Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)
Doch beide trugen nur Dolche als Waffen. So gelang es dem Söldner den ersten zu Verletzten, bevor dieser einen Angriff ausführen konnte, tauchte unter dem Dolchhieb des zweiten durch und Schlug eine tiefe Wunde über die Brust desselben, woraufhin dieser mit einem qualvollen Schrei zu Boden ging. Sofort setzte er dem anderen Dieb nach, den er nur verletzt hatte und stach seine Klinge in dessen Rumpf.
Ein weiterer Halunke mit einem Schwert bewaffnet griff Marek an, als hinter ihnen das knarrende Raunen des Waldkolosses erklang. Marek erspähte im Augenwinkel die Pranke des Wesens, welche auf ihn zu raste und warf sich in den Schlamm, um dem kräftigen Hieb zu entgehen. Der Dieb hatte weniger geschickt gehandelt und wurde in die Lüfte katapultiert. Doch der Waldkoloss konnte Freund und Feind nicht voneinander unterscheiden und versuchte den am Boden liegenden Söldner zu zerquetschen. Glücklicherweise waren seine Bewegungen träge und Marek gelang es mit einer blitzartigen Rolle sowie anschließender Drehung in sicherem Abstand wieder auf die Beine zukommen. Marek blickte direkt in die Augen des Wesens. Sie wirkten erstaunlich leer. Es war ihm, als würde jemand den Waldkoloss gegen dessen Willen lenken. Aber nur ein Magier konnte zu so etwas fähig sein. Nur wo war dieser Magier und warum attackierte er ausgerechnet die Diebe? Verwirrt blickte er die Kreatur an und vergaß dabei, dass diese ihm entgegen ihrem sonstigen Naturell in diesem Moment weiterhin feindlich gesinnt war. Sie hob einen der riesigen Arme und drohte damit Marek zu zerquetschen, als einer der Diebe seine Pike in die Seite des Monstrums stach. Dieses raunte und verlor vorübergehend das Interesse an Marek und schlug nun nach dem Dieb. Der hatte seine Waffe jedoch wieder zurückgezogen und wich dem trägen Angriff aus.
Was auch immer für die Raserei des Waldkoloss verantwortlich war. Marek musste die Diebe aufhalten, bevor sie weiter Schaden anrichteten. Wie er mit dem Zauber fertig werden wollte, welches auf dem Wesen lag, konnte er noch später nachdenken. Marek attackierte nun ebenfalls den Dieb mit der Pike.
»Wer bist du ?«, schrie ihn der Halunke an und wich weiter zurück, um den Söldner mit seinem Spieß zu verletzen. Doch er wich der langen Waffe aus. Nur fand er keinen Weg an ihr vorbei. Der Wald bot nur wenig Platz für ein Manöver. Außerdem erwies sich sein Gegner als geübt im Waffengang. Vielleicht war er sogar ein ehemaliger Soldat, denn er stach gekonnt auf den Söldner ein, der nur noch zurückweichen konnte. Von der Seite bedrängten ihn weitere Diebe mit Schwertern und Beilen. Er parierte einen Schwerthieb und erstach den Angreifer. Was jedoch seine Verteidigung gegen die Pike löchrig werden ließ. Der Dieb erkannte die Öffnung und wollte die Gelegenheit nutzen, um den Fremdling unschädlich zu machen. Marek besaß keine Zeit mehr zum Ausweichen, als unerwartete Rettung kam. Der Waldkoloss zertrat in seiner Wut den Pikenier mit seinen wurzelartigen Füssen. Doch kam er nun mit schweren Schritten auf Marek zu. Dieser Kämpfte noch immer gegen die verbliebenen Diebe, als das Wesen sich neben ihnen auftürmte und alle mit einem einzigen schwungvollen Schlag wegfegen wollte. Marek versuchte derweil alle im Blick zu behalten, aber es war unmöglich sich gegen alle gleichzeitig zu wehren. Es schien, als könnte er nur noch wählen, zwischen erstochen oder erschlagen werden. Zum Ausweichen war es definitiv zu spät und während er einen Dieb entwaffnen konnte, warf er sich mit seinem Rücken gegen den Schlag der kräftigen Kreatur. Marek und zwei weitere Diebe wurden von diesem getroffen und in die Luft geschleudert.
Der Söldner landete zu seinem Glück in einem Busch. Neben ihm lag einer der Diebe mit gebrochenem Genick. In letzter Sekunde hatte er noch an sein Schild gedacht, welches an seinem Rücken befestigt war und neben seiner Rüstung Schutz vor dem mächtigen Hieb geboten hatte. Dies hatte ihn wohl gerade noch davor bewahrt, sich ebenfalls das Rückgrat zu brechen. Er versuchte sich aus dem Gebüsch zu befreien, was mit den unglaublichen Schmerzen in den Gliedern keine einfache Aufgabe war und auf einmal thronte der Waldkoloss über ihm. Wieder sahen ihn die leeren Augen nichtssagend an. Dann hob das Ungeheuer sein Bein und wollte Marek zertreten, der weiterhin gefangen im Geäst lag. Er wandte sich und versuchte den Schmerz, den anscheinend eine gebrochene Rippe verursachte, zu ignorieren. Aber das Unterholz
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