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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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die obligatorische Antwort mit genau dem richtigen Grad von Dankbarkeit: »Euer Exzellenz sind äußerst freundlich. Bitte zeigen Sie Verständnis, wenn ein Geschenk von meinem Schiff eintrifft. Nachdem ich gesehen habe, mit welcher Anmut, mit welch sicherem Geschmack Ihre Räume eingerichtet sind, kann ich nur hoffen, daß mein persönliches Zeichen der Bewunderung Gnade findet.«
    »Ich kann es unmöglich annehmen.«
    »Ehren Sie es, indem Sie es zu Ihrem Eigentum machen. Ihr Urteilsvermögen ist weit und breit berühmt.«
    Es folgten noch zwei oder drei Runden, in denen Komplimente ausgesprochen und bescheiden abgewehrt wurden.
    Diese Kiste Tee war auf dem Markt ungefähr 3000 wert. Eine gute Kauffrau hatte die Zahlen im Kopf. Der Stsho hatte sie bestimmt im Kopf.
    »Es gibt jedoch«, sagte No’shtoshti-stlen (es kam immer ein Jedoch) »einen Weg, auf dem sich uns Gelegenheit böte, unsere Freundschaft zu vertiefen. Noch etwas Tee?«
    Götter, diese Umstandskrämerei! Man hätte glauben können, der Stsho versuche, einen Emporkömmling von einem Ausländer dahin zu bringen, daß er sich im verbalen Unterholz verfitzte. Aber man lehnte das Angebot weiterer Verhandlungen nicht ab, wenn man auf gutem Fuß miteinander bleiben wollte.
    Man hoffte nur, das man den Verstand behielt und daß die Zunge nicht stolperte.
    »Natürlich.«
    Du liebe Zeit! Noch eine Runde von Plattheiten, noch eine Frist stillen Abschätzens, in der Hilfy reichlich Zeit hatte, darüber nachzudenken, wieviel
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-Tee sie vertragen und wie weit die Toleranz eines Stsho gehen mochte. No’shtoshti-stlen war ein Stsho, den Tante Pyanfar einigermaßen stabil nannte.
    Das bedeutete, bei Handelsgeschäften zuverlässig – und gefährlich infolge
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langfristiger privater Interessen.
    »Ich möchte doch wissen…« – Hilfy stellte das dritte geleerte Glas der zweiten Runde
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ab -»warum meine erlauchte und hochgeschätzte Tante nicht die erste war, einer so verdienten Person zu helfen. Würden Eure Exzellenz mich erleuchten? Sie können ja nicht größeres Vertrauen zu mir, die ich noch so jung bin, haben als zu ihrer erhabenen Person.«
    »Ich hoffe, meine Bitte schafft Ihnen nicht irgendeine…« – ein Flattern der Hände, die den Mund hinter einer Serviette versteckten – »Verlegenheit.«
    Kftli.
»Verlegenheit.« Sinnverwandt mit Fremdheit. Vielleicht scherzte
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Exzellenz. Vielleicht hatte
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Exzellenz die Entwicklung der Handelssprachen nicht studiert.
    »Die erhabene Präsidentin ist hier abgereist und hat sich, wie Sie vielleicht wissen, tief in ein Gebiet von… ähem… äußerster Geheimhaltungspflicht begeben. Ja, sie würde uns den Gefallen erweisen, denn zahllos sind die guten Werke, die sie an Personen in Not tut. Trotzdem sind wir mehr als glücklich über Ihre Ankunft. Wir haben das Archiv durchforscht, um einen Kapitän von… hmm… hinreichend hohem Ansehen und entsprechender Respektabilität zu finden. Ihre Ankunft im System ist eine köstliche Überraschung.«
    Hilfy wollte
keine
weitere Runde Tee. Und sie bereute jetzt die jugendliche Begeisterung, mit der sie sich darauf eingelassen hatte, in der Sprache des Stsho zu verhandeln. An diesem Punkt eine Bitte abzuschlagen, war eine Kunst, die nur ein Stsho beherrschte – und bei einem solchen Rangunterschied war es sowieso ein Ding der Unmöglichkeit. Wollte sie etwa nicht, daß ihr Schiff pünktlich ablegen konnte, daß ihre Waren nicht gestohlen wurden und, vor allem, daß ihr Ladungsverzeichnis keine Fehler aufwies, die zu berichtigen sie vier oder fünf Sonnensysteme weiter weg Bestechungsgelder und einen Zeitverlust von Tagen kosten würde?
    Die Götter sollten den Schurken verderben! Hilfy wünschte, No’shtoshti-stlen wäre mit seiner Bitte bei Tante Py gelandet.
    Oder vielleicht hatte er bei ihr landen wollen, und Tante Py hatte sich plötzlich zu einem viele Lichtjahre von hier entfernten Kurs entschlossen.
    »Und wie können wir uns Ihre gute Meinung verdienen?«
    »Ich habe ein Frachtstück«, sagte No’shtoshti-stlen, »genauer gesagt, einen Gegenstand, der nach Urtur gebracht werden muß, wobei die Zeit wesentlich ist.«
    »Ist es ein kostbarer Gegenstand?«
    »Ein außerordentlich kostbarer.«
    »Ihr Vertrauen überwältigt mich. Aber darf ich nach der Natur dieses Gegenstandes fragen?«
    Hände flatterten. Brauen bebten. »Es ist ein Kunstwerk.«
    »Nicht lebend. Nicht animiert.«
    »O nein, nein, nein, nichts dergleichen. Aber…«
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