gar nicht beschreiben, wie erledigt ich war. Und so geht es mir jeden Tag. Angeblich soll das nur im ersten Trimenon der Schwangerschaft vorkommen, aber ich bin erst in der fünften Woche. Am Ende des Tages fühle ich mich, als würde ich so eine Bleischürze tragen, die man zum Beispiel beim Zahnarzt über gelegt bekommt, wenn sie Röntgenaufnahmen machen.«
»Wie viele Wochen dauert eine Schwangerschaft?«
»Wenn alles gut geht, 40 Wochen.«
»Wenn alles gut geht? Macht sich dein Arzt Sorgen?«
»Nein, überhaupt nicht«, versicherte sie mir. »Alles ist genau so, wie es sein sollte. Will raucht wegen mir übrigens im Haus und im Wagen nicht mehr.«
»Das ist gut. Ist er immer noch aufgeregt?«
»Verarschst du mich? Er ist wahnsinnig aufgeregt. Vielen Dank übrigens nochmal für die Rolle, die du dabei gespielt hast.«
»Ich habe schon unangenehmere Sachen gemacht«, sagte ich und Cherie lachte.
Wir tranken unseren Kaffee aus und gingen zu den anderen zurück. Sie hatten in der Zwischenzeit auch genug von diesem Museum und wir stiegen in den Wagen.
Unser nächster Stopp nach dem Mittagessen war die Confederate Memorial Hall . Das Museum lag nur ein paar Blocks vom National WWII Museum entfernt.
Das Gebäude sah von außen mehr wie ein Mausoleum aus. Im Inneren war es nicht weniger gruselig, wie ich finde. Es war das älteste Konföderierten-Museum des Landes und hatte nach Richmond die zweitgrößte Sammlung. Jefferson Davis, der Präsident der Konföderierten, wurde nach seinem Tod im Jahr 1889 in diesem Gebäude aufgebahrt und über 50.000 Trauernde erwiesen ihm hier die letzte Ehre.
»Dieser Kerl muss mein Uropa gewesen sein«, sagte Justin und zeigte auf die Plakette, die an Jefferson Davis‘ Totenwache erinnerte.
»Ja, klar«, sagte Alex.
»Es könnte sein«, sagte Justin. »Mein Nachname ist schließlich auch Davis.«
»Jungs, seid ihr schon einmal in Beauvoir gewesen?«, fragte mein Dad.
»Nein, Sir«, antwortete Alex. »Was ist das?«
»Es ist Jefferson Davis‘ letzter Wohnsitz in Biloxi, Mississippi, gewesen und liegt direkt auf eurem Heimweg. Ich glaube, es wäre einen Zwischenstopp wert.«
»Was gibt es dort, Grandpa?«, fragte Brian.
»Unter anderem ein Museum und die Jefferson Davis Presidential Library . Die Bibliothek habe ich selbst noch nicht gesehen, aber ich habe gehört, dass sie großartig sein soll.«
»Der Bürgerkrieg und die Konföderation könnte mich interessieren«, sagte Justin. »Vor allem, weil mein Uropa der Präsident davon war. Der Kram hier ist wirklich cool.«
»Schatz, ich muss nach Hause«, sagte Cherie zu Will. »Ich bin
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