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Changes (Beachrats: Teil 6)

Changes (Beachrats: Teil 6)

Titel: Changes (Beachrats: Teil 6) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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wirklich bemerkte. Ich schwor mir, mehr auf ihn zu achten.
    »Halt jetzt still«, sagte ich, nachdem ich mit dem Rasierschaum fertig war. »Ich möchte dich nicht schneiden.«
    »Okay«, stimmte er zu.
    Ich setzte den Rasierer an seiner Wange an und machte den ersten Zug. Anscheinend kitzelte es ihn und er lachte. Ich hörte auf und wartete, bis er sich wieder beruhigt hatte, dann machte ich weiter. Ich kann mich selbst ziemlich schnell rasieren, aber es bei jemand anderem zu tun, ist etwas völlig anderes.
    Aus dem Augenwinkel heraus sah ich, wie Denny eine Erektion bekam. Ich ignorierte sie einfach weiter und er spielte auch nicht damit rum. Ich konzentrierte mich darauf, ihn zu rasieren, ohne ihn zu schneiden, aber dann zitterte Denny einen Augenblick lang und er wurde feuerrot. Plötzlich fing er an zu weinen.
    Was zum Teufel ist hier los , fragte ich mich selbst. Ich hatte ihn nicht versehentlich geschnitten.
    »Warum weinst du?«, fragte ich und gab mir große Mühe, zärtlich und besorgt zu klingen.
    »Es tut mir leid, Alex. Ich habe es nicht absichtlich getan. Es war ein Unfall und ich konnte nichts dagegen tun.«
    Ich hatte keinen blassen Schimmer, wovon er sprach.
    »Was hast du getan, Bubba?«, fragte ich.
    Er antwortete nicht, aber er sah an sich herab. Ich folgte seinem Blick und verstand, was passiert war. Er war gekommen und an der Spitze seines Penis konnte man noch Sperma sehen.
    »Bist du sauer auf mich?«, fragte er besorgt.
    »Nein, ich bin nicht sauer auf dich«, sagte ich. »Komm, lass uns das fertig machen. Danach können wir reden, okay?«
    Denny nickte.
    Der arme Kerl war unendlich verlegen und ich nahm mir vor, das zu ändern. Schweigend rasierte ich ihn zu Ende, dann trockneten wir uns ab und verließen das Badezimmer.
    Als wir ins Wohnzimmer zurück kamen, lagen Seth und Curt noch immer auf der Couch. Irgendjemand hatte sie jedoch zugedeckt. Wir gingen weiter in die Küche und ich sah, wie sich David eine Tasse Kaffee einschenkte. Während Denny den Kühlschrank nach Saft durchsuchte, gab ich David einen Kuss.
    »Denny und ich gehen raus, okay?«, flüsterte ich David zu. »Ich erzähle dir nachher unter vier Augen, was passiert ist, aber jetzt muss ich erst mal mit ihm reden.«
    David schenkte mir eines seiner bezaubernden Lächeln.
    »Ich habe mich schon gefragt, wann du endlich anfängst, mit ihm zu arbeiten«, flüsterte er zurück.
    Ich lachte ein bisschen und Davids Grinsen wurde breiter. Ich gab ihm noch einen Kuss, dann verließen Denny und ich das Apartment. Wir gingen in den Garten, um uns zu unterhalten.
    »Denny, was heute Morgen unter der Dusche passiert ist, ist nichts, wofür man sich schämen müsste, Bubba«, sagte ich. »So etwas passiert Kerlen ständig. Es war ein spontaner Orgasmus. Das passiert zwar nicht jedem, aber einer Menge Jungs passiert so etwas.«
    »Liegt es daran, dass ich schwul bin?«, fragte er.
    »Nein, natürlich nicht. So etwas passiert auch Typen, die hetero sind. So etwas passiert ständig.«
    Ich wusste nicht, warum ich davon so überzeugt war. Was wusste ich schon von Hetero-Kerlen? Aber ich dachte mir, dass das eher so ein Männer-Ding als ein Schwulen-Ding war.
    »Vielleicht passiert so etwas ständig, aber es ist trotzdem schrecklich peinlich.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Mir ist das mal in der Schule passiert, mitten im Unterricht. Und wenn du Klamotten an hast, ist es nicht nur peinlich, sondern auch noch eine verdammte Sauerei. Überleg mal, Den. Das, was wir gemacht haben, war etwas ziemlich Intimes, verstehst du? Hätte ich vorher nachgedacht, was ich vermutlich hätte tun sollen, hätte ich gesagt, dass du dich anziehen sollst und ich hätte dich am Waschbecken vor dem Spiegel rasiert, damit du auch sehen kannst, was ich da mache. Wie immer habe ich aber nicht nachgedacht, sondern gleich gehandelt. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Der Punkt ist, dass du nichts Falsches getan hast und dir muss auch nichts peinlich sein. Das meine ich ernst.«
    Er sagte nichts, sondern sah mich nur schweigend an.
    »Bist du okay?«, fragte ich.
    »Erzähl es nicht den anderen, okay?«, fragte er schließlich.
    »Sie werden es nie von mir erfahren«, versprach ich ihm. »Aber weißt du was? Sobald du aufhörst, dich dafür zu schämen, wirst du selbst denken, dass es ziemlich lustig war. Denn genau das war es eigentlich. Du wirst es ihnen selbst erzählen. Wollen wir wetten?«
    Er war einen Augenblick lang ruhig, dann lächelte er.
    »Wenn ich so recht

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