Changes (Beachrats: Teil 6)
sehen. Ich habe dir schon erzählt, dass sie Pflegekinder aufnehmen. Schwule Pflegekinder, um genau zu sein. Was hältst du davon, wenn ich sie frage, ob sie für Ronnie ein Zimmer frei haben? Zumindest für eine Weile.«
»Ich kann ihnen nichts bezahlen«, sagte sie sofort.
»Ich weiß. Geld wäre auch überhaupt kein Thema.«
Ich wusste, dass Kevin und Rick nur widerwillig Geld annehmen würden, wenn überhaupt. Aber ich hatte vor, das zu übernehmen. Ich würde sie nie um diesen Gefallen bitten, ohne ihnen zumindest anzubieten, die Kosten für Ronnie zu tragen.
»Das könnte eine Menge Probleme lösen, Dr. Miller«, sagte sie. »Dass mein Mann mit Ronnie nichts zu tun haben möchte, brauche ich wohl nicht extra zu betonen.«
Sie schwieg einen Augenblick und dachte nach.
»Ich glaube, das könnte die Antwort auf meine Gebete sein.«
»Das glaube ich auch«, antwortete ich.
Und ich bin mir sicher, dass es die Antwort auf Ronnies Gebete ist , dachte ich.
Als wir in Florida ankamen, ging alles drunter und drüber. Ich hatte kaum Zeit, Kevin und Rick zu begrüßen. Am Donnerstag fand eine Cocktail-Party statt und anschließend fuhren wir alle zusammen essen. Danach fuhren Kevin und Rick nach Hause, Ed und ich fuhren mit den Goodwins nach Destin zurück. Erst am Freitag Vormittag ergab sich eine Gelegenheit, um in Ruhe mit Kevin und Rick zu reden.
»Mom, du wirkst ziemlich gestresst«, sagte Kevin zu mir. »Und was soll das mit diesem Termin? Was ist los?«
Ich hatte Kevins Sekretärin angerufen und um einen Termin in Kevins Büro gebeten. Ich wusste, dass so viele Leute in ihrem Haus waren, dass man kaum ein paar Minuten lang ungestört reden konnte. Rick war natürlich ebenfalls da.
»Entschuldige, wenn das mit dem Termin ein bisschen melodramatisch wirkt«, sagte ich. »Aber ich muss mit euch beiden ungestört reden. Ich brauche eure Hilfe bei einem Kind.«
Ich gab ihnen so viele Einzelheiten wie ich nur konnte und es dauerte fast eine halbe Stunde, um alles zusammen zu fassen. Kevin und Rick hörten mir jedoch aufmerksam zu.
»Nehmt ihr ihn?«, fragte ich, nachdem ich ihnen gesagt hatte, was meiner Meinung nach mit Ronnie passieren sollte.
»Mom, wie kannst du das nur fragen?«, fragte Kevin. »Natürlich nehmen wir ihn.«
Dann wandte er sich Rick zu.
»Das werden wir doch, oder?«
»Beth, ich wäre ein bisschen enttäuscht, wenn du auch nur einen Moment gedacht hast, dass wir nein sagen könnten.«
»Ich weiß, Jungs. Aber Ed und ich wollen uns nicht in euer Leben oder in das Leben von Will und Cherie einmischen. Schon als ich von ihrem Fertilitätsproblem gehört hatte, wollte ich schreien, dass sie dich dazu bringen sollen, dein Sperma zu spenden, Kevin. Aber ich habe die Klappe gehalten. Ed ging es genauso. Wir sind aber froh darüber, dass sie selbst zur gleichen Entscheidung gekommen sind und das alles so geklappt hat. Ich wollte euch nicht unter Druck setzen, Jungs.«
»Wann können wir ihn hier her holen?«, fragte Rick.
»Nächstes Wochenende ist Mardi Gras . Ihr kommt alle nach New Orleans, oder? Ich hole Ronnie am Sonntag Nachmittag, wenn wir nach Hause kommen, bei seinen Großeltern ab. Er kann bei uns bleiben, bis ihr kommt. Ihr hattet vor, am Samstag zu kommen, oder?«
»Ja, genau«, sagte Kevin. »Er kann mit uns dann am Aschermittwoch zurück fahren.«
»Ich werde die Medikamente bei ihm absetzen. Kurzfristig hatte es Sinn gemacht, aber es ist nicht das, was er braucht und es schadet ihm mittlerweile mehr. Vielen Dank, Jungs.«
»Meinst du, dass er sich hier wohlfühlen wird?«, fragte Kevin.
»Definitiv. Er hat Alex und Justin schon kennengelernt, als er im Krankenhaus war und er mag sie sehr. Jedes Mal, wenn ich ihn sehe, fragt er nach ihnen.«
»Jeder, der die beiden jemals getroffen hat, mag sie«, sagte Rick.
»Ich weiß, Rick. Ich bin Zeuge der Verwandlung gewesen, die sie letztes Jahr bei Seth bewirkt haben. Ich war dabei. Deshalb weiß ich, dass ihr diesen Jungen retten werdet. Ihr habt hier eine Umgebung, die ihm mehr Gutes tun wird als zehn Psychiater.«
»Die Jungs werden ausflippen, wenn sie erfahren, dass sie einen neuen Bruder bekommen«, sagte Kevin. »Ich nehme an, er hat keine anderen Probleme? Schulische zum Beispiel?«
»Soweit ich weiß nicht. Ich habe den Eindruck, dass er ein intelligenter Junge ist und er ist auch nicht tuntig. Ich bezweifle, dass er in der Schule gemobbt wird oder so etwas. Er ist wirklich ein guter Junge, der eben zufällig schwul
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