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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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zentralen Korridor entlang zu ihrer Tür.
    »Tante«, folgte ihr Hilfys Stimme. Sie blieb mit der Hand auf der Schließplatte stehen und wandte sich mit mürrischem und abwehrendem Blick um.
    »Die Reparaturmannschaft ist unterwegs«, sagte Hilfy schnell. »Ich dachte, du wolltest das wissen. Die Nachricht kam gerade.«
    »Hast du oben Wache gesessen?«
    »Habe mich etwas ausgeruht. Ich dachte...«
    »Wenn Geran Dienst hat, ist es Verschwendung, wenn sich sonst noch jemand die Mühe macht. Geh zurück ins Quartier und bleib dort! Schlaf, verdammt noch mal! Oder erwartest du, dass ich dich hinterher verhätschele? Nimm etwas ein, wenn du nicht anders schlafen kannst! Komm nicht später und beschwere dich bei mir!«
    »Kapitän«, murmelte Hilfy mit zurückgelegten Ohren und verbeugte sich.
    Pyanfar hieb auf den Riegel und öffnete die Tür, trat ein und schlug sie wieder zu, bevor die Automatik eine Chance fand zu funktionieren. Verspätet kam ihr Hilfys Gesichtsausdruck wieder in den Sinn und die Tatsache, dass Hilfy während des Transits lange Dienst am Kom getan hatte und dass sie etwas Würdigendes dazu hatte sagen wollen, und es doch nicht getan hatte.
    Verflucht! Sie setzte sich auf das Bett und stützte den Kopf in die Hände. Götter, sie war durch das erforderliche Gespräch mit den Mahendo‘sat gestolpert, hatte mit ihnen geschachert, die Tahar beleidigt und auch Tully... hatte verkauft, was zu bewahren drei seiner Schiffskameraden gestorben waren.
    In einem solchen Zustand hatte sie ein Glücksspiel gespielt und dabei Chanur und Tullys ganze Rasse eingesetzt. - Sie ließ die Hände zwischen die Knie fallen und langte schließlich in die Schublade neben dem Bett, wo sie eine Tablettenschachtel aufbewahrte. Sie schüttete sich eine Pille auf die Hand und steckte sie in den Mund - spuckte sie in plötzlichem Widerwillen aus und warf die offene Schachtel durch die Kabine. Pillen ratterten und drehten Kreise und blieben dann liegen. Pyanfar streckte sich, wie sie war, auf dem Bett aus, zog die Decke über sich, barg den Kopf in den Armen und schloss die Augen, machte sich an eine ausgiebige Kursberechnung für die Strecke nach dieser Station und erlaubte es dem Verstand nicht, von diesem technischen Problem abzuschweifen. Sie stellte sich die Zahlen vor dem inneren Auge vor und wehrte die Erinnerung an die Gesichter von Tully und Hilfy oder die umherhuschende Gestalt des Knnn mit seiner Beute ab, auch die an Kif, die draußen über die Docks schlichen und miteinander flüsterten.

ACHTES KAPITEL
     
    »Tante!«
    Es war nicht der Kom, sondern Hilfy persönlich, und sie beugte sich über Pyanfars Bett und schüttelte sie.
»Tante!«
    Pyanfar erwachte mit einer heftigen Bewegung, um den Ellbogen unter sich zu ziehen, schüttelte sich und starrte in Hilfys geweitete Augen. »Die
Sternjäger«,
sagte Hilfy. »Sie sind durchgekommen und haben Probleme. Sie können nicht bremsen. Die Nachricht kam gerade...«
    »Oh, Götter!« Pyanfar warf die Decke zurück und krabbelte aus dem Bett, angezogen wie sie war, und packte beim Hinausgehen Hilfy am Arm. »Sag schon, Kleine, ist jemand hinter ihr her?«
    »Die Station hat Minenfahrzeuge aufgerufen, den Weg zu verstellen... auch ein abgehender Frachter soll noch in der Lage sein, den Kurs zu ändern...« Hilfy ließ sich durch die Tür in den Korridor ziehen und lief neben Pyanfar her zur Brücke. »Sie haben noch zwanzig Minuten bis nach draußen, wenn sie Lijahan Richtung Zenith kreuzen.«
    »Zwanzig jetzt?«
    »Etwa.«
    Haral war auf der Brücke, am Scanner, das Gesicht angestrahlt von der Beleuchtung des Gerätes, und ihr Ausdruck war grimmig, als sie sich zu den Ankömmlingen umdrehte. »Sie haben eben angefangen, sich ins Rettungsboot zu begeben«, sagte Haral. »Niemand kann rechtzeitig dort sein oder auch nur diese Masse zum Halten bringen, selbst im entladenen Zustand.«
    »Wie lautet unser Status?«
    »Wir können da nicht hinkommen«, wandte Hilfy sachlich ein.
    »Nicht, um zu retten«, sagte Pyanfar ruhig.
    »Die Reparaturen sind im Gang«, sagte Haral. »Eine Düse ist abmontiert. Wenn jemand hinter der
Sternjäger
her ist, sind wir in Schwierigkeiten.«
    Tirun kam eilig hereingehumpelt und das Unterdeck richtete eine Frage an die Brücke. »Wir sagen euch alles, was wir hereinbekommen«, gab Haral an Geran und Chur unten weiter.
    »Im Moment ist die Lage noch nicht klar.«
    »Komm schon!« brummte Pyanfar dem Blip auf dem Schemabild des Systems zu.
»Macht

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