Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)
Einer Schlägerei entging er nur deshalb, weil er vom Äußeren her nicht die Erscheinung eines einfachen Gegners besaß. Enttäuscht schlenderte er zurück zum Wirt und bestellte nun doch einen Bierkrug, um auf sein Zimmer zu warten. Da er noch nichts gegessen hatte, ließ er den Wirt dazu ein einfaches Mahl auftischen, um sich zu stärken.
Nach dem Essen wandte er sich gedanklich dem bunten Treiben im Schankraum wieder zu. Je näher der Abend rückte, die Luft im Gasthaus immer schlechter wurde und sich die Welt draußen verdunkelte, kamen vermehrt neue Abenteurer und Söldner in den Wirtsraum. Die meisten sahen mitgenommen aus und kamen in kleinen Gruppen daher, jeder gut ausgerüstet und sichtbar bewaffnet. Diese Neuankömmlinge glichen schon eher den Vorstellungen des Mischlings. Vom Alkohol ermutigt, versuchte er einige von ihnen anzuheuern.
Bald stellte sich heraus, dass die Neuankömmlinge nicht viel mit den verbitterten und streitsüchtigen Raufbolden des Nachmittags zu tun hatten und in der Tat anständig und immer für ein kleines Gespräch bereit waren. Doch waren die meisten nur auf der Durchreise und kannten den Berg ebenso wenig wie Bereth oder hatten bereits andere Aufträge. So ging er zu tiefer Nacht auf sein Zimmer, ohne jemanden gefunden zu haben, der ihn begleiten wollte. Er würde anderntags die Suche fortsetzen müssen. Das Bettzeug war sauber und frisch. Bereth, der sich nach diesem Tag wie gerädert fühlte, wäre vermutlich selbst auf einem harten Brett umgehend in einen tiefen und erholsamen Schlaf gefallen.
8. Kapitel: Die Rage des Waldkoloss
Marek hastete geführt von Ritlith durch einen Pfad im dichten Wald. Sie konnten deutlich Kampflaute vernehmen. Aber wer kämpfte? Die Dorfleute waren doch kaum dazu fähig, gegen die Diebe zu bestehen. Außerdem waren ihnen immer wieder Waldarbeiter entgegengekommen, welche flüchtend in Richtung Siedlung unterwegs waren. Ihre hastigen Berichte deuteten auf keine Kämpfe hin. Sobald sie von den Dieben vernommen hatten, waren alle Arbeiter aus dem Forstlager geflüchtet. Vielleicht hatte Fwed doch einige Soldaten geschickt, um den Dorfleuten zu helfen? Aber diese Hoffnung hing an einem dünnen Faden. Marek dachte an den jungen Mann Regnef, den Ritlith vermisste und vielleicht noch einige andere Hitzköpfe, die sich den Dieben stellten. Wenn dies stimmte, so mussten sie sich beeilen.
Als sie im Forstlager angekommen waren, lag dieses verlassen vor ihnen. Keine Diebe oder närrische n Dorfleute waren zu sehen. Werkzeuge wie Beile und Sägen lagen achtlos am Boden. Die Waldarbeiter hatten wie erwartet das Lager fluchtartig aufgegeben und keine Konfrontation gesucht. Doch durch die Bäume drangen noch immer Geräusche von schweren Kämpfen. Marek blickte sich in dem Lager um. Nebst den Werkbänken, auf den die Stämme bearbeitet wurden, erkannte er einfache Holzhütten, in den wahrscheinlich Werkzeuge und anderes Gut gelagert wurden. Unter einem leichten Strohdach, waren Bänke und Tische aufgestellt worden, wo die Arbeiter ruhen konnten. Doch fand er keine Hinweise, dass hier überhaupt gekämpft worden war. Was er jedoch am Boden erblickte war ein Speer. Dieser ähnelte dem von Ritlth sehr.
»Kommt dir das gute Stück bekannt vor ?«, fragte Marek und zeigte dem anderen die Waffe.
» Es ist Regnefs Waffe. Was macht die hier?«
»Ich vermute , der Narr wollte in seiner jugendlichen Naivität, den Dieben entgegentreten.«
»Bei allem Leben im Walde, bitte nein! Er wurde doch nicht …«, entfuhr es Ritlith voller Entsetzen.
»In diesem Lager wurde nicht gekämpft. Ich denke, die Diebe haben es noch nicht einmal betreten. Lass uns hoffen, Regnef hat kalte Füße bekommen und ist ins Dorf zurückgekehrt oder zumindest irgendwo in den Wald geflüchtet.«
»Was nun?«
»Ich werde in den Wald gehen. Ich muss wissen, wer dort gegen die Diebe kämpft. Du bleibst hier. Vielleicht ist Regnef noch in der Nähe. Doch geh kein unnötiges Risiko ein. Flüchte, sollten hier Diebe auftauchen!«
Ritlith willigte stumm ein und Marek lief in den Wald, den Kampflauten entgegen. Er ging eiligen Schrittes voran. Trotzdem blieb er vorsichtig. Er kannte sich in diesem Wald nicht aus und wollte nicht auf einmal zwischen zwei kämpfende Parteien geraten. Vor allem weil er nicht wusste, in welcher Anzahl diese sich gegenüber standen. Marek kämpfte sich weiter durch das Unterholz, ohne nennenswert näher an das Geschehen heran zu gelangen. Es schien als hätten
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