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Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur

Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Götter willen!« Sie scheuchte sie in diese Richtung, während sie selbst das Päckchen in einer Hand hielt, - denn die Füße gefroren ihr, und Tullys feuchte Kleider verhärteten sich. Er hatte Raureif im Haar.
    Er machte Anstalten zu gehen, als sie ihn hochgehoben hatten. Er hing an ihnen auf dem langen Weg entlang der Gleise bis zu der Treppe, die zur Plattform hinaufführte. Auf dem mühsamen Weg die Treppe hinauf stützten sie ihn von beiden Seiten, und Pyanfar schob von hinten. Oben angelangt zögerte er, erholte sich aber wieder, als sie ihn erneut stützten, seine Arme auf ihren Schultern.
    »Wartet eben.« - Pyanfar ging zum Lift und drückte auf den Knopf, hielt dann die Tür auf vor dem Schwall scheinbarer Hitze und dem gleißenden Licht, während Hilfy und Chur Tully zwischen sich hereinzerrten und ihn aufrecht hielten. Stumpfer weißer Reif bildete sich an den Liftwänden.
    »Papier«, murmelte Tully und hob den Kopf.
    »Habe ich.« Pyanfar schloss die Tür hinter sich, und der Wagen brauste los. Chur und Hilfy hielten Tully fest zwischen sich, als der Wagen die vordere Grenze erreichte und dann nach oben fuhr.
    »Bringt Ihn in die Krankenstation«, sagte Pyanfar. »Macht es ihm warm, und um der Götter willen, wascht ihn!«
    Das veranlasste Tully, den Kopf zu heben. Seine schöne goldene Mähne war nass vor dem schmelzenden Reif und klebte an der nackten Haut rings um die Augen. Er stank entsetzlich nach Fisch und Obst und verängstigtem Mensch. »Freund«, sagte er. Es war sein bestes Wort. Er bot es ihr dar, dieses Wort und diesen verängstigten Blick. Bekümmert streckte Pyanfar die Hand aus und tätschelte seine Schulter, hatte die Krallen dabei ganz eingezogen. »Sicher, Freund.« - Götter, dass er sich ihrer nicht sicher war! Und so weit gereist war nur aus Hoffnung.
    »Haben, Pyanfar - haben...« Er klapperte mit den Zähnen, was auch nicht zu einer Besserung seiner Diktion beitrug. »Kommen sehen dich... brauchen... brauchen...«
    Der Lift hielt auf dem Unterdeck, und die Tür ging zischend auf. »Versorgt ihn!« sagte Pyanfar, die stehenblieb, weil sie weiterfahren wollte. »Und macht schnell damit. Ich brauche euch noch für andere Aufgaben, verstanden?«
    »Aye«, sagte Chur.
    »Pyanfar!« rief Tully, als sie ihn hinausschleppten. »Papier...«
    »Ich höre«, sagte sie, und sie behielt das Päckchen. Die Tür schloss sich vor den anderen.
    »Ich habe es«, brummte sie zu sich selbst; und sie erinnerte sich an eine andere Sache, steckte eine Hand in die Tasche und fühlte den Ring neben dem Pistolenknauf, ein Ring, der für Finger gedacht war, nicht für Ohren. Nur Mahendo‘sat und Stsho trugen Fingerringe, denn sie besaßen keine untere Fingersehne für ihre nicht einziehbaren Krallen, dafür aber ein Fingergelenk mehr als Hani. Oder Kif. Nicht zu erwähnen T‘ca und Knnn und Chi.
    Eine Menschenhand war maheähnlich. Tully war in kifischer Gefangenschaft gewesen. Von dort war er zu ihnen gekommen. Und die Götter wussten, dass er das nicht vergessen würde!
    Götterverdammter Außenseiter! Ein paar Minuten hatte sie Umgang mit ihm gehabt, und schon zitterte sie am ganzen Körper. Er hatte es so an sich, ihr dergleichen zuzufügen.
    »Ist alles in Ordnung mit ihm?« erkundigte sich Haral, als Pyanfar mit wunden Füßen wieder auf der Brücke eintraf.
    »Er wird wieder. Erschüttert. Ich kann es ihm nicht zum Vorwurf machen.« Pyanfar setzte sich in ihren Sessel, schmutzig wie sie war, und krümmte ihre frostversengten Füße, damit sie keinen Kontakt mehr mit dem Boden hatten. Die mustergültige Haral besaß genug diplomatisches Geschick, nicht die Nase zu rümpfen. »Hast du etwas von dieser Ehrran-Sache mitbekommen?«
    »Einiges.«
    »Haben uns da einen dicken Bericht für zu Hause eingehandelt, da wette ich. Tirun und Geran wieder drin?«
    »Sie sind dabei, Fisch und Obst hinauszuwerfen. Wir bezeichnen es als verdorbene Fracht. Schicken es als Abfall hinaus.«
    »Hm.« Sie lehnte sich im Sessel zurück, stieß eine Kralle in das Plastiksiegel des Päckchens und riss es auf.
    »Was ist das?«
    »Kostspielig«, sagte sie.
    Das dicke Päckchen enthielt mehrere zusammengeheftete Stöße Papier und drei Computerspulen. Pyanfar las die Etiketten und holte tief Luft, als sie das Dokument fand, das Goldzahn Tully gegeben hatte - ein buchstäblich unlesbares mahen Gekritzel, eine gedruckte Unterschrift, - und von Hand war mit Blockbuchstaben oben hingeschrieben:
    REPARATURGENEHMIGUNG, in

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