Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück
ihre Aufgabe im Laufschritt. »Ksithti.«
Pyanfar nickte und setzte sich auf einen der Stühle, die Füße angezogen. Haral nahm den anderen. Sikkukkut erteilte weitere Befehle und winkte dabei mit einer Hand im silbern paspelierten Ärmel. Kif holten eilig einen Krug und Pokale herbei; und sie beeilten sich, auch Sikkukkuts ausgestreckter Hand einen Pokal zu reichen, bevor sie durch das Warten ermüdete. Ein Pokal wurde Pyanfar hingestellt, und ein dritter Haral. Ein Kif goss Sikkukkut ein und kam rasch herüber, um ihnen aus demselben Krug einzuschenken.
Es war, dank den Göttern, Parini, ein alkoholisches Getränk. Es wirkte stark und heftig und stieg wahrscheinlich schnell zu Kopf, aber dagegen war nichts einzuwenden. Pyanfar nippte vorsichtig daran und versuchte, nicht über offenkundige Dinge nachzudenken, wie, ob der schlechte Geschmack von dem Ammoniak in ihrer Nase stammte oder von etwas in dem Getränk.
Aber sie saßen in Sikkukkuts Halle, auf Sikkukkuts Schiff, in seiner Sternstation, in Kif- Raum; und sie mit Drogen zu vergiften, schien hier so überflüssig, wie ihnen die Waffen wegzunehmen, wozu noch niemand Anstalten gemacht hatte. Haral folgte Pyanfars Beispiel und trank, Haral, deren Magen in Stationskneipen von Anuurn bis zum Treffpunkt Respekt gebot und die doch ihren Dienstplan stets ohne Katzenjammer eingehalten hatte. Pyanfar freute sich erneut darüber, dass Haral bei ihr war und nicht Khym.
»Sie hatten diese Einladung auf dem Treffpunkt einmal zurückgewiesen«, stellte Sikkukkut fest.
»Ich erinnere mich.« Ein Niesen bedrohte ihre Würde. Und ihr beider Leben. Sie bezwang es mit einer Anstrengung, die ihr die Tränen in die Augen trieb. Diese Aversion gegen Kif war psychischer Natur. Sie hatte die Pillen genommen. Und diese Pillen ergaben eine gefährliche Kombination mit dem Alkohol, trockneten ihren Mund aus und dämpften ihre Wahrnehmung. Und in ihrer Nase kribbelte es immer noch.
»Damals sagte ich Ihnen, dass ich für irgendwann eine Änderung Ihrer Einstellung erwartete.« Sikkukkut tauchte die Nase in den geschmückten Pokal und trank. »Und nun ist sie erfolgt. Kkkt. Nach einem Notfall auf Ihrem Schiff. Was für eine Art Notfall, falls Ihnen die Frage nichts ausmacht?«
Streng deinen Verstand an, Pyanfar Chanur!
»Wir
hatten
ein medizinisches Problem, aber der Notruf an die Mahendo‘sat erfolgte aus praktischen Erwägungen.« Sie blickte den
Hakkikt
direkt an und betete zu allen größeren und geringeren Göttern, dass sie nicht plötzlich niesen musste. Geh die Sache ohne Umschweife an! Entreiß dem Burschen all seine sorgfältig geplanten Fallen und Überraschungen! »Tatsächlich war es eine Ausrede, um mich mit zweien meiner Verbündeten zu konsultieren - ohne das Ärgernis eines dritten, offen gesagt. Ober verschiedene Fragen. Ihr Geschenk,
Hakkikt,
gibt mir eine Möglichkeit in die Hand, mit diesem Ärgernis fertig zu werden. Aus diesem Grund bin ich gekommen. Ich könnte auch Ihnen damit ein Ärgernis abnehmen, da ich glaube, dass mein Verdruss und Ihrer aus derselben Quelle stammen.«
»Kkkkt.« Er nahm wieder einen Schluck und warf ihr einen Blick aus dem Schatten der silberpaspelierten Kapuze hervor zu, aus schwarzen Augen, die das Gleißen des Natriumlichtes reflektierten. »Dann verstehe ich Sie also richtig, wenn ich davon ausgehe, dass Sie nicht vorhaben, diese Tahar-Hani zu töten.«
»Ja. Ich werde es nicht tun.«
»Sie haben nun auch noch um die Besatzung gebeten, zusätzlich zum Kapitän. Das wäre ein recht großes Geschenk von mir. Sie sind ungewöhnlich - kkt. Ikkthokktin. Gelinde gesagt, eine Rarität. Amüsant. Ich behaupte nicht, dass ich persönlich interessiert bin, aber einige meiner
Skkkukun
würden sich freuen, die eine oder andere von ihnen zu bekommen. Liegt auf Ihrer Seite vielleicht eine gewisse... ethische Zurückhaltung vor? Sollten Ihre Wünsche mehr zählen als die anderer Kapitäne von mir?«
Denk nach!
»Ich habe Gründe, die über Amüsement hinausgehen.«
Kifische Logik.
Pukkukkta. Soll er sich selbst in die Irre führen. Wenn man geistig unterlegen ist, sollte man plausible Komplikationen schaffen und den Feind dazu verleiten, dass er sich zu Tode denkt.
»Sie müssen verstehen,
Hakkikt
- und ich bin sicher, dass Sie das tun -, dass Rhif Ehrran keine besondere Freundin von mir ist. Ich zweifle nicht daran, dass sie sich auch bei Ihnen gemeldet und um die Tahar-Besatzung gebeten hat.«
»Ebenso wie Keia und sogar Ismehananmin.
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