Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück
Diese Tahar-Hani scheinen bei Ihrer Partei ein Gegenstand großer Aufregung zu sein. Ein Sfik-Objekt, könnte man sagen. Aber warum sollte ich Ihnen die ganze Beute aushändigen?«
»Tahar ist für eine ganze Menge Leute interessant, besonders Hani. Es handelt sich um eine große Familie mit ausgedehntem Besitz auf demselben Kontinent wie Chanur, und obendrein sind sie raumfahrende Hani, was sie auch für verschiedene Kreise wertvoll macht. Nein, ich möchte Sie sogar um eine noch größere Gunst bitten,
Hakkikt
- in dem Vertrauen, dass die
Mondaufgang
die Übernahme der Station unversehrt überstanden hat. Ich möchte, dass mir die Besatzung übergeben wird - und ich möchte auch ihr Schiff.«
»Kkkt. Pyanfar Chanur, Ihre Dreistigkeit wird stündlich ausgeprägter. Erst nur Tahar, dann die Besatzung, jetzt das Schiff. Werden Sie mich als nächstes um Kefk bitten? Um Akkt vielleicht?«
Es war ganz still im Raum. Nicht ein einziger Kif regte sich. »Sie haben Kefk.« Pyanfar zeigte ihr charmantestes Lächeln. »Ich selbst,
Hakkikt,
habe Ambitionen anderer Art. Ich möchte dieses eine kleine Schiff haben. Und seine Besatzung. Aus meinen eigenen Gründen.«
»Wo sind die Mahendo‘sat? Wo ist Keia? Sicherlich könnte er mir Hani begreiflich machen. Kkkt. Ich hüte mich vor jeder Annahme, wenn ich mit einer solch selbstmörderischen Rasse zu tun habe. Und - kkt - der Notruf und die Konsultationen. Kkkt. Kkkt.
Wer ist verletzt?«
»Eine Angehörige meiner Besatzung. Eine geringfügige Angelegenheit. Sie bot mir die Gelegenheit, mit Goldzahn zu sprechen. Mit Ismehananmin. Es hatte mit dem Schiff zu tun.«
(Zurück auf den Pfad,
Hakkikt!) »Goldzahn überbrachte mir einige Informationen, die mir klarer als je zuvor sagen, wo meine Interessen liegen. Rhif Ehrran und ich stehen im Begriff, ernsthafte Differenzen zu bekommen. Es ist möglich, dass sie uns direkt angreifen wird, aber ich bezweifle es - sie will schließlich überleben. Aber sie besitzt die Mittel, mir auf Anuurn Schwierigkeiten zu bereiten. Wenn wir den Treffpunkt erreichen, werden wir mit ihr rechnen müssen.«
»Den Treffpunkt?«
Pyanfar blinzelte. »Der Treffpunkt, mit Entschiedenheit.«
»Davon gehen Sie aus.«
»Akkhtimakt ist dorthin unterwegs. Wo ein bestimmter Vertrag mit den Stsho den
Han
und alle seine Schiffe auf Akkhtimakts Seite bringen könnte. Sie reagieren nicht überrascht,
Hakkikt.
Ich hatte es auch nicht erwartet.«
»Nur in Ihrer Unverblümtheit. Ich weiß von dem Stsho-Vertrag.«
»Dann erklären Sie mir ein kifisches Motiv. Warum haben Sie Ehrran noch nicht aus unseren Reihen entfernt, wo doch die Belastung, die sie darstellt, ihren Nutzen nahezu ausgleicht?«
»Kkkt. Sie ist gegenwärtig mit Kefk verbunden. Unbequem und gefährlich. Warten wir ab, bis sie sich im Abflug befindet. Erklären Sie mir nun Ihrerseits: Warum hat Keia diese unliebsame Person überhaupt mit hineingezogen?«
»Um sie davon abzuhalten, dass sie sich woandershin wendet. Und aus demselben Grund, warum Sie sie benutzt haben: dem
Sfik
des
Han.
Grob ausgedrückt.
Hakkikt,
Ehre sei Ihnen, ich weiß nicht, wie oft Sie unsere Gespräche überwacht haben, aber Ehrran besitzt eine ganze Sammlung von Unterlagen, mit deren Hilfe es ihr, wie sie vertraut, gelingen wird, das
Sfik
von Chanur auf Anuurn zu zerstören - ich übersetze das, so gut ich kann -, und zwar so gründlich, dass die Pro-Stsho-Partei uns vernichten kann. Ich habe nicht vor, das zuzulassen. Ist mein Motiv jetzt klar?«
»Labyrinthisch, wie ich es erwartet habe. Kkkt. Wenn ich erst einmal außerhalb des Docks bin, kann ich jedermanns Probleme mit einem Schlag erledigen.«
»Ah, aber das ist eine weitere Gunst, um die ich Sie ersuche: Überlassen Sie mir das Ehrran-Schiff. Es völlig zu zerstören, könnte mir gegenwärtig gelegen sein, aber sich auf lange Sicht als Problem erweisen, wenn die Geschichte bekannt wird, und das
würde
sie. Zwischen diesen vielen Schiffen, sogar zwischen unseren, würden manche reden, um mir zu schaden und sich Vorteile zu verschaffen, daran zweifle ich nicht. Falls dieses Gerücht hinausgelangt, brauchten die Unterlagen Ehrrans gar nicht mehr nach Anuurn gelangen. Die Pro-Stsho-Partei hätte dann alle Munition, die sie braucht, um mir zu schaden. Eine Märtyrerin. Kennen Sie diesen Begriff?«
»Nein, ich habe dieses Wort noch nicht gehört.«
»Es bedeutet eine Art von
Sfik,
die man erwirbt, indem man auf eine Art und Weise stirbt, die etwas
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