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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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aus der Fassung gerieten. Auch gute Nachrichten sollte man ihnen erst dann mitteilen, wenn es feststand, daß die Sache keinen Haken hatte.
    Und auch wenn die Kapitänin und die beiden anderen schon sicher in der Schleuse waren, durfte sie ihre Station noch nicht verlassen. Nach dem BUCH , das sie bis hierher gebracht hatte, setzte sich die Erste Offizierin an die Station Nummer eins, ließ alle Systeme eingeschaltet, achtete auf alle Sendungen ringsumher, ob sie sie entschlüsseln konnte oder nicht, verglich die Zahl der codierten Sendungen mit der der nichtcodierten, und wenn sich aus den gesetzten Parametern etwas ergab…
    Dann war es der Ersten Offizierin erlaubt, in Panik zu geraten.
    Gtst
Exzellenz Atli-lyen-tlas war alles andere als in guter Form – in Hilfys Augen war er halb tot, und als der Fahrer vor dem Liegeplatz der
Legat
anhielt (sie hatte eisern darauf bestanden, daß weder Hallan noch Fala fuhren), befahl sie Na Hallan, hinauszuspringen und sich bereitzuhalten,
Gtst
Exzellenz an Bord zu tragen.
    »Sie ist eine sehr große Hani«, murmelte
Gtst Exzellenz.
»Sie wird uns nicht fallenlassen.«
    »Nein, das wird sie nicht«, antwortete Hilfy, und Na Hallan hielt den Mund und streckte die Arme aus. »Sie ist eine sehr kompetente Person.« Daraufhin sah Na Hallan sie verblüfft an, als wolle er fragen, ob das tatsächlich ihr Ernst sei.
    Aber Hilfy hatte die Hände im Augenblick voll von einem zerbrechlichen Stsho. Mit Falas Hilfe senkte sie Atli-lyen-tlas in Hallans Arme.
    »Ich habe Euer Gnaden«, versicherte Hallan
gtst.
    Hilfy schlug Fala auf die Schulter, und sie eilten beide hinunter. Ein ganzer Trupp Kif mit offen zur Schau getragenen Gewehren war aufgetaucht, und das gab zu Sorgen Anlaß. Aber der Fahrer stieg aus und schwenkte einen in einem schwarzen Ärmel steckenden Arm in Richtung der Rampe und der wartenden Kif.
    »Essskorrte«, zischte der Fahrer. »Vom
hakkikt.
Sssicher.«
    Es war nicht Hilfys Definition von ›sicher‹, aber sie gingen weiter, und die Kif bedrohten sie nicht und rührten sich nicht.
    Deshalb nahm sie an, der
hakkikt
habe nicht befohlen, die Luftschleuse zu stürmen. »Paß auf ihre Hände auf«, riet sie Fala.
    »Die Regel der abgewogenen Drohung. Ihr habt eure Sache da drin gut gemacht. Gehen wir nach Hause.«
    Fala erwiderte nichts als »Aye, Käpt’n«. Die Kinder gaben sich Mühe, sich richtig zu verhalten. Sie gingen mit dem halb ohnmächtigen Stsho an den Kif vorbei und stiegen die Rampe hoch. Das Zugangstor öffnete sich für sie, was bewies, daß jemand von der Crew sie im Auge behielt. Dann schloß sich das Tor wieder, und so zerbrechlich die Röhre sein mochte, die sie mit ihrem Schiff verband, sie waren hinter dem geschlossenen Tor allein und hofften jetzt nur noch, daß kein kifischer Wachposten vor ihrer Luftschleuse stand.
    »Es ist niemand hinter uns«, sagte Fala, die tatsächlich einen Blick zurückgeworfen hatte.
    »Bravo, Mädchen, du lernst es.« Hilfy schaltete den Taschenkom ein. »Tiar, Chinin, Tarras?«
    »Wir sind da, Käpt’n, die Schleuse öffnet sich gleich.«
    Das tat sie denn auch, und sie traten in helles, einladendes Licht.
    Alles geschah nach Plan, alles wurde überprüft, und wenn die Crew es mit dem BUCH in der einen Hand tun und von Seite zu Seite umblättern mußte. Hilfy merkte, wie ihre Ängste sich langsam lösten, als entspanne sich eine Feder – das Gefühl, sie brauche nichts zu kontrollieren, sie brauche sich keine Sorgen zu machen, war etwas noch nie Dagewesenes für sie. Und als sich die Schleuse hinter ihnen schloß und die Luft einströmte, war Hilfy sicher, daß jemand die Situation draußen am Monitor überwachte, ohne daß sie an alles auf einmal denken und die Befehle geben mußte.
    Und, bei den Göttern, sie ärgerte sich darüber. Damit hatte Py einen Punkt gewonnen. Hilfy machte doch tatsächlich ein finsteres Gesicht, als die Schleusentür sich öffnete. Chinin stand im Korridor und sah sich Fala und Hallan, der beide Arme voll Stsho hatte, gegenüber.
    »Hol die Trage her«, ordnete Hilfy kurz an. »Gtst Exzellenz muß in die Krankenstation gebracht werden, und wir brauchen Medizin, wahrscheinlich Vitamine und Mineralstoffe.«
    »Ein Bad«, ächzte
gtst,
»oh, Verehrte, ein Bad, als allererstes, reines Licht, wai, die Verzweiflung und die Qualen, die ich erduldet habe…«
    »Gtst geht es offenbar schon wieder besser«, stellte Hilfy trocken fest. »Na Hallan, vergessen Sie die Trage, tragen Sie Gtst.«
    »Aye,

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