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Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück

Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück

Titel: Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Sessels.
    »Tully.«
    Er richtete sich von der Armstütze auf. An der anderen Seite hatte Tirun gerade ihre Aufmerksamkeit auf etwas gerichtet, was aus dem Kom-Hörer in ihrem Ohr drang, hatte sich dabei mit zuckenden Ohren halb herumgedreht und den Kopf geneigt. Erneut ein Problem.
    Ein Anruf. Pyanfar machte Platz für Tully, damit er aufstehen konnte, und legte ihm, als er an ihr vorbeiging, kurz eine Hand auf den Rücken, eine sanfte Geste des Trostes. »Freund, geh und unterstütze Hilfy, ja? Sie braucht dich für etwas. - Tully.«
    Er blickte sie an, ganz unvorbereitet, und versuchte sich wieder zu orientieren.
    »Weißt
du noch irgend etwas, was wir nicht wissen?« Ein Zucken.
    »Hm?« fragte sie noch einmal, die Augen halb zu. »Pyanfar...«
    »Wenn dir etwas einfällt, dann kommst du zu mir. Du kommst und sagst es mir, in Ordnung?«
    Die Kif hatten es bei ihm mit Schocks versucht, ohne etwas zu erreichen. Die Mahendo‘sat versuchten es mit Verstand und erreichten damit wenigstens etwas. Pyanfar sah ihm unverwandt in die Augen, mitleidlos. Bemühte sich, ihm wenigstens ein Stück zu entreißen.
    »Nicht vertrauen«, sagte er auf einmal kläglich. »Nicht vertrauen Menschheit, Pyanfar.« Und er floh zur Tür hinaus - er ging zwar normal, aber es war trotzdem eine Flucht. Hilfy zögerte und warf Pyanfar einen qualvollen Blick zu, drehte sich dann um und folgte ihm.
    Pyanfar war nicht erstaunt, außer durch Tullys unmissverständliche Gründlichkeit. Es war ein doppeltes Spiel, was Goldzahn trieb, auch Jik, auch sie selbst, auch die Menschheit. Alle außer Tully - der, genau wie Chanur, gerade seine eigene Rasse verraten hatte. Die Götter mochten wissen, was seine Gründe waren. Was trieb ihn an? - Irgend etwas, was den Triebkräften von Hani ähnelte? Was bedeuteten ihm Familie, Clan, Haus? Was war er?
Er.
    Männlich. Ohne Haus. Ohne Schwester. Ohne Ehefrau. Ein Abtrünniger.
Nau hauruun.
Aber kein Hani. Tully bot keine Analogie zu dieser Art von destruktivem Waisen, der aufs Geratewohl herumpirschte und tötete.
Nau hauruun.
Nicht Tully, ihr Freund. Tully ohne Namen. Tully von der fernen Erde, von den Schiffen und den Fremden.
    »Käpt‘n«, sagte Tirun leise. »Käpt‘n, Ehrran ist dran. Sie fürchtet, dass sie schon eine Zeitlang hingehalten wird, und ist ganz schön hitzig.«
    »Gut«, sagte Pyanfar kategorisch, ging zu ihrem abgewetzten Sessel, ließ sich hineinsinken und schwenkte ihn zu den Pulten herum.
    Konzentrier dich auf deine Aufgaben, Pyanfar Chanur! Wach auf! Schnuppere in den Wind und achte auf die Zweige über dir!
»Ich übernehme es. Hast du auf der
Harukk
irgend etwas in der Tahar-Sache bewegen können?«
    »Nicht das geringste«, antwortete Tirun. »Ich versuche es immer wieder, erhalte aber immer wieder dieselbe Antwort. Sikkukkut ist nach wie vor nicht zu erreichen. Geschäfte, sagen sie.«
    »Verdammte Sfik-Spiele. Ich fange an, ein Gefühl dafür zu entwickeln. Und mir gefällt nicht, was hier geschieht. Ruf dort sofort noch einmal an, sobald ich mit Ehrran gesprochen habe. Richte ihnen aus, sie sollen Sikkukkut sagen, dass ich
persönlich
an der Tahar-Besatzung interessiert bin und dass es hier um
Sfik
geht.«
    Das trug ihr einen Blick von Haral ein. »Käpt‘n, entschuldige...«
    Haral beendete ihren Satz nicht. Hani-Leben auf dem Spiel, egal, ob nun eine Fehde mit Tahar bestand oder nicht. Eine Fehlkalkulation betreffs der Kif konnte etwas Unbeabsichtigtes bewirken und der Tahar-Besatzung sofort das Leben kosten. Es konnte sogar sein, dass Jik kurz davor stand, die Sache zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Pyanfar machte sich über all das Gedanken, und tat es erneut, als sie Harals besorgten Blick bemerkte und einen ähnlichen von Tirun, vorbei an Harals Rücken. Ein Zucken von Ohren mit vielen Ringen. Ein tiefes Stirnrunzeln.
    »Gib es so durch«, sagte Pyanfar. »Sei taktvoll, mehr nicht.«
    »Taktvoll«, murmelte Tirun und wandte sich ihrem Pult zu, um den ersten Befehl auszuführen.
    Pyanfar drehte ihren Sitz wieder und drückte den Schalter, der den lange hingehaltenen Anruf von Rhif Ehrran durchstellte. Sie hörte dabei zu, wie Tirun sich an den Kom-Offizier der
Wachsamkeit
wandte.
    Erneut Spiele in Sachen Politik und Protokoll zwischen Kapitänen. Der Kom-Offizier bestand darauf, eine Antwort vom Kapitän der
Stolz
zu erhalten, bevor sie zu ihrem eigenen durchstellte.
    »Ich übernehme es«, sagte Pyanfar. Seltsamerweise hatte die Bewahrung des Stolzes

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