Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur
schlau genug, seinen Schwestern und Ehefrauen meistens aus dem Weg zu gehen. Und jeder lebende Hani hätte ihn geliebt für das, was er auf Gaohn tat, als er den Kif-Stützpunkt stürmte, ein alter Lord, abgenutzt und romantisch tapfer in der ewigen Tragödie der Männer... - Aber er hatte überlebt. Und war durch die Gaohn-Station gewandert, hatte die Schiffe, die Sterne und das Fremdartige bestaunt. Und etwas gefunden, wofür er doch noch leben konnte. Da hatte Pyanfar ihn nicht mehr nach Hause schicken können. Nie wieder.
»Es war ein guter Kampf da draußen«, sagte sie.
Er rümpfte die Nase. »Sei nicht gönnerhaft, Py.«
»Das bin ich nicht. Ich bin hier, um dir zu sagen, dass es nicht deine Schuld war. Mir ist egal, wie es anfing, jedenfalls war es nicht deine Schuld. Kif haben es angezettelt. Jeder hätte hineingeraten können, ich, Haral, jeder.«
Seine Ohren gingen zögernd hoch.
»Wir haben da noch ein anderes Problem.« Sie verschränkte die Arme und lehnte sich an die Tischkante. »Erinnerst du dich an Tully?«
»Ich erinnere mich.«
»Nun, wir haben einen Passagier bekommen. Nicht für lange. Wir bringen ihn nach Maing Tol. Eine kleine Aufgabe, die wir für die Mahendo‘sat erledigen.«
Seine Ohren fielen wieder herab, und ihr Herz verkrampfte sich. »Um der Götter willen, sei nicht so! Du
kennst
doch Tully. Er ist still. Du wirst kaum bemerken, dass er überhaupt an Bord ist. Ich wollte dich nur damit überraschen.«
»Ich bin nicht›so‹. Um der Götter willen, ich habe ein bisschen Grips. Was für eine›Aufgabe, die wir für die Mahendo‘sat erledigen‹? Wo bist du da hineingeraten?
Warum?«
»Sieh mal, es ist nur ein geschäftliches Abkommen. Wir tun den Mahendo‘sat einen Gefallen, und der wird sich bezahlt machen. Eine Route könnte sich öffnen. Wir könnten den Umschwung für uns herbeiführen, den wir jetzt nötig brauchen.«
»Wie letztesmal.«
»Sieh mal, ich bin müde und will das nicht alles erklären. Sagen wir, es ist Goldzahns Schuld. Ich möchte ein Bad nehmen. Ich möchte... wissen die Götter, was ich möchte. Ich bin gekommen, um dir zu sagen, was geschehen ist, mehr nicht.«
»Diese Kif-Geschichte... hat sie irgend etwas damit zu tun?«
»Ich weiß nicht.«
»Du
weißt
nicht?«
Fremdwesen und ihre Angelegenheiten. Er war ein Planetenbewohner. Welterzeugt.
»Später. Wir haben es unter Kontrolle. Mach dir keine Sorgen! Alles in Ordnung mit dir?«
»Sicher.«
Sie machte Anstalten zu gehen.
»Ich war bemerkenswert, Py. Sie haben mich verhaftet, und ich habe nicht einen von ihnen getötet. Ist das nicht großartig?«
Die Bitterkeit brachte sie zum Stehen. Es lief ihr kalt über den Rücken. »Sei nicht sarkastisch! Es steht dir nicht.«
»Trotzdem, ich habe niemanden getötet. Sie waren sehr überrascht.«
Sie drehte sich ganz um und stemmte die Hände in die Hüften. »Die götterverdammten Stsho-Eiferer! Was haben sie zu dir gesagt?«
»Die in der Bar oder die auf dem Amt?«
»Beide.«
»Was erwartest du?«
»Ich möchte eine Antwort, Khym!«
»Die auf dem Amt wollten nicht mit mir sprechen. Sagten, ich wäre kein Bürger. Wollten, dass die Mannschaft mich stillhält. Sie wollten mich in Verwahrung nehmen. Die Mannschaft sagte nein. Ich hatte es geduldet, wenn sie so weit gegangen wären.«
Sie kam zurück und streckte eine Kralle hervor, glättete ein eigenwilliges Mähnenbüschel.
Khym war einen Kopf größer als sie und viel breiter - wenigstens hatte er wieder etwas auf die Knochen bekommen seit dem Tag, als sie ihn fanden, ganz zu Haut und Knochen abgemagert, wie er sich in einer Hecke außerhalb des Chanur-Geländes versteckte. Er hatte damals versucht, den Tod zu finden, war gekommen, um sie noch einmal auf Chanur- Territorium zu sehen, während ihr gemeinsamer Sohn ihn jagte, um ihn zu töten, und Kohan geneigt war, dasselbe zu tun... wäre Kohan nicht Kohan gewesen und hätte er Khym nicht tagelang übersehen; ihr Götter, was für ein Klatsch war daraus entstanden, dass ein Mann einen Mann schützte!
»Hör mal!« sagte Pyanfar. »Die Stsho sind Fremdenhasser. Sie haben drei Geschlechter, und wenn man sie in die Enge treibt, wechseln sie zu einer anderen Psyche. Die Götter mögen wissen, was in ihren Köpfen vor sich geht. Wenn man genug hier draußen unterwegs war, fragt man sich nicht mehr, was ein Stsho morgen tun oder denken wird. Es spielt keine Rolle, verstehst du?«
»Du riechst nach Fisch«, sagte er. »Und wer weiß was
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