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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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vorsichtig die Kette aufschloss, die sie ihm um einen Knöchel gelegt hatten.
    Geran hielt ihn am rechten Arm fest. Pyanfar runzelte die Stirn, beunruhigt darüber, dass ein männliches Wesen auf dem Schiff war, mit all den Gedanken, die
dadurch
hervorgerufen wurden. Chur und Geran zeigten sich ungewöhnlich freundlich ihm gegenüber, und schon das stellte eine Gefährdung dar.
    »Gebt gut acht!« sagte Pyanfar. »Bringt es in den Op-Raum, und achtet auf das, was ihr macht!« Sie bückte sich und hob selbst das Symbolbuch auf, während die anderen das Geschöpf durch die Tür führten.
    Der Außenseiter blieb im Eingang plötzlich stehen, und Chur und Geran tätschelten seine haarlosen Schultern und ließen ihn für einen Moment ruhig überlegen; was die richtige Maßnahme zu sein schien. Er blieb für eine geraume Weile stehen, blickte in beide Richtungen den Korridor hinab, schien erstarrt zu sein, entschied sich dann aber auf neues Drängen hin - »Komm schon!« sagte Geran mit der sanftestmöglichen Stimme und zog sehr leicht an ihm -, zu kooperieren und sich in den Gang und Richtung Op-Raum führen zu lassen. Pyanfar folgte mit dem Buch unterm Arm und machte ein finsteres Gesicht wegen der Kosten, die der Außenseiter ihnen bereits verursacht hatte, und auch wegen des verzagten Gefühls, dass sie sich vielleicht in allen ihren Annahmen irrte. Sie hatten bereits viel zuviel dafür bezahlt.
    Und was dann? - Ihn nach allem doch den Kif zurückgeben, die Achseln zucken und vorgeben, es sei nichts gewesen?
    Der Außenseiter stutzte mehr als einmal auf dem Wege und sah sich dabei jeweils so ausgiebig um, als gingen ihm die Dinge zu schnell vonstatten und er musste sich erst eine Übersicht verschaffen. Chur und Geran ließen ihn auch immer wieder stehen bleiben, wenn er wollte, drängten ihn nie zur Eile, bewegten ihn dann auf sanfte Weise, weiterzugehen.
    Das Geschöpf ging ihretwegen - vielleicht, dachte Pyanfar griesgrämig, wartete es den rechten Augenblick ab, testete ihre Reflexe und prägte sich die Korridore ein - wenn sein Verstand dazu ausreichte.
    Sie brachten ihn in den Op-Raum, vor all die Pulte und die schimmernden Lichter, und wieder stutzte er und atmete schwer, sah sich um. Jetzt, glaubte Pyanfar, bekamen sie möglicherweise Schwierigkeiten; aber nein, er ließ sich weiterführen und in einen der Sessel an der abgeschalteten Frachtmonitorkonsole setzen, dicht an dem Tisch, wo Hilfy an dem Übersetzer arbeitete und eine Zahlenfolge über den Schirm laufen ließ. Der Außenseiter sackte in sich zusammen, sobald er saß, wirkte betäubt und schwitzte überreichlich, eingewickelt in die Decke, die er fest um sich geschlungen hielt. Pyanfar trat an die Armlehne des Sessels; sein Kopf ruckte augenblicklich hoch, als sie dort stand, und Wachsamkeit kam wieder in die Augen. Mehr als Wachsamkeit - Angst. Er erinnerte sich daran, wer ihn verletzt hatte. Er kannte sie als Individuen, auch über einen Kleiderwechsel hinaus. Zumindest das.
    »Hai«, sagte Pyanfar auf ihre beste Freundmit-Außenseitern-Art, tätschelte seine haarlose und schwitzende Schulter, fegte Hilfy zur Seite, als sie sich dem Übersetzter näherte, einem billigen und austauschbaren Aufsatzgerät, per Kabel mit einem ihrer nicht so billigen Scanner verbunden. Sie schaltete auf
Löschen,
beseitigte damit Hilfys Zahlen, drückte dann auf den Knopf für zweifüßige Intelligenzen, mit der Strichfigur eines langgliedrigen Wesens darauf. Dasselbe Bild erschien auf dem Schirm. Sie rief das nächste ab, das eine Hani in fotografischer Abbildung zeigte, und deutete auf sich selbst.
    Er begriff. Seine Augen glänzten vor Furcht. Er schlang die Decke noch fester um sich und machte einen schwankenden Versuch, seine Füße wieder auf den Boden zu setzen und aufzustehen. Er langte nach der Maschine. »Lasst es los!« sagte Pyanfar, und Chur half ihm auf. Er ignorierte sie alle, beugte sich über den Tisch und hielt eine zitternde Hand über die Tastatur. Der ganze Arm zitterte. Er drückte auf einen Knopf.
    Schiff.
Er blickte auf, und seine Augen suchten in den ihren nach Begreifen.
    Pyanfar nahm vorsichtig seine fremde Hand - ganz vorsichtig -, aber er ließ die Berührung zu. Sie streckte seinen Zeigefinger aus und führte ihn zum Löschknopf, dann wieder zurück zum
Schiffsknopf.
Er befreite die Hand und suchte, und das Zittern der Hand wurde heftig, während sie über die Tasten glitt.
Gehende Gestalt,
drückte er.
Schiff - gehende

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