Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur
sonst noch.«
»Tut mir leid.« Sie zog die Hand zurück.
»Mensch, nicht wahr?«
»Ja.«
Er rümpfte die Nase. »Ich werde auch ihn nicht töten. Siehst du, Py? Ich rechtfertige dein Vertrauen, also kannst du mir vielleicht sagen, was los ist. Dieses eine Mal.«
»Frag nicht!«
»Sie denken,
ich
wäre verrückt. Um der Götter willen, Py, du kommst hier herein und erzählst solche Neuigkeiten. Bitte, töte den Menschen nicht! Mach dir nichts aus den Kif! Mach dir nichts daraus, dass die Station, mögen die Götter sie zerfetzen, einen Prozess anstrengen will...
«
»Haben sie das gesagt?«
»Irgendwann während des Vorgangs. Py... - ich stecke meine Nase nicht in Chanur- Angelegenheiten, aber ich kenne mich mit Buchführung aus. Ich war gut darin. Ich weiß, was du in diesen Flug gesteckt hast, ich weiß, dass du dir auf Kura für die Reparatur Geld geliehen hast.«
»Mach dir deswegen keine Sorgen.« Sie tätschelte seinen Arm. Um sich selbst zu schützen, wandte sie sich zur Tür, und blieb dort stehen, die Hand auf dem Schalter. Sie drehte sich wieder um, gab sich Mühe, ein höfliches Gesicht zu machen, um ihre Züge zu glätten; und sie begegnete einem mürrischen, zornigen Blick.
»Ich weiß«, sagte Khym, »dass meine Meinung nicht viel wert ist.«
»Wir sprechen später darüber. Khym, auf mich wartet Arbeit.«
»Sicher.«
»Sieh mal!« Sie ging zurück und stieß ihm mit einer Kralle auf die Brust. »Ich werde dir etwas erzählen,
Na
Khym. Du hast recht. Wir stecken in der Klemme, und wir haben zuwenig Personal, und du hast dich, verdammt noch mal, für diesen Flug zu uns gesellt, auf dem du bislang recht wenig Schwielen bekommen hast...«
Sein Blick wurde dunkel. »Es war deine Idee.«
»Nein, es war deine. Du hast dich, verdammt noch mal, für neue Dinge entschieden, mein Mann, aber dies ist
nicht
Mahn; vielmehr befindest du dich auf einem Arbeitsschiff, und du kannst dir verdammt sicher sein, dass du nicht auf Kissen herumliegen wirst, während sich ein Dutzend Ehefrauen um die hässlichen Dinge kümmern. Das stimmt nicht mehr. Dies ist eine neue Welt. Du kannst sie nicht halb so und halb anders haben... du willst einerseits nichts von dem Vorurteil wissen, aber andererseits willst du, verflucht noch mal, herumliegen und bedient werden. Nun, ich habe nicht die Zeit dafür. Niemand hat sie. Dies ist eine Welt, die sich
bewegt,
und die Sonne kommt nicht jeden Morgen um die Ecke, um dir den Pelz zu wärmen.
Arbeit
könnte es tun!«
»Habe ich mich denn beschwert?« Die Ohren sanken. Der Mund war widerwillig verzogen.
»Ich spreche von Politik.«
»Wenn du die Außenwelt kennst, kannst du von Politik sprechen. Aber du marschierst auf dieses Schiff nach dem, was in dieser Bar passierte, gehst in dein Quartier und schließt die Tür, nicht wahr? Schön. Das ist wirklich schön. - Diese Mannschaft hat deinen Pelz gerettet, verdammt, und sie hat es nicht nur deshalb getan, weil du ein Mann bist. Aber du hockst in dieser Kabine, du hast immer in dieser Kabine gehockt und nichts getan...«
»Ich habe es recht bequem.«
»Das hast du bestimmt. Du putzt dich und isst und schläfst. Und du hast es nicht bequem. Du zerfleischst dich innerlich.«
»Was willst du eigentlich? Dass ich auf Docks arbeite?«
»Ja!
Wie alle anderen von dieser Mannschaft. Du bist nicht mehr Lord Mahn, Khym.«
Es war gefährlich, das zu sagen. Aber das galt auch für alles andere. Pyanfar sah die Frakturlinien, sah den Schmerz. Sie war noch nie so grausam gewesen. Und zu ihrem Kummer sanken seine Ohren einfach herab; er war besiegt. Kein Zorn. Keine Gewalttätigkeit. »Götter und Donner, Khym! Was soll ich denn mit dir machen?«
»Vielleicht mich nach Hause bringen.«
»Nein, diese Möglichkeit haben wir nicht. Du hast dies hier gewollt.«
»Nein. Du wolltest dich mit dem
Han
anlegen. Ich selbst, ich wollte nur einmal die Außenwelt sehen. Das war alles.«
»Aber nur in einer mahen Hölle!«
»Vielleicht ist es jetzt so.«
»Dann haben sie also recht?«
»Ich weiß nicht. Es ist nicht
natürlich.
Es ist nicht...«
»Glaubst du diesen Blödsinn? Denkst du, die Götter hätten dich verrückt erschaffen?«
Er rieb sich die breite Fläche der Nase und wandte Pyanfar die Schulter zu, betrachtete sie dann wieder mit einem reuevollen Blick.
»Glaubst du das, Khym?«
»Es kostet dich zuviel. Py... du setzt Chanur aufs Spiel und riskierst deinen Bruder, um mich am Leben zu erhalten, und das
ist falsch,
Py, vollkommen
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